Das sind die größten Mannschaften der 3. Fußball-Liga

Die 3. Fußball-Liga in Deutschland existiert erst seit der Saison 2008/2009. Diese Spielklasse wurde zwischen der 2. Bundesliga und der Regionalliga eingeführt, um der Leistungsdichte Rechnung zu tragen. Gleichzeitig sollte die 3. Fußball-Liga den Unterbau des Profifußballs stärken. Damit erhielten die Klubs ebenfalls die Chance, sich besser zu vermarkten. Nach nur 14 Jahren ist klar geworden, dass dieses Experiment geglückt ist. Die Profiliga hat sich als weiterer wichtiger Baustein im deutschen Fußball etabliert. Der Deutsche Fußballbund schuf diese Spielklasse mit dem klaren Ziel erfolgreich professionellen Fußball zu betreiben. Dies sollte zwischen dem Lizenzfußball in der Deutschen Fußball-Bundesliga und der 2. Bundesliga sowie den Regionalligen möglich werden.

Hautnah am Fan

Die 3. Liga sollte in der Lage sein, Brücken zu schlagen und gleichzeitig einen Fußball zu Anfassen bieten. Die 3. Liga hat sich als unberechenbar und damit spannend erwiesen. Sie gilt in Deutschland als unverwechselbar und gleichzeitig als Entwicklungsmöglichkeit für Talente.

Hier setzten die Teams auf Kampf mit Ecken und Kanten. Die Spiele sind von Leidenschaft, Emotionen und Kampf geprägt, denn hier wird der Fußball hautnah am Zuschauer gelebt. Die Marke 3. Fußball-Liga wurde erste 2019 einem Relaunch unterzogen. Seither hat sie feste Leitsätze, ein neues Logo und eine klare Zielsetzung. Sogar die Fans waren miteingebunden. Sie entschieden sich für die sogenannten 3 x 3 Stärken der Liga. Diese beinhalten unter anderem Profifußball zum Anfassen, der zwar sportlich unberechenbar, aber perfekt für die Fans ist.

Der SV Wehen Wiesbaden war die längst dienende Mannschaft

Hier finden auch die Fußball-Romantiker ihre Heimat. Diese Grundsätze werden Woche für Woche gelebt. Längst haben die Mannschaften auch die Aufmerksamkeit der zahlreichen Buchmacher erregt. Schließlich können diese auf treue Anhänger zählen, die zahlreiche Wett-Specials verfolgen und gerne auf ihre Mannschaft setzten.

Wie hart der Kampf an der Sonne der 3. Fußball-Liga ist, zeigt ein Blick in ihre Geschichte. Nicht weniger als 63 Vereine haben seit der Gründung hier gespielt. Die SV Wehen Wiesbaden ist jener Verein, der am längsten ununterbrochen in dieser Spielklasse zu finden ist. Er war in den Jahren von 2009 bis 2019 mit dabei und führt daher auch die Ewige Tabelle der 3. Fußball-Liga an. Seither spielt die Mannschaft nach ihrem Aufstieg in der 2. Bundesliga.

Riesige Unterschiede in der Struktur

Die 3. Liga umfasst derzeit 20 Mannschaften. Deren 564 Spieler weisen einen Legionärsanteil von 16,8 Prozent auf. Der durchschnittliche Marktwert beträgt je Spieler 211.000 Euro. Das mittlere Alter liegt knapp über 25 Jahre. Der wertvollste Spieler der Liga ist aktuell Luca Unbehaun von Borussia Dortmund II. Der Gesamtmarktwert aller Spieler beträgt etwas über 119 Millionen Euro.

Doch die Unterschiede innerhalb der Liga sind gigantisch. Bestes Beispiel dafür sind die Fußballstadien. Während das Fritz-Walter-Stadion des 1. FC Kaiserslautern als größte Arena der Liga ein Fassungsvermögen von 49.850 Zuschauern umfasst, muss sich das Stadion am Lotter Kreuz des SV Verl mit einem Fassungsvermögen von 7.474 Fans begnügen. Wertvollste Mannschaft ist Borussia Dortmund II mit einem Wert von 8,8 Millionen Euro, gefolgt von SC Freiburg II mit 8,53 Millionen. Bei den Mitgliederzahlen liegt der 1. FC Kaiserslautern klar in Front, er kann 16.400 Mitglieder verweisen.

