"Lilien" mit Selbstvertrauen gegen Wehen
Die „Lilien“ erinnern sich gerne an das Hinspiel in der BRITA-Arena in Wiesbaden. Genau dort nämlich feierte der Aufsteiger vor rund 2.500 mitgereisten Fans einen unerwarteten 1:0 Auswärtserfolg, sichergestellt durch einen Treffer von Mittelfeldspieler Danny Latza. Bis heute ist es der einzige dreifache Punktgewinn in der Fremde in der laufenden Saison für den SV Darmstadt 98 geblieben. Beim Rückspiel am Samstag steht die Partie indes unter veränderten Vorzeichen. Denn diesmal geht das Team von Trainer Kosta Runjaic leicht favorisiert in die Partie mit dem Rivalen aus der hessischen Landeshauptstadt.
"Lilien" wollen Aufwärtstrend fortführen
Mit hohen Ansprüchen gestartet, rangiert der SV Wehen-Wiesbaden derzeit nämlich gerade einmal einen Platz vor den Abstiegsrängen und – einen Rang hinter dem SV Darmstadt 98. Ein Grund dafür: die erschreckend schwache Auswärtsbilanz der Landeshauptstädter. Wie auch die „Lilien“ konnten die Wiesbadener ebenfalls nur ein einziges Mal in der Fremde gewinnen. Und der heimstarke Aufsteiger aus Darmstadt möchte seinen Aufwärtstrend, mit dem die Truppe aus der Winterpause gekommen war, auch gegen Wehen-Wiesbaden fortführen. Kosta Runjaic sieht sein Team im Aufwind. „Wir treffen zum richtigen Zeitpunkt auf den richtigen Gegner. Meine Mannschaft ist in guter Verfassung und Wehen ist verunsichert“, sieht der Darmstädter Trainer die Vorteile bei seinem Team.
Runjaic: "Müssen galliger verteidigen"
Vor allem die starken Auftritte seiner Mannschaft gegen den SV Sandhausen (4:1) und bei Arminia Bielefeld (2:3) geben Runjaic Anlass zur Hoffnung. Auch wenn das Team in Bielefeld äußerst unglücklich agierte und einmal mehr an seiner Unerfahrenheit scheiterte. „Wir haben in Bielefeld zu einfache Tore kassiert“, monierte Runjaic das Abwehrverhalten seiner gegen Sandhausen noch überragenden Defensive und forderte: „Wir müssen galliger, brutaler verteidigen.“ Trotz alldem geht Runjaic mit einer gehörigen Portion Respekt in die Partie gegen seinen alten Arbeitgeber, für den er in der Saison 2007/2008 als Trainer der zweiten Mannschaft tätig war. „Wir müssen höllisch aufpassen. Denn dort ist eine hohe individuelle Qualität vorhanden“, weiß Darmstadts Trainer um die Stärke des vor der Saison hoch gehandelten Aufstiegsfavoriten.
Zimmerman für Hesse?
Klar ist indes, dass Runjaic das Team nach den starken Auftritten gegen Sandhausen und Bielefeld kaum verändern wird. Lediglich der in den letzten Wochen stark aufspielende Preston Zimmerman, der in Bielefeld mit einem sehenswerten Linksschuss den 1:3-Anschlusstreffer erzielen konnte und auch am Dienstag im Testspiel gegen den Zweitligisten Karlsruher SC mit einem lupenreinen Hattrick auf sich aufmerksam machte, könnte für den zuletzt schwächelnden Uwe Hesse auf der rechten Außenbahn in die Startformation rücken. Fehlen werden dem Aufsteiger weiterhin der noch immer angeschlagene Rechtsverteidiger Julian Ratei und Routinier Sascha Amstätter, der in Bielefeld seine fünfte gelbe Karte sah und für die Partie gegen seinen Ex-Arbeitgeber gesperrt ist.
5.000 Zuschauer im "Gefrierschrank Böllenfalltor" erwartet
Mit rund 5.000 Zuschauern rechnet SV98-Geschäftsführer Michael Weilguny trotz eisiger Temperaturen am Samstag – wenn denn tatsächlich gespielt werden kann. „Der Rasen ist zwar hart, aber in gut bespielbarem Zustand. Ändert sich nichts grundlegendes, dann wird wohl auch gespielt“, erklärte Weilguny. Den „Lilien“ käme eine Spielabsage aufgrund ihrer derzeit guten Form wohl auch eher ungelegen. Und siegt man auch im Heimspiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden, könnte Runjaics Mannschaft mit breiter Brust am 11. Februar zu Spitzenreiter Jahn Regensburg reisen.
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