Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten im Check

Ein Leichtathlet würde sich zu diesem Zeitpunkt der Saison wohl schon in der Zielkurve sehen. Die Hürden im Endspurt sind für jene sieben Drittligisten, die noch realistische Chancen auf den Aufstieg haben, aber unterschiedlich hoch. Heute schauen wir, wer dem Septett bis Mitte Mai noch gegenübersteht – und prognostizieren, wie viele Punkte möglich sind.

Restprogramm: Viktoria Berlin (A), Viktoria Köln (H), SC Verl (A), FSV Zwickau (H), Braunschweig (A), 1860 München (H), VfL Osnabrück (A)

Einschätzung: Magdeburg ist nach zuletzt drei sieglosen Spielen – eins davon annulliert – froh über jeden Zähler des üppigen Vorsprungs, den sich die Elbestädter im Verlauf der lange überragenden Saison erarbeitet hatten. Immer noch sind es elf Zähler auf Platz 3, was bedeutet: Acht Punkte reichen schon zum Aufstieg – selbst wenn Lautern und Braunschweig alle Partien gewinnen. Zunächst stehen dem FCM dabei Abstiegskandidaten und Mittelfeldteams gegenüber, mit denen er zuletzt überraschend schlecht zurechtkam. Im Normalfall sollte es dann vor dem brisanten Schluss-Trio (BTSV, VfL, 1860) um nicht mehr viel gehen.

Prognose: Magdeburg findet zur Dominanz zurück und holt 15 bis 18 Punkte, das genügt locker für den vorzeitigen Aufstieg und die Meisterschaft.

 

Restprogramm: MSV Duisburg (H), Würzburg (A), Saarbrücken (H), Wiesbaden (A), Dortmund II (H), Viktoria Köln (A)

Einschätzung: Nach nur drei Siegen aus den vergangenen sieben Spielen braucht es im sechsteiligen Endspurt wohl mindestens einen mehr, um dem Betzenberg wieder Zweitliga-Fußball zu schenken. Besonders dem Derby gegen Saarbrücken am 34. Spieltag kommt vorentscheidende Bedeutung zu, danach wirkt das Programm machbar: Wiesbaden, Dortmund und Köln steuern auf die berühmten Partien um die goldene Tropenfrucht zu. Problematisch ist der Spielausfall gegen Türkgücü München am allerletzten Wochenende. Da muss Lautern zuschauen, was die Konkurrenz macht – eine einmalige Situation, die nur über den vorzeitigen Aufstieg aufgelöst werden könnte. In eigener Hand haben es die Pfälzer in jedem Fall.

Prognose: Lautern holt vor allem zuhause fast alle Punkte, kommt insgesamt auf 11 bis 14 Zähler. Gelingt der Sieg gegen Saarbrücken, geht es mindestens in die Relegation.

 

Restprogramm: TSV Havelse (H), Wiesbaden (A), Würzburg (H), 1. FC Magdeburg (H), SV Meppen (A), Viktoria Köln (H)

Einschätzung: Nachdem es am Samstag im Nachholspiel in Osnabrück trotz Führung "nur" zu einem 1:1 reichte, sind drei Zähler gegen den TSV Havelse nächsten Samstag fest eingeplant, zumal der BTSV am 35. Spieltag aufgrund des gestrichenen Türkgücüs-Spiels einmal aussetzen muss. Magdeburg kommt im BTSV-Idealfall schon als Aufsteiger. Auswärts in Wiesbaden und Meppen geht es wohl nicht gegen Teams, die noch große Ziele verfolgen. Insgesamt ist das, die beeindruckende Souveränität der Braunschweiger in diesem Winter eingerechnet, ein machbares Programm.

Prognose: Michael Schiele führt die Eintracht zu 12 bis 15 Punkten, womit Saarbrücken wohl distanziert und Lautern vielleicht attackiert wird. Es wird spannend bis zum allerletzten Spieltag!

 

Restprogramm: 1860 München (A), Waldhof Mannheim (H), Kaiserslautern (A), SC Verl (H), Viktoria Berlin (A), FSV Zwickau (H), SC Freiburg II (A)

Einschätzung: Mit vier Siegen in Serie ist Saarbrücken pünktlich zum Topspiel-Trio in Topform. Problem: Das 5:1 bei Türkgücü wurde ebenso annulliert wie der Sieg im Hinspiel. Statt Dritter zu sein, müssen sie im Südwesten wieder die Verfolgerrolle annehmen. Umso mehr wird es Zeit, die Schwäche in direkten Duellen endlich abzulegen! Sechzig, Mannheim und Lautern heißen die Gegner, die maßgeblich mitentscheiden, ob der FCS auch Ende April noch ein heißer Aufstiegskandidat sein wird. Doch man unterschätze auch nicht, was danach noch wartet: Verl und Viktoria Berlin kämpfen mit allem, was sie haben, gegen die Regionalliga, auch Zwickau ist noch nicht durch. Freiburg II ist schließlich ein denkbar unangenehmer Finalgegner – die jungen Talente, wenn auch längst gerettet, werden ihren Spaß daran haben, womöglich etliche Tausend Saarbrücken-Fans ärgern zu wollen.

