Das Tabellenbild trügt: Lage beim FCK spitzt sich weiter zu

Zweites Spiel im neuen Jahr, zweites Unentschieden: Der 1. FC Kaiserslautern tritt auch nach dem 1:1 beim SC Verl weiterhin auf der Stelle. Dass eine Führung und ein gepfiffener Elfmeter nicht für drei Punkte reichten, sorgte im Lager der Roten Teufel für jede Menge Frust. Das aktuelle Tabellenbild trügt derweil.

"Sehr ärgerlich"

Es hätte die Geschichte des Spiels werden können: Direkt in seinem ersten Einsatz nach der Rückkehr führt Jean Zimmer den 1. FC Kaiserslautern zum Sieg. Und nachdem er den Führungstreffer durch Marvin Pourié in der 62. Minute eingeleitet hatte, sah es zwischenzeitlich in der Tat nach einem Traum-Einstand für Zimmer aus. Doch weil Lautern zweimal nur Aluminium traf, Pourié einen Elfmeter verschoss (67.) und Verl in der Schlussphase noch zum Ausgleich kam (81.), wurde daraus nicht: "Es ist sehr ärgerlich, dass wir nicht mit drei Punkten nach Hause fahren", stellte ein "sehr gereizter" Zimmer angesichts des Spielverlaufs bei "MagentaSport" fest. "Das 2:0 hätte uns sehr gut getan."

Dass der FCK im 19. Spiel zum elften (!) Mal nur Remis spielte, war freilich nicht an Zimmer festzumachen – wenngleich er mit seiner Leistung nicht vollends zufrieden war: "Ich weiß, dass ich mehr kann und dass mehr kommen muss." Trainer Jeff Saibene zeigte sich aber verständnisvoll, dass der 27-Jährige noch nicht sein volles Leistungsvermögen abrufen konnte: "Nach 70 Minuten war er tot – aber das ist normal, nachdem er so lange nicht gespielt hat. Er braucht jetzt Spiele und Rhythmus. Aber man hat gesehen, dass er uns weiterhelfen wird."

Tabellenbild trügt

Weniger Verständnis brachte der Luxemburger hingegen für den Ausgang der Partie auf: "Wenn man den Spielverlauf sieht, in Führung geht und dann einen Elfmeter verschießt, kann man nicht zufrieden sein", lautete Saibenes Fazit. "Mit dem 2:0 wäre das Spiel gelaufen", spielte der FCK-Coach auf den Elfmeter an, mit dem Pourié an Verl-Keeper Robin Brüseke scheiterte. "Das war sicherlich ein Knackpunkt", meinte Saibene, stellte aber auch "zu leichte Ballverluste" und "fehlenden Rhythmus" bei dem einen oder anderen als Grund für den verpassten Sieg heraus. "Wir müssen das akzeptieren, aber es ist natürlich bitter. Das Spiel spiegelt unsere aktuelle Situation wieder." Und die gestaltet sich nach dem Ende der Hinrunde wenig erbaulich: Mit nur 20 Punkten aus 19 Partien rangiert der FCK als 16. der Tabelle gerade mal einen Platz vor den Abstiegsrängen.

Immerhin: Weil die Spiele des FSV Zwickau und des VfB Lübeck abgesagt wurden, kann Kaiserslautern zumindest an diesem Spieltag nicht mehr unter den Strich rutschen. Doch der Schein trügt: Weil alle direkten Konkurrenten noch Nachholspiele in der Hinterhand haben – Zwickau sogar derer drei -, droht der FCK (nur drei Siege) die Hinrunde nachträglich auf einem Abstiegsplatz abzuschließen. Schon in der kommenden Woche könnte Zwickau und Magdeburg oder Duisburg vorbeiziehen. Entsprechend dringend werden drei Punkte benötigt – zumal Kaiserslautern nur zwei der letzten zehn Partien gewinnen konnte. Doch ausgerechnet am kommenden Samstag steht das Duell mit Tabellenführer Dynamo Dresden an. Ein guter Tag von Jean Zimmer allein wird nicht reichen.

   

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