Der Erfolgskurs der Kickers: "Jeder weiß, was er machen muss"

Mit 13 Punkten aus fünf Partien führen die Stuttgarter Kickers im Moment die Rückrundentabelle der Dritten Liga an. Durch diese Serie konnten die Blauen die Abstiegsränge verlassen und durch den Derbysieg am letzten Wochenende sogar auf den zehnten Tabellenplatz vorrücken. Fünf Punkte beträgt das Polster auf  den ersten Abstiegsplatz. "Die Tabelle ist sehr eng und wir haben den Klassenerhalt noch lange nicht geschafft", warnt Trainer Horst Steffen vor zu viel Euphorie. Beeindruckend ist auch die Serie von sieben gewonnen Heimspielen in Folge, rechnet man das Auswärtsspiel im eigenen Stadion gegen den VfB II mit, sind es sogar acht. Im Folgendem analysiert liga3-online.de, warum es für die Kickers in letzter Zeit steil bergauf ging.

"Unser Trainer stellt uns für jedes Spiel perfekt ein"

Großen Anteil am Erfolg hat sicherlich Horst Steffen, der seit seinen Amtsantritt im Herbst letzten Jahres alle Heimspiele gewonnen hat. Er gibt der Mannschaft einen Plan an die Hand, mit der sie jeden Gegner schlagen kann. Es ist ein klares Spielsystem erkennbar. "Wir trainieren es in unser täglichen Trainingsarbeit den Ball laufen zu lassen und auch unter Druck die Situationen spielerisch zu lösen“, erklärt Steffen. Er fordert deshalb von seiner Mannschaft einen ruhigen Spielaufbau und ein sicheres Passspiel, anstatt die Bälle nur nach vorne zu schlagen. Die Mannschaft setzt dies immer besser um. "Unter Morales (Ex-Kickers Trainer / Anm. d. Red.) haben wir die Bälle immer nur nach vorne geschlagen und gehofft, dass die Stürmer irgendetwas damit anfangen können. Nun haben wir ein genaues System beim Spielaufbau, wo jeder weiß was er machen muss. Unser Trainer stellt uns für jedes Spiel perfekt ein, dass sieht man dann auch an den Ergebnissen", lobt Kapitän Enzo Marchese die Arbeit Steffens. Im Derby gegen den VfB II beispielsweise konnten sich die Blauen dadurch eine Torchance nach der anderen erspielen. Ein weiter Grund für den Positivtrend ist, dass es Steffen gelungen ist, die späten Gegentore abzustellen. In der Hinrunde kassierte man oft noch in den letzte Minuten das entscheidende Gegentor, welches zu bitteren Punktverlusten führte. In der Rückrunde ist es andersrum, so konnte man beispielsweise durch späte Treffer gegen Erfurt und Elversberg den eigenen Sieg perfekt machen. Die Mannschaft schafft es nun also, die Konzentration über 90 Minuten zu halten.

Breiter Kader 

Dem Trainer ist es ebenfalls gelungen die Neuzugänge wie Edwini Bonsu, Calamita, Müller, Badiane in die Mannschaft zu integrieren und auch jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs wie Ivan eine Chance zu geben. Auch die Spieler, die momentan nicht in Kader oder in der ersten Elf stehen, sind nicht abgeschrieben sondern haben die Chance sich durch jedes Training zu empfehlen. So zum Beispiel Julian Leist, dem Steffen trotz seiner momentanen Reservistenrolle als „sehr wichtigen Spieler“ bezeichnet. Mit den langzeitverletzten Alvarez, Engelbrecht und Savranlioglu stehen ihm drei potenzielle Stammspieler nicht zur Verfügung. Umso mehr Anerkennung verdient er für seine aktuelle Arbeit. Sicherlich soll in diesem Bericht auch Michael Zeyer nicht zu kurz kommen. Dem Sportdirektor, der sich täglich mit dem Trainerteam austauscht, ist es gelungen den Kader während der Saison qualitativ zu verstärken. Die Neuzugänge, die erst während der Saison kamen, haben bisher alle eingeschlagen. Zudem konnte er mit allen fünf Spielern, mit denen Steffen nichtmehr plante, eine Einigung über eine Vertrags Auflösung, bzw. Ausleihe erzielen.

Unterlagen für Zweitliga-Lizenz wurden eingereicht

Es läuft also alles nach Plan bei den Schwaben und sicherheitshalber hat Zeyer auch schon einmal die Zweitliga-Lizenz beantragt. Man weiß ja nie, wo dieser Lauf der Kickers noch hinführt. Acht Punkte sind es zum drittplatzierten Darmstadt 98, der auf einem Relegationsplatz steht. Die Fans dürfen träumen, doch für Steffen zählt vorerst nur das nächste Spiel. "Wir müssen weiter hart arbeiten und haben noch nichts erreicht. Ich werde die Mannschaft gegen den nächsten Gegner VfL Osnabrück sowie für jedes andere Spiel auch vorbereiten. Das Ziel wird es sein, uns weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen und auf einen einstelligen Tabellenplatz zu klettern", gibt er dennoch eine neue Marschroute vor.

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

 

   
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