Prognose: Die nächsten drei Spiele entscheiden, wohin die Reise geht. Insgesamt sind 12 bis 16 Punkte drin, was hauchdünn für die Relegation reichen könnte.

 

Restprogramm: 1. FC Saarbrücken (H), SC Freiburg II (A), VfL Osnabrück (H), MSV Duisburg (A), TSV Havelse (H), 1. FC Magdeburg (A), Dortmund II (H)

Einschätzung: Das 0:3 in Mannheim fühlte sich schon an wie eine Entscheidung für das nächste Drittligajahr, sechs bis acht Punkte Rückstand auf Platz 3 waren kaum noch aufzuholen. Dann kam die Türkgücü-Nachricht, Sechzig ist größter Profiteur davon und als derzeit Fünfter wieder mitten im Rennen – so schnell kann es gehen! Mit mindestens sieben Punkten aus den ersten drei Spielen könnte noch jede Menge gehen, die direkte Konkurrenz aus Saarbrücken und Osnabrück kommt dann an die rappelvolle Grünwalder Straße. Sechzig steht übrigens wohl mindestens eine Aufstiegsparty bevor – jedoch eine, auf der die Löwen wahrscheinlich nur Zuschauer sind. Am vorletzten Spieltag geht es zum 1. FC Magdeburg, derzeit 15 Punkte entfernt vom TSV.

Prognose: 12 bis 16 Punkte sind auch hier drin, insbesondere dank der vier Heimspiele. Es geht also noch was für die Löwen.

 

Restprogramm: FSV Zwickau (A), 1. FC Saarbrücken (A), SC Freiburg II (H), VfL Osnabrück (A), MSV Duisburg (H), Wiesbaden (A), TSV Havelse (H)

Einschätzung: Was ist das schön, dass das Aufstiegsrennen bei Platz 5 noch lange nicht vorbei ist. Mannheim legte zuletzt mit dem 3:0 gegen 1860 München stark nach, drei Siege aus vier Spielen machen das zwischenliegende 0:3 gegen Braunschweig fast vergessen. Doch nur fast, denn diese Punkte müssen im Endspurt irgendwie noch egalisiert werden, denn derzeit fehlen vier Punkte auf Rang 3. Selbst stoppen kann der Waldhof nur die Saarbrücker in deren Stadion am 32. Spieltag sowie zwei Wochen darauf den Tabellennachbarn Osnabrück, der auch noch nicht abgeschrieben werden sollte. Seine gute Auswärtsbilanz wird der SVW auch in Zwickau und Wiesbaden brauchen, während die Aufgaben daheim – Freiburg ist die unangenehmste – gelöst werden müssen.

Prognose: 12 bis 15 Punkte scheinen für Patrick Glöckner und Co. realistisch, womit aber kein besserer Platz herausspringen würde. Aber das ist dem Waldhof ohnehin klar: Die Überraschung gelingt nur, wenn die Konkurrenz patzt – oder die Buwe Außergewöhnliches leisten. Am besten beides.

 

Restprogramm: Hallescher FC (A), SC Verl (H), 1860 München (A), Waldhof Mannheim (H), SC Freiburg II (A), TSV Havelse (A), 1. FC Magdeburg (H)

Einschätzung: Irgendwie verhält sich dieser VfL Osnabrück wie ein Heckenschütze. Da wartet er die ganze Zeit im Dickicht nur auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen – und wer weiß, vielleicht kommt er in den nächsten sechs Wochen? Die Niedersachsen erwartet ein spannendes Programm mit vermeintlich einfachen Aufgaben (Verl daheim, Havelse auswärts) und Gelegenheiten, die Konkurrenz zu stoppen (1860 auswärts, Mannheim daheim). Spielerisch ist das Potenzial für eine Top-3-Platzierung schon mehrfach aufgeblitzt. Doch damit am 38. Spieltag daheim gegen Magdeburg beide Seiten gemeinsam jubeln können, muss eine Menge zusammenkommen. So etwa Siege in schweren Auswärtsspielen bei 1860 München oder dem SC Freiburg II .

Prognose: 11 bis 14 Punkte holt der VfL, noch mehr sind möglich, wenn die direkten Duelle sitzen. Bislang fehlte Osnabrück vor allem zuhause (nur sieben Siege) die Zuverlässigkeit für einen Schlussspurt, den es jetzt braucht. Die erste Elf ist aber allemal aufstiegstauglich – und das macht den Aufstiegskampf noch spannender.

   

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