"Der FCK ist wieder da": Lautern kommt langsam in Fahrt
Lange 651 Tage musste der 1. FC Kaiserslautern warten, am Samstag war es soweit: Durch das 2:0 gegen den VfL Osnabrück holten die Roten Teufel erstmals seit Mitte Dezember 2019 wieder zwei Siege in Folge und blieben zudem zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentor. Die Stimmung unter den 14.656 Fans war nach Spielende entsprechend ausgelassen.
Nie gefährdeter Sieg
"Der FCK ist wieder da", stimmten die Fans in der Westkurve an, die erstmals seit Beginn der Pandemie wieder vollständig befüllt werden durfte. Als die Mannschaft anschließend vor die Kurve kam, wurde der Sieg minutenlang gefeiert. Kein Wunder, schließlich mussten die leidgeplagten Anhänger über 21 Monate darauf warten, zwei Siege in Folge feiern zu können. "Es ist ein geiles Gefühl, vor den Fans zu spielen", strahlte ein sichtlich gelöster Trainer Marco Antwerpen nach dem 13. Heimspiel in Folge ohne Niederlage. "Die Jungs haben es sehr genossen." Gegen den zuvor sechsmal in Folge ungeschlagenen Zweitliga-Absteiger bot der FCK die stärkste Leistung in dieser Saison, lag schon nach nicht mal 30 Minuten durch die Treffer von René Klingenburg (7.) und Philipp Hercher (25.) mit 2:0 vorne und feierte am Ende einen nie gefährdeten Sieg.
"Das frühe Tor hat uns extrem geholfen", sagte Antwerpen. "Man hat schon gemerkt, dass die Jungs richtig Bock hatten und Gas gegeben haben. Gerade die erste Halbzeit war richtig stark." Auch defensiv konnte Kaiserslautern überzeugen, ist nun bereits seit 353 Minuten ohne Gegentreffer und stellt mit lediglich acht Gegentoren sogar die beste Abwehr der Liga (zusammen mit Mannheim) – wer hätte das zu Saisonbeginn, als sich die Hintermannschaft immer wieder schwerere Patzer erlaubte, gedacht? Den Grund für die deutliche Steigerung im Defensivspiel hatte Antwerpen schnell ausgemacht: "Weil alle mitmachen, grätschen und fighten – dann kommen solche Spiele dabei heraus." Der FCK sei nun auf einem "guten Weg" und komme "jetzt einen Flow", wie der Trainer befand.
"Jetzt kann die Party losgehen"
Klingenburg, der mit seinem früheren Treffer den Weg zu drei Punkten geebnet hatte, war nach Spielschluss ebenfalls in bester Laune: "Die ganze Mannschaft hat performt. Es ist ein sehr schönes Gefühl zu sehen, wie die Jungs über 90 Minuten alles rausgehauen haben." Entsprechend machte er dem ganzen Team "ein Kompliment", zumal der FCK gegen keine Laufkundschaft gespielt habe. "So muss das immer laufen", sagte der 27-Jährige bei "MagentaSport" und meinte: "Jetzt kann die Party losgehen".
Voll mitmischen kann Klingenburg dabei aber wohl nicht, musste er nach 65 Minuten doch angeschlagen vom Platz. "Das ist irgendwas mit der Leiste. Ich kann aber spielen." Entsprechend dürfte er am kommenden Samstag, wenn es zum Auswärtsspiel zum TSV Havelse geht, wieder dabei sein. Auch Felix Götze, der nur fünf Wochen nach seiner Schädelverletzung sein Comeback feierte und für die letzten Minuten ran durfte, könnte dann eine größere Rolle übernehmen. Gelingt dem FCK beim Schlusslicht der dritte Sieg in Folge? Zuletzt klappte das im Dezember 2019, als die Pfälzer sogar fünf Spiele hintereinander gewannen. Von solch einer Serie spricht am Betzenberg derzeit zwar noch niemand, doch klar ist: Bis es das nächste Mal zwei Siege in Folge zu feiern gibt, soll es nicht wieder 651 Tage dauern.