DFB-Projekt gegen Rassismus: Drei Drittligisten als Pilotstandort

Zur Bekämpfung von Rassismus im Fußball hat der DFB das Projekt "Fußball Verein(t) Gegen Rassismus" ins Leben gerufen – und dafür vier Pilotstandorte in Deutschland benannt. Aus der 3. Liga sind mit dem 1. FC Saarbrücken, Viktoria Köln und dem FSV Zwickau drei Klubs dabei. Hinzukommt Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig.

Präventions- und Bildungsarbeit

Begleitet von der DFB-Abteilung für Gesellschaftliche Verantwortung und Fanbelange sollen an den vier Standorten ab sofort noch intensivere Präventions- und Bildungsarbeit geleistet sowie ein qualifiziertes Beschwerdemanagement etabliert werden. Das vom Bundesministerium des Inneren (BMI) unterstützte Projekt verknüpft Strahlkraft und Knowhow der Profivereine mit Strukturen und Expertise der DFB-Landesverbände, die den Amateurfußball in seiner ganzen Breite erreichen. Zudem sollen die bereits bestehenden und qualifizierten Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle des Saarländischen Fußballverbandes, des Fußball-Verbandes Mittelrhein, des Sächsischen Fußball-Verbandes und des Niedersächsischen Fußballverbandes gestärkt und noch enger miteinander vernetzt werden.

Schwerpunktthema am Pilotstandort Saarbrücken ist die Unterstützung des Landesverbands in seinem Engagement gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt sowie in weiteren Themen der sozialen Nachhaltigkeit. Durch die Zusammenarbeit mit dem 1. FC Saarbrücken soll dabei eine Breitenwirkung auf den Amateurfußball und somit den gesamten ländlichen Raum im Saarland erreicht werden.

"Es ist für den 1. FC Saarbrücken eine große Ehre aber gleichzeitig auch hohe Verantwortung am Projekt teilnehmen zu dürfen. Rassismus darf in einer demokratischen und auf Vielfalt basierenden Gesellschaft keine Chance haben", stellt Saarbrückens Präsident Hartmut Ostermann klar. "Den Vereinen kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Der gemeinsam ausgeübte Sport schafft Nähe zwischen den Menschen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung, baut dadurch Hemmnisse ab und fördert den Respekt. Das ist Teil unserer Vereins-DNA und umso stolzer sind wir nun, dieses wunderbare DFB-Projekt mit begleiten zu können."

"Ehrt uns sehr"

Köln biet sich der Host City der EURO 2024 an, um die Netzwerkarbeit in der Stadt, die Präventionsangebote und das Beschwerdemanagement hinsichtlich der Europameisterschaft in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben. Zudem können am Standort die Nachhaltigkeitsstrategien der Bundesregierung und des DFB zur EURO 2024 mit Leben gefüllt werden.

"Vom DFB den Zuschlag für das Projekt bekommen zu haben, ehrt uns sehr und macht uns glücklich. Wir sind uns der Wichtigkeit dieses Projekts bewusst. Viktoria Köln ist bunt, weltoffen und multikulturell", so Eric Bock, Geschäftsführer von Viktoria Köln. "All dies wollen wir als Pilotstandort des Projekts vorleben. Gerne wollen wir Vorbild sein für andere Vereine im Kampf gegen jegliche Form von Ausgrenzung. Zudem erhoffen wir uns durch das Projekt neue Impulse für unsere eigene Arbeit, um uns noch stärker und für eine breite Öffentlichkeit sichtbar als weltoffener Verein zu positionieren, der die Menschen verbindet und ihnen eine Heimat gibt."

Bekämpfung von Rechtspopulismus

Schwerpunktthema am Pilotstandort Zwickau ist die Bekämpfung von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Der Sächsische Fußball-Verband wird gemeinsam mit dem FSV dabei auch die ländlichen Regionen und den Amateurfußball im Verbandsgebiet intensiv miteinbeziehen. Die Erkenntnisse und Maßnahmen sollen dann in eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den fünf Landesverbänden im Nordostdeutschen Fußballverband einfließen.

"Wir beim FSV Zwickau freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Sächsischen Fußballverband die Zusage als Pilotstandort des vom Bundesministerium des Innern (BMI) geförderten Projekts erhalten haben und wir in den nächsten Jahren unsere Verantwortung als ein bedeutender Akteur im Sport und der Zivilgesellschaft, der viele Menschen erreicht und einbindet, weiter ausbauen können", sagt FSV-Geschäftsführer Lars Schauer. "Durch eine engagierte Vereins- und Fanarbeit möchten wir beispielsweise Kindern und Jugendlichen vorleben und vermitteln, wie wichtig Respekt, Toleranz, Anerkennung und die Achtung der Menschenwürde sind. Hierbei kann der FSV Zwickau ein Ort werden, an dem neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenhalts nachhaltig entwickelt und gelebt werden können."

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button