Regionalliga-Reform: Nordost-Vereine fordern neue 4. Liga
Nachdem sich bereits die bayrischen Spitzenvereine sowie die Drittligisten zu einer möglichen Aufstiegsreform in der Regionalliga positioniert haben, zogen nun die Vereine des Nordostdeutschen Fußballverbandes nach. Das Fazit: Eine neue 4. Liga soll her – zumindest langfristig.
Neue 4. Liga mit zwei oder drei Staffeln
In der Erklärung "Anstoß Nordost" heißt es: "Alle Vereinsvertreter sind sich einig, dass eine Zukunftslösung und damit verbunden die Beendigung der laufenden Diskussion bezüglich der Auf- und Abstiegsregelung Regionalliga / 3. Liga nur mit einer grundlegenden Strukturänderung möglich ist." Gemeint ist die Einführung einer neuen 4. Liga unterhalb der Dritten Liga mit zwei oder drei Staffeln – unter dem Dach des DFB. Ein ähnliches Modell war bereits Ende Juni im Gespräch. Wie genau diese Liga aussehen soll und was aus den Regionalliga-Mannschaften werden würde, ist aber noch offen. Sicher ist hingegen: Um in die Ligen-Struktur eingreifen zu können, bedarf es einer Satzungsänderung, die frühestens auf dem DFB-Bundestag im Herbst 2019 beschlossen werden könnte.
Als Übergangslösung (und keinesfalls als Dauerlösung) schlagen die Nordost-Vereine ein rollierendes System (Modell: Vier aus Fünf) vor. Dieses sieht die Beibehaltung der fünf Regionalligen vor, von denen drei Meister direkt aufsteigen. Der vierte Aufsteiger wird in Relegationsspielen ermittelt. Welche Staffeln einen direkten Aufstiegsplatz erhalten würden, ließ der NOFV aber offen. Aus der 3. Liga steigen bei diesem Modell vier Mannschaften in die Regionalliga ab.
Drittligisten lehnen rollierendes System ab
Bereits am Montag hatten sich die die bayrischen Spitzenvereine dafür ausgesprochen, die Anzahl der Abstiegsplätze in der 3. Liga sowie die Anzahl der Aufstiegsplätze auf vier zu erhöhen. Die West- und Südwest-Staffeln sollen jeweils einen direkten Aufstiegsplatz erhalten, die anderen beiden Aufsteiger sollen im Rahmen einer Relegation zwischen den übrigen drei Staffeln ausgespielt werden.
Die Drittligisten präferieren unterdessen eine Reduzierung der Regionalliga-Staffeln von fünf auf drei, als Kompromiss könnten sich die Drittliga-Vereine aber auch mit einem Modell mit vier Absteigern und vier Regionalliga-Staffeln, aus denen alle Meister aufsteigen, anfreunden. Grundsätzlich lehnen die Drittligisten eine Erhöhung der Abstiegsplätze jedoch ab, auch das rollierende System wurde als "nicht sinnvoll" erachtet.
DFB tagt Anfang Oktober
Anfang Oktober werden sich der DFB-Spielausschuss, die Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten und das DFB-Präsidium mit den Ergebnissen der Staffeltagungen befassen und einen Vorschlag zur Reform der Aufstiegsregelung ab der Saison 2018/2019 erarbeiten. Dieser Vorschlag soll anschließend – möglicherweise schon im Dezember – dem DFB-Vorstand zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Nimmt der Vorstand das erarbeitete Modell an, tritt dieses bereits zur Saison 2018/19 in Kraft. Klar ist: Eine Reduzierung der Staffeln kann vorerst nicht beschlossen werden. Es wird auf den "bestmöglichen Kompromiss" hinauslaufen, mit denen sich alle Seiten dann anfreunden müssen.