Darmstadt zahlt Lehrgeld gegen Sandhausen
Am Samstagnachmittag waren die Aufsteiger aus Darmstadt zu Gast am Hardtwald. Mit dabei auch der Ex-Sandhäuser Christian Beisel, der von Heidenheim zu den Lilien wechselte. Wie erwartet musste Sievers Busch weichen, der die 90 Minuten zwar gegentorlos überstand, hierbei aber weniger souverän rüberkam. Dies schien scheinbar ansteckend zu sein, die gegnerische Nummer 2 verhielt sich gleichermaßen unbeholfen.
Verhaltener Beginn
Dorn musste diesmal mit der Bank vorliebnehmen, während Schauerte Teil der Startelf war. Vergeblich suchte man Youngster Blacha, der zunächst auch nur als Banknachbar von Dorn agierte. Pinto – der bereits seit mehreren Wochen wieder erfolgreich am Mannschaftstraining teilnimmt – musste die Partie wie die übrigen 2500 Zuschauer von der Tribüne aus anschauen.
In den ersten 3 Minuten rollte der Ball noch verhältnismäßig ereignisarm über den Rasen. Plötzlich schienen jedoch auch die 22 Akteure vom Anpfiff Wind bekommen zu haben. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Als die Sandhäuser in der 15. Minute dank Schulz den Torschrei auf den Lippen hatten, hätte es genauso gut schon der 3. Treffer sein können. Die Lilien gaben gegenüber den selbstbewusst kämpfenden Hardtwaldhelden ein schlechtes Bild ab. Das tat den heimischen Offensivbemühungen auch weiter keinen Abbruch. Die Gäste konnten lediglich über Konter gefährlich werden, der starke SVS-Keeper Ischdonat war allerdings stets auf der Höhe.
Löning mit dem 2:0
Der – im Pokal, wie auch am Mittwoch in Offenbach – essentiell wichtige Blum, schien am Samstag mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. Meilenweit entfernt von der vorigen Topform schied er nach etwa 35 Minuten angeschlagen aus dem Spielgeschehen aus, welches Kandziora weiter anheizen sollte. Die Sandhäuser drängten auf ein weiteres Tor. 5 Minuten vor dem Pausenpfiff war es dann Kapitän Löning, der seinen Teil zur positiven Ergebnisgestaltung beitrug. Schulz – etatmäßiger Abwehrchef und Torschütze zum Führungstreffer – legte Löning das 2:0 auf den Fuß.
Uwe Hesse gab ein gutes Bild ab
Nach der perfekten 1. Halbzeit, die man nur durch noch mehr Tore hätte schöner gestalten können, verpasste es der Spieler des Spiels Dominik Rohracker abermals knapp seine tolle Leistung mit einem Tor zu krönen. Auf der gegenüberliegenden Seite fiel vor allem ein Blondschopf ins Gewicht: Uwe Hesse. Dieser schien ein unglaubliches Spielverständnis zu haben. Ohne seine vorausschauenden Spielzüge wären die Hessen wohl noch dilettantischer zu Werke gegangen. Blachas Einwechslung für Ulm sollte nochmals Feuer entfachen. Unter tosendem Applaus verlies dann auch der ‚ackernde‘ gebürtige Burghauser für Öztürk den Platz.
Sandhausen haushoch überlegen
Leistungsgerecht wäre in diesem Spiel, in dem der heimstarke SVS haushoch überlegen war, sogar ein 5:0 gewesen. Die 3 besten Chancen ließ man aus. Als da wären, zum einen Pischorns Hammer-Freistoß aus über 70 Metern, bei dem die Kugel direkt unter der Querlatte eingeschlagen wäre, wenn Lilien-Schlussmann Zimmermann sie nicht noch mit den Fingerspitzen drübergelenkt hätte (10. Minute). Des Weiteren legte Rohracker ein starkes Solo aufs Parkett, bei dem er jegliche blaue Gegenspieler nass machte und den Winkel haarscharf verschätzte, als er den Torwart mit einem sanften Heber überwinden wollte (25. Minute). Und zu guter letzt verwehrte der überforderte Pfeifenträger Alt einen aus einem Foul an Rohracker resultierenden Strafstoß (65. Minute).
FOTO: Nina Herzog