Defensiv desolat: FCK weiter tief im Abstiegskampf

Beim 1:3 in Duisburg kassierte der 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend im fünften Auswärtsspiel in Folge mindestens drei Gegentore und insgesamt schon die fünfte Niederlage in dieser Saison. Erneut droht ein Abstiegsplatz.
Schommers beklagt individuelle Fehler
Hinten desolat und vorne nicht effektiv genug: So präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern beim MSV Duisburg – und bot eine insgesamt enttäuschende Leistung. Trainer Boris Schommers bemängelte nach Spielende vor allem die individuellen Fehler seiner Mannschaft. Etwa beim 0:1 nach nur elf Minuten, als Duisburgs Daschner nicht mal hochspringen musste, um eine Flanke von Mickels im Tor unterzubringen. "Wir hatten eine klare Manndeckung in der Box und der kommt trotzdem aus fünf Metern frei zum Kopfball. Das sind individuelle Fehler, die wir abschalten müssen", fand der FCK-Coach am "Telekom"-Mikrofon klare Worte. "Das war direkt wieder ein Nackenschlag für uns." Und auch beim 0:2 durch Stoppelkamp nach 23 Minuten sowie kurz nach der Pause beim 0:3 durch Mickels (52.) war die FCK-Abwehr nicht auf der Höhe. Einmal mehr wurde an diesem Abend deutlich, warum der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison nicht zu den Spitzenmannschaften gehört. Denn während der MSV eiskalt zuschlug, zeigten sich die Pfälzer vor dem Tor nicht effektiv genug.
Immerhin: In der Schlussphase bewies die Schommers-Elf Moral und kam über Timmy Thiele immerhin noch zum Ehrentreffer (73.). "Das zeigt, dass die Mannschaft lebt und will", lobte der FCK-Coach. Zwei Minuten vor dem Ende hätten die Lautrer zudem noch einen Elfmeter bekommen müssen, nachdem Schad von Sicker zu Fall gebracht worden war. "Ein klarer Elfmeter", befand Schommers, der die zweite Niederlage in seiner Amtszeit erlebte. Doch allzu lange aufhalten wollte sich der 40-Jährige an der Szene nicht: "Es war ein verdienter Sieg für Duisburg, das muss man anerkennen." Und woran muss der FCK nun ansetzen? "Wir müssen weiterarbeiten, dass wir nicht immer frühe Gegentore kassieren."
Fans stellen Mannschaft zur Rede
Ohnehin ist die Anzahl der Gegentore (18) aus den letzten fünf Auswärtsspielen erschreckend. Insgesamt musste Torhüter Lennart Grill in dieser Saison schon 26 Mal hinter sich greifen – nur die Würzburger Kickers kassierten mehr Tore (28). Und somit kämpft der FCK nicht wie erhofft um den Aufstieg, sondern befindet sich weiterhin tief im Abstiegskampf. Endet das Kellerduell zwischen Großaspach und Münster nicht Remis, würden die Roten Teufel bereits zum zweiten Mal in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz rutschen.
Die rund 1.200 mitgereisten Fans unterstützen die Mannschaft nach dem Boykott beim Jena-Boykott derweil wieder – allerdings nur bis zur 60. Minute. Danach stellten sie den Support ein und die Mannschaft nach Abpfiff zur Rede. "Mit Euren Leistungen verspielt ihr Euch unseren Rückhalt" stand auf einem Spruchband. Die Wogen wieder etwas glätten kann der FCK am Sonntag in einer Woche beim Kellerduell in Chemnitz – drei Punkte sind dann Pflicht.