DFB: "3. Liga ist keine Problemliga"
Nach den Vorfällen der letzten beiden Spieltage in der Dritten Liga wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nun aktiv. So hatten sich vor zwei Wochen beim Spiel RW Erfurt gegen Darmstadt 98 Fans beider Lager heftige Auseinandersetzungen geliefert. Am vergangenen Wochenende kam es dann beim Derby zwischen Osnabrück und Münster zu mehreren Verletzten.
Nach dem Wechsel auf der Position des Sicherheitsbeauftragten von Helmut Spahn, der ab sofort für das neu gegründete Internationale Zentrum für Sicherheit im Sport (ICSS) in Doha arbeitet, zu Hendrik Große-Lefert, hat sich dieser bereits ein Bild des Sachverhalts gemacht.
"Es war als Risikospiel eingestuft"
Bis zum gestrigen Dienstag hatten der VfL Osnabrück und Preußen Münster Zeit, zu den jüngsten Ereignissen Stellung zu nehmen. In Bezug auf zukünftige Spiele hat Große-Lefert klare Vorstellungen: "Der Fußball bewegt die Menschen, und ich möchte gerne meinen Teil dazu beizutragen, dass sie die Spiele ohne Sicherheitsrisiko genießen können." Entsprechende Maßnahmen werden auch unter Berücksichtigung des Polizeiberichtes von den DFB-Gerichten zu erwarten sein: "Es war als Risikospiel eingestuft, das auch entsprechend begleitet wurde. Wir warten jetzt den Polizeibericht ab, um uns ein detailliertes Bild zu machen" sagte DFB-Generalsekretär Niersbach.
Arbeit in den Fanprojekten als Prävention
Doch im Umgang mit den Anhängern will er vor allem auch die Fanprojekte einbinden: "Ein großer Schwerpunkt dabei ist aber auch die Prävention in der engen Zusammenarbeit mit den Fan-Projekten unserer Vereine." Bestätigt sehen die Verantwortlichen von DFB und Vereinen den Erfolg der Fanprojektarbeit besonders bei Clubs wie Hansa Rostock und Dynamo Dresden.
Hansa und Dynamo als positives Beispiel
Während vor Beginn der aktuellen Zweitligasaison noch große Fragezeichen im Hinblick auf mögliche Risikospiele gesehen wurden, haben sich die Befürchtungen bisher nicht bestätigt. Hinzu kamen Maßnahmen wie personalisierte Eintrittskarten beim Spiel Cottbus gegen Dresden, welche die Organisatoren ebenfalls als erfolgreiches Mittel bei der Vorbereitung von Risikospielen ansehen. Angesichts des Erfolgs, der sich durch dieses Vorgehen an besagten Stellen eingestellt hat, ist der DFB zuversichtlich, auch der jüngsten Schwierigkeiten Herr zu werden und sieht die Dritte Liga daher keinesfalls als "Problemliga".
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