Derby-Verzicht der HFC-Fans: Mannschaft hat Verständnis
Die Ankündigung der aktiven Fanszene des Halleschen FC, auf das Derby beim 1. FC Magdeburg am 26. November aus Respekt vor dem verstorbenen FCM-Fan Hannes zu verzichten, hat hohe Wellen geschlagen. Trainer und Spieler haben nun aber Verständnis für die Aktion geäußert, auch aus Magdeburg gibt es positive Stimmen.
"Alle anderen Dinge hinten anstellen"
"Der Verzicht kann ein Signal sein, um deeskalierend zu wirken", betont HFC-Trainer Rico Schmitt auf der Pressekonferenz vor dem Landespokal-Spiel in Weißenfels. Zwar hätte sich der 48-Jährige gerade beim Derby in Magdeburg die Unterstützung der Fans gewünscht, "aber hier geht es um den Tod eines Fans. Da muss man alle anderen Dinge hinten anstellen", macht Schmitt deutlich. "Von daher halte ich die Maßnahme für angemessen." Mittelfeldspieler Martin Röser sieht das ähnlich: "Es ist ein ganz sensibles Thema. Natürlich wären wir froh, wenn uns unsere Anhänger unterstützen würden. Aber aufgrund der besonderen Situation in diesem Fall habe ich absolutes Verständnis für die Reaktion die Fanszene." Diese hatte am Mittwoch betont, dass man nach dem Tod von Hannes nicht einfach so tun könne, als sei nichts geschehen: “Ein Mensch ist gestorben. An ein ‘normales’ Derby ist an diesem Tag absolut nicht zu denken!” Der Tod von Hannes überschatte “alles bisher Dagewesene” und stelle den traurigen Höhepunkt “einer immer härter geführten Auseinandersetzung beider Fanszenen” dar. Deshalb sei es zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, “einer weiteren Eskalation in jener Auseinandersetzung entgegenzuwirken. Konsequenterweise bleibt uns da nur der Verzicht dieses Spiels”, heißt es in der Stellungnahme.
Vereine wollen Geschlossenheit demonstrieren
Auch FCM-Präsident Präsident Peter Fechner findet in der "Bild" lobende Worte: "Ich halte das für eine Maßnahme, die zur Entspannung beitragen wird.“ Am Donnerstag haben sich die Spitzen beider Vereine getroffen und über das bevorstehende Derby gesprochen: "Wir hatten uns geeinigt, eine gewisse Trauerphase einzuhalten und nicht in Aktionismus zu verfallen. So ein Ereignis darf nie wieder passieren", berichtet Fechner. Beim Spiel Ende November wollen beide Vereine Geschlossenheit demonstrieren.