Desolater Eintracht-Auftritt in Rostock: "Nicht hinnehmbar"
Was für ein schwacher Auftritt! Beim 0:3 in Rostock erwischte Eintracht Braunschweig einen mehr als gebrauchten Tag und konnte sich am Ende glücklich schätzen, nur drei Gegentore kassiert zu haben. Entsprechend bedient war Trainer Marco Antwerpen nach Spielende.
0:2 nach 14 Minuten
Mit versteinerter Miene kam der Eintracht-Coach im Anschluss an das Spiel zur Pressekonferenz und versuchte eine Erklärung für den biederen Auftritt seiner Mannschaft zu finden: "Es ist schwer in Worte zu fassen", leitete der 48-Jährige seine Analyse ein. Tatsächlich ist es kaum erklärbar, wie nach dem überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen den KFC Uerdingen vor einer Woche ein derartiger Leistungsabfall möglich ist. Offensiv ging beim BTSV über 90 Minuten fast gar nichts und defensiv agierten die Löwen desolat.
Beim 0:1, nur wenige Sekunden nachdem die Partie im Anschluss an einen Fluchtlicht-Ausfall wieder angepfiffen worden war, war die Hintermannschaft des BTSV gedanklich offenbar noch in der Kabine und ließ sich überrumpeln. "Mit dem frühen Gegentor sind die Erinnerungen an die Partie in Würzburg wach geworden. Es war die gleiche Situation: Wir haben uns davon beeindrucken lassen, wie der Gegner weitergespielt hat und dann früh das 0:2 bekommen", so Antwerpen. Nur 14 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, gegen Rostocks Daniel Hanslik stellte sich die Braunschweiger Hintermannschaft mehr als dilettantisch ein.
Eine "Scheißleistung"
Damit war den Löwen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt im Spiel der Stecker gezogen, denn Akzente konnte der BTSV in den restlichen 75 Minuten nicht mehr setzen. Vielmehr konnte sich die Mannschaft um Routinier Marc Pfitzner bei den Hausherren bedanken, die mit ihren Chancen teilweise äußerst fahrlässig umgingen und mit dem dritten Treffer bis zur Nachspielzeit warteten. Insgesamt traf Hansa während der 90 Minuten gleich dreimal Aluminium. Entsprechend hätte sich die Eintracht nicht beschweren dürfen, wenn die Partie 0:5 oder gar 0:6 ausgegangen wäre. "Grundsätzlich hatten wir Defizite in allen Bereichen, gerade im Zweikampfverhalten", legte Antwerpen den Finger in die Wunde.
Auch Pfitzner war nach Spielende "stocksauer", wie er bei "Magenta Sport" offenbarte. "Ich muss mich erstmal beruhigen." Eine Erklärung für den schwachen Auftritt hatte er nicht: "Wir haben es versucht, aber das reicht nicht. Das war eine Scheißleistung." Deutliche Worte des 35-Jährigen, der sichtlich bedient war: "So geht es nicht."
Schlechteste Saisonplatzierung
Antwerpen kündigte derweil an, die Leistung analysieren zu wollen: "Es nicht hinnehmbar, dass wir uns so präsentieren. Das war ein sehr erschreckender Auftritt." Die Diskrepanz zwischen den Heim- und Auswärtsspielen ist derzeit enorm. Nach überzeugenden Heimsiegen gegen Kaiserslautern und Uerdingen folgen desaströse Leistungen wie in Würzburg und nun in Rostock.
Diese extremen Schwankungen sind der Grund, warum die Eintracht derzeit nur Neunter ist – es ist die bisher schlechteste Platzierung in dieser Saison. Doch weil die Konkurrenz ebenfalls nicht konstant spielt, beträgt der Rückstand zu den Plätzen zwei und drei gerade mal drei Zähler. Damit sind die Löwen weiterhin mitten drin im Aufstiegsrennen – auch, wenn der letzte Auswärtssieg von Oktober datiert. Ob die Eintracht beim Heimspiel gegen Viktoria Köln am kommenden Samstag wieder ihr anderes Gesicht zeigt?