Der 1. FC Magdeburg dominiert

Doch das alles zählt wenig, wenn es um die Leistung auf dem Rasen geht. Dort hat derzeit der 1. FC Magdeburg die Nase vorne. Er führt nach 30 Spieltagen klar mit 65 Punkten vor dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken. Der Abstand von 9 Punkten des Führenden auf seinen Verfolger, lässt den Schluss zu, dass Magdeburg in dieser Saison aller Voraussicht nach den Titel holen wird. Schließlich weist die Mannschaft mit insgesamt 20 Erfolgen die höchste Zahl an Siegen auf. Elf davon gelangen im eigenen Stadion, immerhin 9 auswärts.

Das zeigt die Ausgeglichenheit des Teams, das sich auch in fremden Stadien nicht von seiner Spielweise abbringen lässt. Dies gilt sinngemäß auch für den Zeitverlauf. Der 1. FC Magdeburg führt folgerichtig auch die Tabelle der Hin- und der Rückrunde an. Doch jede Serie kann einmal reißen, das mussten die Dominatoren der 3. Fußball-Liga zuletzt schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Sie verloren erstmals nach 15 Spielen eine Begegnung und das ausgerechnet gegen das Tabellen-Schlusslicht Türkgücü München. Doch die 1:2 Niederlage sollte die Mannschaft Christian Titz wieder zurück in die Spur bringen, schließlich lag die Pleite ausschließlich an den unzähligen vergebenen Chancen des Tabellenführers.

Cup-Sensation 2020: 1. FC Saarbrücken

Seine Chance genutzt hingegen hat der 1. FC Saarbrücken. Er trat im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig auswärts selbstbewusst auf und gewann das Spiel überraschend mit 2:0. Damit schob sich die Mannschaft in der Tabelle auf Platz drei vor und hat nun wieder die mögliche Chance auf die Relegation vor Augen. Neun Spieltage vor Ende der Saison sind der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Kaiserslautern klare Favoriten auf den Aufstieg. Die Würzburger Kickers, Verl, Havelse und Türkgücü München kämpfen um den Verbleib in der 3. Fußball-Liga. Die ersten vier Teams der Liga qualifizieren sich gleichzeitig für den DFB-Cup. Dort war der 1. FC Saarbrücken vor wenigen Jahren die ganz große Sensation des Jahres. Damals erreichte der ehemalige Vierligist als erster Verein der Regionalliga in der Geschichte das Halbfinale des DFB-Pokals.

Nach einem 7:6 Elfmeterkrimi mit insgesamt 20 Schüssen auf die Tore gegen den Bundesligisten Fortuna Düsseldorf zog die Mannschaft in das Halbfinale ein. Im entscheidenden Spiel hielt Torhüter Daniel Batz insgesamt fünf Elfmeter, auch das hatte es zuvor noch nie gegeben. Bei ihrem Siegeszug hatten die Saarländer zuvor bereits mit dem 1. FC Köln, dem Karlsruher SC und Jahn Regensburg drei weitere deutlich höher eingeschätzte Mannschaften aus dem Bewerb geworfen. Erst Bayer Leverkusen gelang es, die entfesselten Fußballer zu stoppen und den Finaleinzug zu verhindern. Seither ist viel passiert. Der 1. FC Saarbrücken hat die Regionalliga hinter sich gelassen und kämpft nun, um seine Chance, weiter voranzukommen.

Große Namen und viele Fans

Die Möglichkeiten dazu sind sicherlich vorhanden. Immerhin beweist die enorme Fluktuation der Liga, dass sie als Ausgangspunkt für höhere Weihen dienen kann. Hier waren und sind zahlreiche bekannte Namen am Werk. Traditionsvereine wie Dynamo Dresden, Hansa Rostock, oder Arminia Bielefeld lockten genau die Zuschauer in die Stadien wie derzeit der MSV Duisburg, 1. FC Kaiserslautern oder der 1. FC Magdeburg. Dieser führt auch die aktuelle Zuschauerstatistik mit 15.215 Besuchern je Spiel klar an. Dieser Zahl kommt derzeit lediglich der 1. FC Kaiserslautern mit 11.394 Fans nahe. Ähnlich zahlreich folgen die Fans ihren Lieblingen auch in den Sozialen Netzwerken.

Damit beweist die 3. Fußball-Liga weiterhin ihre Attraktivität für die Fußballfans in Deutschland. Selbst wenn es hier nicht die großen Stars zu bewundern gibt, so stehen die Anhänger doch treu zu ihren Vereinen. Schließlich befinden sich diese auf dem Sprung in die Profiligen der Deutschen Fußball-Bundesliga, bzw. der 2. Fußball-Bundesliga. Der Weg dorthin ist steinig und hart, doch die Anhänger sind offenbar gerne bereit ihren Mannschaften auf diesem Weg zu unterstützen.

   

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