DFB hofft weiter auf Saisonende bis zum 30. Juni
Seit Freitag ist klar: Der zunächst anvisierte Re-Start am 26. Mai ist nicht haltbar. Sollte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden, erscheint eine Verlängerung der Saison in den Juli hinein wahrscheinlich. Der DFB hofft aber weiterhin auf ein Saisonende bis zum 30. Juni.
"Versuchen, den 30. Juni zu realisieren"
Fünf aufeinanderfolgende Englische Wochen waren ab dem 26. Mai geplant, um die Saison bis Ende Juni abschließen zu können. Lücken im Spielplan gab es nicht, sodass ein Abschluss der Serie bis zum 30. Juni nur noch schwer zu realisieren sein dürfte. Der DFB hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: "Wir versuchen, den 30. Juni zu realisieren", sagt Vizepräsident Peter Frymuth im Interview mit dem "Kicker" und schiebt nach: "Für uns und die Vereine war der Wunsch, die Saison bis 30. Juni abzuschließen. Ob das geht, werden unter anderem die nächsten Tage zeigen." Wenn die Saison tatsächlich noch im Juni abgeschlossen werden soll, müsste wohl nahezu im Drei-Tages-Rhythmus gespielt werden.
Gleichzeitig sagt Frymuth aber auch: "Wenn die Klubs der Bundesliga und 2. Liga den Juli ins Auge fassen, müssen wir das auch. Zumal in der 3. Liga noch elf Spieltage zu absolvieren wären." Bereits am vergangenen Donnerstag hatte der DFB-Vize durchblicken lassen, dass der 30. Juni als Enddatum nicht in Stein gemeißelt ist. Um die Saison verlängern zu können, müsste zunächst allerdings geklärt werden, was mit den am 30. Juni auslaufenden Verträgen passiert.
Wie Gunnar Kempf, Fachanwalt für Arbeits- und Sportrecht in der "Bild" sagt, sei es denkbar, "dass durch Anpassung der Geschäftsgrundlage der Vertrag bis zum letzten Spieltag gilt". In der DFB-Spielordnung, die vom Bundestag am 25. Mai bestätigt werden soll, wird es künftig heißen, dass Spieler spielberichtigt bleiben, "um die noch ausstehenden Pflichtspiele der Spielzeit bei dem bisherigen Verein absolvieren zu können. Eine bereits erteilte Spielerlaubnis für den aufnehmenden Verein ruht (…) bis zum Ablauf des Tages des letzten Pflichtspiel." Dennoch werden die Vereine mit ihren Spielern wohl individuelle Vereinbarungen treffen müssen.
Pause bis Jahresende? "Fast nicht vorstellbar"
Dass die 3. Liga, sollten Spiele mit Zuschauern nach dem 31. August weiterhin verboten bleiben, auch im zweiten Halbjahr 2020 nicht spielt, hält Frymuth indes für "fast nicht vorstellbar". Der DFB-Vize gibt zu bedenken: "Dann würden alle Verzahnungen im Profibereich, Stichwort Aufstieg in die 2. Liga, und eine saubere Spielplangestaltung nicht mehr passen. Eine Profiliga, die ein Jahr mit dem Spielbetrieb aussetzt – ich glaube, da kann sich jeder ausmalen, was das bedeutet." Die gesamte Zukunft der 3. Liga als Profispielklasse wäre hochgradig gefährdet, inklusive ihrer Teilnehmer, warnt Frymuth.
"Ich habe bei allen aktuellen Kontroversen auch von keinem Verein den Ansatz vernommen, erst wieder spielen zu wollen, wenn Zuschauer zugelassen sind." In der Tat haben selbst die Befürworter eines Abbruchs zuletzt erklärt, sich beim Start der neuen Saison auf Geisterspiele vorzubereiten. Doch damit wieder gespielt werden kann, bedarf es zunächst der Zustimmung der Politik. Diese steht nach wie vor aus. Immerhin: Mit dem FC Carl Zeiss Jena ist nun auch der letzte Drittligist ins (Kleingruppen-)Training eingestiegen.