DFB verurteilt Eklat von Zwickau: "Grenze deutlich überschritten"

Am Tag nach dem Spielabbruch in Zwickau hat sich auch der DFB in Person von Drittliga-Schiedsrichter-Chef Florian Meyer zu Wort gemeldet – und den Vorfall "aufs Schärfste" verurteilt. 

"Angriff gegen einen Menschen"

Auf "dpa"-Anfrage sprach Meyer von einem "höchst respektlosen Übergriff", bei dem eine Grenze "sehr deutlich überschritten worden" sei. "Dies ist ein Angriff gegen einen Menschen, gegen den Schiedsrichter und gegen grundlegende Werthaltungen, nicht nur des Fußballs", betonte der 54-Jährige, nachdem Schiedsrichter Nicolas Winter von einem Zuschauer des FSV Zwickau beim Gang in die Halbzeit mit Bier übergossen worden war. Die Partie wurde danach beim Stand von 1:1 abgebrochen.

"Wir verurteilen derartige Angriffe auf Unparteiische auf Schärfste", so Meyer deutlich. In jeder Spielklasse und bei allen Spielen gelte es, alles Menschenmögliche zu tun, um solche Taten zu verhindern. Der Spielabbruch sei die "folgerichtige und absolut alternativlose Entscheidung" gewesen. Ähnlich äußerte sich auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati.

FSV will Sponsor in Regress nehmen

Bezüglich der Wertung der Partie ist derweil noch keine Entscheidung gefallen. Im ersten Schritt hat der DFB-Kontrollausschuss nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und beide Vereine um eine Stellungnahme gebeten. Die Entscheidung über die Spielwertung trifft anschließend das DFB-Sportgericht, das dazu auch den von Winter angefertigten Sonderbericht hinzuziehen wird. Weil ein Zuschauer des FSV Zwickau den Abbruch zu verantworten hat, gilt es als wahrscheinlich, dass die Partie mit 2:0 für Rot-Weiss Essen gewertet wird. Eine Entscheidung könnte noch in dieser Woche fallen.

Neben der Spielwertung gegen sich muss der FSV zudem mit einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro rechnen. Der Tatverdächtige ist bereits ermittelt worden, es handelt sich um einen Sponsor, der laut der "Bild" früher auch zum Präsidium der Schwäne gehörte. Die Polizei erstattete gegen den Mann Anzeige und ermittelt nun wegen Körperverletzung. Auch seitens des FSV drohen ihm Konsequenzen. "Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Person in Regress zu nehmen", kündigt Vorstandssprecher Frank Fischer in der "Bild" an.

Fragen und Antworten: Wie es nach dem Spielabbruch weitergeht

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