"Das ist zum Kotzen": Koschinat nach Pokal-Aus mächtig verärgert

Und wieder wird es für den 1. FC Saarbrücken nichts mit dem Gewinn des Saarlandpokals: Durch das 1:2 im Viertelfinale gegen den FC 08 Homburg verpasst der FCS zum dritten Mal in Folge die Trophäe und muss sich nun über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren. Trainer Uwe Koschinat war nach dem Pokal-Aus mächtig sauer.

"Zerfall in Einzelteile"

Es war nicht so, als hätte Koschinat im Vorfeld der Partie nicht eindringlich vor den Homburgern gewarnt. Zwar belegt die Mannschaft von Trainer Timo Wenzel in der Regionalliga Südwest "nur" den sechsten Platz, doch wie hoch die Hürde ist, erlebte der FCS bereits 2020, als ebenfalls gegen den FC 08 Endstation im Pokal war. Nun die erneute Pleite. "Wir müssen uns unterschiedlichste Vorwürfe gefallen lassen", sagte Saarbrückens Coach nach der Partie im "SaarNews"-Interview. "Das stimmt mich schon nachdenklich und macht mich sauer."

Vor allem mit der Abwehrleistung, speziell im ersten Durchgang, war der 50-Jährige alles andere als einverstanden: "Das hatte überhaupt nichts mit Verteidigungsmentalität zu tun. Wir haben reihenweise Großchancen zugelassen, weil wir geglaubt haben, erst im Strafraum Zweikampfsituationen aufnehmen zu können." Das 0:1 nach 41 Minuten war daher nur folgerichtig. Koschinat sprach von einem "Zerfall in Einzelteile, weil jeder nur in seiner Wohlfühlzone gearbeitet hat, ohne dem Gegner wehtun zu wollen". Zudem bemängelte er: "Wir haben kaum Fouls gespielt. Der einzige, der wieder ein Vorbild war und sich in jede Aktion geschmissen hat, war Manuel Zeitz." Doch auch der Kapitän habe nicht so mitreißen können, "wie ich mir das gewünscht habe".

"Schlag ins Kontor"

Erst nach der Pause habe Koschinat eine "andere Mentalität" festgestellt: "Bei eigenem Ballbesitz sah unser Spiel hervorragend aus. Wir haben den Gegner permanent gestoppt und hatten das Spiel eigentlich im Griff." In der Tat war der FCS nach dem verdienten Ausgleich durch Dominik Ernst in der 51. Minute drauf und dran, die Partie zu drehen, kassierte acht Minuten vor dem Ende aber den zweiten Gegentreffer des Abends und fand darauf keine Antwort mehr. "Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben", stellte der gebürtige Koblenzer fest und musste anerkennen, "dass wir in Summe zu viel hergeschenkt haben".

Die Niederlage sei ein "Schlag ins Kontor", so Koschinat. "Ich ärgere mich wahnsinnig: Da hast du das Pokalendspiel im eigenen Stadion und musst zuschauen – das ist zum Kotzen." Die Vorbereitung auf die Partie sei zwar nicht einfach gewesen, "wenn permanent die Liste der Spieler, die nicht trainieren können, größer ist als die Liste der Spieler, die trainieren können". Doch das dürfe keine Entschuldigung sein, "weil wir aus einer positiven Phase kamen und auch das Umfeld unheimlich positiv war". Sein Team müsse nun wieder aufstehen und brauche auch die "emotionale Verfassung" für solche Spiele.

Jetzt wartet 1860

Viel Zeit bleibt nicht, bereits am Samstag steht das Verfolgerduell gegen 1860 München an. Auch die Löwen sind am Wochenende aus dem Landespokal ausgeschieden. Mit Würzburg, Wiesbaden, Braunschweig, Osnabrück, Havelse, Halle und Kaiserslautern sind zudem noch sieben weitere Klubs in ihren Landespokal-Wettbewerben nicht mehr vertreten. Der FCS befindet sich somit in guter Gesellschaft, was allerdings nur ein schwacher Trost für die Niederlage im Derby sein dürfte – zumal nun mindestens Platz 4 her muss, um in der kommenden Saison im DFB-Pokal dabei zu sein.

   

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