"Darf nicht passieren": Koschinat nach erster Pleite "angefressen"

Jetzt hat es auch den 1. FC Saarbrücken erwischt. Beim 0:1 in Essen kassierten die Saarländer am Montagabend die erste Niederlage in dieser Saison und müssen nach oben etwas abreißen lassen. Trainer Uwe Koschinat war zwar um eine sachliche Aufarbeitung bemüht, fand aber dennoch kritische Worte.

"Es war verdient"

Nach acht Spielen erstmals zu verlieren, tut zwar weh, ist aber wahrlich kein Beinbruch. Doch einfach so hinnehmen konnte Koschinat die Pleite bei RWE nicht: "Es ist nicht so, dass ich mich jetzt hier hinstelle und sage, bleibt mal alle ruhig, nach acht ungeschlagenen Spielen kann sowas mal passieren. Es darf eigentlich nicht passieren", machte er im Interview mit "MagentaSport" klar. "Aber es war verdient, das muss ich anerkennen. Deswegen bin ich angefressen." Der Knackpunkt: Erst in der Schlussphase wachten die Saarländer auf und erspielten sich Chancen, doch das kam zu spät, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. "Wir hätten den Ausgleich machen können, aber es wäre ein Kraftakt gewesen und kein Spiel der Souveränität. Das sollten wir jedoch als Maßstab nehmen", befand der FCS-Coach. "Es war unser Anspruch, zu gewinnen  – davon waren wir insgesamt zu weit entfernt."

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte FCS große Schwierigkeiten, in die Partie zu finden. "Wir haben alles unheimlich verzögert getan und sind einer ganz, ganz großen Zahl an Fehlern hinterhergelaufen." Aus einem solchen resultierte nach 37 Minuten auch der Gegentreffer, als Mike Frantz den Ball im Aufbauspiel verlor und damit einen schnellen Angriff der Essener verursachte, an dessen Ende niemand bei Felix Götze war, sodass dieser unbedrängt zum 1:0 einnetzen konnte.

RWE unterschätzt? "Kann ich absolut ausschließen"

Dass der FCS bis zur Schlussphase meist nur hinterlief, nahm Koschinat aber ein Stück weit auch auf seine Kappe: "Ich habe die Entscheidung für eine Mannschaft getroffen, die in Bayreuth sehr stark gespielt hat, von der viele Spieler in der letzten Woche aber nicht viel trainieren konnten. Erst durch die Wechsel kam Schwung rein." Heißt wohl übersetzt: Nicht alle Spieler, die von Anfang an aufgelaufen sind, waren zu 100 Prozent fit. Etwa Adriano Grimaldi, der in Bayreuth verletzt ausgewechselt worden war und auch am Montagabend nach 53 Minuten angeschlagen vom Platz humpelte. "Das Zusammenspiel der Spitzen war nicht so gut", bemängelte Saarbrückens Übungsleiter. "Außerdem haben wir das Spiel zu sehr in die Breite gezogen. So waren wir nicht in der Lage, die erste Anlauflinie der Essener zu überspielen."

Unterschätzt habe sein Team den Aufsteiger aber nicht, wie Koschinat klarstellte: "Das kann ich absolut ausschließen." Auch an einer nicht gegebenen roten Karte für Götze nach 60 Minuten wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit (Schubser gegen Kerber) wollte der 51-Jährige die Niederlage nicht festmachen: "Das wäre Blödsinn. Der Schiedsrichter hat einen fantastischen Job gemacht."

Sechs Punkte Rückstand

Die erste Pleite sorgt nun dafür, dass der FCS einerseits die Forderung von Sportdirektor Jürgen Luginger nach sechs Punkten aus den Partien in Bayreuth und Essen nicht erfüllen konnte und andererseits nach oben vorerst abreisen lassen muss; Sechs Punkte liegt Saarbrücken als Vierter nun hinter Elversberg und 1860. Koschinat sprach von einem "Rückschlag", sagte aber auch: "Nach acht Spielen kann man auch mal hinfallen. Entscheidend ist, wie man wieder aufsteht. Das müssen wir bereits morgen tun." Auch Steven Zellner meinte: "Wichtig ist, wie wir jetzt reagieren." Die Länderspielpause bietet nun genüg Zeit, um die Niederlage aufzuarbeiten. Am 1. Oktober, wenn das Heimspiel gegen den SC Freiburg II ansteht, sollen wieder drei Punkte her, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

   

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