Darmstadt 98 bekommt ein neues Stadion

Die Heimat des SV Darmstadt 98 bleibt auch in Zukunft das Böllenfalltor. Das ist das Ergebnis einer heute von Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer (CDU) vorgestellten Machbarkeitsstudie. Die Studie sollte unter anderem die Frage klären, wie eine neue Arena finanziert werden kann. Rund 1,3 Mio. Euro flossen in den vergangenen drei Jahren für Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen in das marode Böllenfalltorstadion. Zuletzt mussten 220.000 Euro für die Erneuerung der Flutlichtanlage, 120.000 Euro für Sitzplätze im Gästeblock sowie 240.000 Euro für den Umbau des Gästebereichs aufgebracht werden. Für die kommende Saison müsste die Stadt zusätzlich 3,4 Mio. Euro investieren, um das Stadion für den künftigen Drittligaspielbetrieb sicher zu machen, heißt es in einer Mitteilung. „Aber auch wenn wir diese 3,4 Mio. Euro investieren würden, wäre eine weitere dauerhafte Nutzung des Stadions in Zukunft nicht mehr möglich“, sagte Reißer.

Drei Optionen für den Neubau

Das Institut für Sportstättenberatung hatte in seiner Machbarkeitsstudie in den vergangenen Monaten drei mögliche Standorte untersucht. So kamen zu dem bisherigen Standort an der Nieder-Ramstädter Straße ein Gelände im Süden der Stadt und eine Fläche im nördlichen Stadtteil Arheilgen hinzu. So seien die beiden Areale außerhalb der Stadt zwar grundsätzlich für einen kompletten Neubau geeignet, jedoch nicht Eigentum der Stadt. Reißer rechnete vor, dass ein Abweichen vom bisherigen Standort erhebliche Mehrkosten zur Folge hätten. So würde eine komplette Verlagerung nach Arheilgen insgesamt Kosten in Höhe von 44,7 Mio. Euro verursachen, ein Ausweichen auf die Fläche im Süden der Stadt würde gar mit rund 58 Mio. Euro zu Buche schlagen. Grund dafür wären laut Reiße hohe Kosten bei der Erschließung der Grundstücke die sich, anders als der bisherige Standort, nicht im Besitz der Stadt befinden. Zudem müssten die an das Böllenfalltorstadion angeschlossenen Trainingsanlagen auf dem neuen Grundstück ebenfalls neu angelegt werden.

Nutzung auch in der Bundesliga möglich

Ausgelegt sein soll die neue Arena auf eine Kapazität von 18.000 Plätzen. Damit wäre im Falle eines Aufstieges auch eine Nutzung in der zweiten und sogar der ersten Bundeliga möglich. Hier schreibt die DFL eine Mindestkapazität von 15.000 Plätzen vor. Die Haupttribüne soll bei einer Gesamtkapazität von 3.900 Sitzplätzen rund 800 Business-Seats sowie 340 Logenplätze enthalten. Eine Kapazität von 4.850 Sitzplätzen ist für die Gegentribüne vorgesehen, rund 5.500 Stehplätze soll der Heimbereich hinter dem Tor bekommen. Zehn Prozent des Stadionbereichs (1.800 Plätze) sind für den Gästebereich vorgesehen.

„Ich bin sehr froh“, sagte Reißer abschließend, „dass wir nun die zweite Phase der Errichtung eines neuen Stadions zünden können.“ Nach einer rund zweimonatigen Konzeptphase und einer etwa acht Monate dauernden europaweiten Ausschreibung könnten somit im Sommer 2014 die ersten Bagger an die Nieder-Ramstädter Straße rollen. Abgeschlossen wären die Arbeiten dann Ende 2015. Ähnlich wie in Offenbach soll der Umbau nach Angaben Reißers schrittweise während des laufenden Spielbetriebs erfolgen. Rund die Hälfte der Baukosten von 27,6 Mio. Euro sollen entweder durch Fördermittel des Landes Hessen oder einen externen Geldgeber generiert werden. „Das Land hat bereits die Bereitschaft zur Hilfe signalisiert“, so Reißer am Mittwoch. Weitere 7,5 Mio. würde die Stadt übernehmen. Den Rest soll eine neu zu gründende Stadionbetreibergesellschaft aufbringen, die dann auch ein genaues Finanzierungskonzept erstellt.

Bürgermeister Reißer ist optimistisch

Nachdem der Magistrat der Stadt Darmstadt am Nachmittag den Umbau einstimmig beschlossen hatte, muss nun noch das Parlament nachziehen. Ein Scheitern des Neubaus hält Reißer zum jetzigen Zeitpunkt aber für unwahrscheinlich. „Da müssten wir schon extrem in Schieflage geraten“, sagte der Bürgermeister bei der Präsentation der Studie und verwies auf das große wirtschaftliche Potential im Rhein-Main-Gebiet.  „Beim Neubau des Stadions in Halle hat das ja auch funktioniert“, so Reißer.

DOWNLOAD: Machbarkeitsstudie Böllenfalltor

FOTOFU Sportfotografie

 

 

   

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