Derby in Chemnitz: Kogge geht im Gellertstadion vor Anker

Derbyzeit im Stadion an der Gellertstraße. Der Chemnitzer FC empfängt am Samstag den F.C. Hansa Rostock zum 66. Aufeinandertreffen zwischen den beiden langjährigen Kontrahenten (14 Uhr, live im MDR und im Ticker auf liga3-online.de).

Duell auf Augenhöhe

Ein Blick in die Historie verrät, dass Begegnungen zwischen Chemnitz und Rostock zumeist auf Augenhöhe geführt wurden. Keines von beiden Teams hat über die Zeit einen klaren Vorteil für sich verbuchen können, wenngleich sich die sportlichen Wege zwischen beiden Kontrahenten nach der Wiedervereinigung nur noch selten kreuzten. Im direkten Vergleich haben die Himmelblauen mit 26 zu 24 Siegen knapp die Nase vorn. In 15 von bisher 65 Duellen wurden die Punkte schiedlich friedlich geteilt. In der 3. Liga trafen beide Kontrahenten bisher in sechs Partien aufeinander, von denen der CFC drei für sich entscheiden konnte, Rostock dagegen nur das letzte Heimspiel. Die Auftaktpartien in der Vorwoche taugten kaum dafür, Aufschluss zu geben, welche Mannschaft morgen die Nase vorn haben wird. Während Hansa Rostock gegen Aufsteiger Bremen II mit 1:2 Schiffbruch erlitt, konnte der CFC wenigstens einen Punkt beim VfR Aalen erzielen. Mit den Fans im Rücken, dürften die Gastgeber leicht favorisiert in die Partie gehen.

Gesucht: Die Balance zwischen Offensive und Torsicherung

„Wir mussten die Balance zwischen Offensive und Torsicherung finden und das ist uns nicht gelungen“, resümierte FCH-Trainer Karsten Baumann nach der Auftaktpleite gegen die Werder Bubis. Zwar gingen die Mecklenburger durch einen verwandelten Foulstrafstoß von Christian Bickel in Führung, doch konnte diese nicht über die Ziellinie gerettet werden – im Gegenteil. Bremens Doppelschlag durch Florian Grillitsch (57.) und Ousman Manneh (60.) sorgte letzten Endes für lange Gesichter und einen Heimauftakt der alles andere als nach Maß verlief. Und nun wartet der CFC. Jene Mannschaft, die bei Zweitliga-Absteiger VfR Aalen eine zumeist sichere Defensive vorweisen konnte und seit fast 25 Jahren kein Heimspiel gegen Rostock verloren hat. Zudem erwies sich die „Baustelle Gellertstadion“ als eine fast uneinnehmbare Bastion, in der für die Himmelblauen zwölf Heimsiege bei nur drei Niederlagen zu Buche standen. Nur die späteren Aufsteiger Bielefeld und Duisburg waren vor eigenem Publikum noch erfolgreicher. Lohnt sich für den F.C. Hansa Rostock bei diesen Vorzeichen die 483 Kilometer lange Anreise nach Sachsen überhaupt? „Chemnitz hat nicht nur eine starke Offensive, sie verteidigen auch gut. Das ist schon immer ihr Markenzeichen gewesen.“, weiß Baumann, welche Hürde seine Mannschaft überspringen muss, wenn man aus Chemnitz etwas Zählbares mit auf die Heimreise nehmen will. Und der CFC? Der denkt gar nicht daran, die Generalprobe für den DFB-Pokal in den Sand zu setzen. „Es ist unser Ziel, unseren Heimauftakt vor einer tollen Kulisse erfolgreich zu gestalten“, machte Karsten Heine vor der Partie klar. Doch auch für die Chemnitzer gilt: Die Balance zwischen Offensive und Torsicherung muss stimmen und der Sturm, der in Aalen eher einem Lüftchen glich, den frischen Wind in die Offensive bringen, der die Himmelblauen über weite Strecken der letztjährigen Rückrunde so erfolgreich machte.

Generalprobe für den DFB-Pokal

Die Begegnung mit dem F.C. Hansa Rostock taugt für den Chemnitzer FC aber nicht nur in sportlicher Hinsicht als Generalprobe für das bevorstehende DFB-Pokal-Spiel gegen Borussia Dortmund. Pünktlich vor dem ersten Ligaheimspiel erhielten die Chemnitzer schon einmal grünes Licht für die komplette Freigabe der neuen Osttribüne, sodass das im Umbau befindliche Stadion an der Gellertstraße nunmehr ein Fassungsvermögen von 12.500 Zuschauerplätzen vorweist. Da im Vorfeld der Partie gegen den FCH bereits über 7.000 Tickets abgesetzt wurden, der Andrang entsprechend groß sein wird, können sich die Chemnitzer schon einmal ein Bild davon machen, welche Herausforderungen eine Woche später gegen Dortmund auf sie zukommen werden und welche Abläufe bis dahin noch zu verbessern sind.

 

 

   

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