Pokal: Loose feiert Heimdebüt im „Bonusspiel“ gegen Augsburg

Für wenige Stunden darf der SC Preußen Münster den tristen Drittliga-Alltag, in der man nach neun Spielen weiterhin nur auf Rang 17 in der Tabelle steht, vergessen. Am Dienstag (19:00 Uhr) empfängt die Elf von Ralf Loose in der 2. Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten FC Augsburg und will Revanche für die 0:1-Niederlage an selber Stelle vor einem Jahr nehmen. Während der FCA als klarer Favorit keine Blamage erleben möchte, geht es für die Adlerträger vor allem darum, nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder Selbstvertrauen zu tanken.

Münster geht ohne Druck ins „Bonusspiel“

Damit verbunden muss allerdings nicht automatisch auch der Einzug ins Achtelfinale und somit das Erreichen des größten Pokalerfolgs seit 23 Jahren sein. Der Verein selbst plant eine Sensation nicht ein. Ohnehin scheint das Spiel im Umfeld des SCP eher als Testspiel für die kommenden Aufgaben in der 3. Liga gesehen zu werden. Kapitän Stefan Kühne sprach in den "Westfälischen Nachrichten" lediglich von einem „Bonusspiel“. Aufgeben wollen sich die Adlerträger aber auf keinen Fall. Endlich einmal dürfen sie angesichts des katastrophalen Saisonstarts in der 3. Liga als klarer Außenseiter in ein Pflichtspiel gehen, Druck ist also keiner vorhanden. Für Ralf Loose, der am Dienstag auch sein Heimdebüt als neuer Trainer der Münsteraner gibt, keine unangenehme Situation. Er dürfte seine Startformation im Vergleich zum ordentlichen Auftritt in Heidenheim (1:2) auf nicht allzu vielen Positionen verändern. Die Rotsperren für Kevin Schöneberg und Amaury Bischoff greifen im Pokal nicht, beide könnten also in der ersten Elf auflaufen. Spannend dürfte die Frage sein, wie Loose mit Benjamin Siegert umgeht. Der 31-Jährige war für das Spiel in Heidenheim eigentlich gesetzt, erschien am Samstagmorgen jedoch nicht rechtzeitig zur Busabfahrt und könnte in den Planungen seines neuen Trainers zunächst nur noch eine kleine Rolle spielen.

Fragezeichen hinter Moravek und Holzhauser

Eine solch peinliche Aktion leistete sich beim FC Augsburg vor dem Gastspiel bei Hannover 96 (1:2) zwar kein Spieler, das Duell in Niedersachsen hinterließ dennoch viel Unzufriedenheit bei Coach Markus Weinzierl. Er hätte die Reise ins über 600 Kilometer entfernte Münster nur allzu gerne mit einem Erfolgserlebnis auf sich genommen. Denn zu was die Preußen im Stande sein können, erlebten die Augsburger in der vergangenen Saison. Vor ziemlich genau einem Jahr siegte der FCA glücklich mit 1:0 in Münster, ebenfalls in der zweiten Runde des DFB-Pokals: „Da hat uns Münster alles abverlangt und das werden sie auch diesmal wieder tun. Gerade mit einem neuen Trainer wollen sie in einem Heimspiel erfolgreich sein“, so Weinzierl. Experimente werde es beim Tabellenachten der 1. Bundesliga deshalb keine geben: „Wir werden unsere beste Elf auf den Platz schicken.“ Ob auch Jan Moravek (Schlag auf den Fuß) und Raphael Holzhauser (grippaler Infekt) zu dieser gehören werden, entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel. Aber auch ohne die beiden ist die Zielsetzung klar definiert. Markus Weinzierl: „Wir wollen und müssen weiterkommen, weil wir im DFB-Pokal für Furore sorgen wollen.“

Der FC Augsburg geht nach einem ordentlichen Saisonstarts in der obersten deutschen Spielkasse natürlich als klarer Favorit in die Partie gegen den SC Preußen Münster. Ein Selbstläufer wird diese Partie aber keinesfalls: Die Adlerträger zeigten sich nach dem Trainerwechsel zuletzt in Heidenheim formverbessert und werden alles daran setzen, mit einer kleinen Pokalsensation viel Selbstvertrauen für die kommenden Wochen zu tanken, um möglichst schnell aus dem Tabellenkeller herauszukommen.

 

Voraussichtliche Aufstellungen:

SC Preußen Münster: Masuch – Schöneberg, Kirsch, Halet, Hergesell – Truckenbrod, Kühne – Kara, Bischoff, Grote – Taylor

FC Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Hahn, Vogt, Altintop, Werner – Mölders

 

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

   

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