"Das Ding zum Tollhaus machen": Aachen wittert Chance gegen Kiel
Erstmals nach fünf Jahren ist Alemannia Aachen wieder im DFB-Pokal vertreten – und bekommt es in der 1. Runde mit Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel zu tun (Samstag, 18 Uhr). Im Vorfeld sind die Rollen klar verteilt, doch mit der Unterstützung der Fans wittert Aachen eine Chance.
Bis zu 29.000 Besucher erwartet
23.100 Zuschauer strömten am vergangenen Samstag zum ersten Drittliga-Heimspiel nach elf Jahren auf den Tivoli. Im DFB-Pokal werden es nun sogar noch ein paar mehr sein. Bis Donnerstagmittag waren bereits 26.400 Tickets verkauft, gerechnet wird mit bis zu 29.000 Zuschauern. Und die sollen beim Unterfangen, erstmals nach 14 Jahren wieder die zweite Runde zu erreichen, maximal wichtig werden.
"Das Ding zum Tollhaus machen, dann haben wir eine Chance hier", erläuterte Trainer Heiner Backhaus bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag seinen Matchplan, hofft auf eine "lautstarke Unterstützung von den Rängen" und will eine "maximal breite Brust" sehen. Schließlich habe seine Mannschaft nichts zu verlieren. Dass die Alemannia im Gegensatz zu den Störchen bereits zwei Pflichtspiele absolviert habe, könnte ein Vorteil sein: "Wir haben schon Rhythmus, das kann man durch nichts ersetzen", machte Backhaus klar. "Wir haben Selbstvertrauen und wir wissen, dass der Tivoli die eine oder andere Personalie ausgleichen kann."
"Denken erstmal an die ersten 90 Minuten"
Entsprechend wollen sich die Aachener vor heimischer Kulisse auch nicht hinten reinstellen. "Das 1 gegen 1 ist die Keimzelle des Spiels, und die musst du gewinnen", betonte Backhaus, ohne näher auf die taktischen Überlegungen einzugehen. Ob er rotieren wird? "Bei mir spielen immer nur die Spieler, bei denen ich glaube, dass sie das Spiel gewinnen können", ließ sich der Alemannia-Coach nicht zu einer konkreten Aussage hinreißen. Die Tatsache, dass Stammkeeper Marcel Johnen ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm, lässt aber darauf schließen, dass zumindest im Tor nicht gewechselt wird.
Mit einer möglichen Verlängerung oder einem Elfmeterschießen, das im Profibereich Neuland für ihn wäre, will sich Johnen im Vorfeld nicht befassen: "Wir denken erstmal an die ersten 90 Minuten." Vielleicht reicht das bereits, um gegen die Kieler, die Backhaus in der Vorbereitung beobachten ließ, die Überraschung zu schaffen. Aus personeller Sicht kann der 42-Jährige fast aus dem Vollen schöpfen, einzig Anas Bakhat (Knorpelschaden) steht weiterhin nicht zur Verfügung.