"Darf ihm nicht passieren": Rehm-Ärger über frühen Platzverweis

Beim 0:2 gegen den SSV UIm musste Waldhof Mannheim am Sonntag die erste Heimniederlage seit Mitte Mai hinnehmen. Dass es dazu kam, lag vor allem an einer frühen roten Karte gegen Julian Riedel, über die sich Trainer Rüdiger Rehm im Nachgang ärgerte. Gleichwohl lobte er seine Mannschaft für einen aufopferungsvollen Kampf, der am Ende sogar zu Neunt geführt wurde.
Riedel entschuldigte sich
Es war die Schlüsselszene der Partie, die rote Karte gegen Julian Riedel nach nur 13 Minuten, als er mit gestrecktem Bein und offener Sohle in einen Zweikampf mit Ulms Leonardo Scienza ging, dabei viel zu spät kam und ihn auf Kniehöhe heftig abräumte. "Das darf ihm nicht passieren, das weiß er selber", übte Rehm bei "MagentaSport" Kritik am 32-Jährigen. "Den muss er ablaufen. Er ist so schnell, da kann er den Spieler eigentlich mit Körperkontakt packen. Insgesamt keine gute Aktion." Denn dadurch war der Waldhof fast 80 Minuten lang in Unterzahl.
Laut Bentley Baxter Bahn habe Riedel sich nach Spielende bei der Mannschaft entschuldigt, "obwohl er das gar nicht braucht", so der Mittelfeldspieler. "Das gehört dazu. Er will ihn nicht treffen." Ab der 86. Minute war Mannheim dann sogar nur noch zu Neunt, weil Laurent Jans wegen Ballwegschießens Gelb-Rot gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt lag Mannheim bereits fast eine Stunde in Rückstand, nachdem der Aufsteiger in Minute 36 in Führung gegangen war.
"Kompliment an die Mannschaft"
Dennoch warfen sich die Kurpfälzer voll rein, was Rehm Respekt abnötigte: "Das war ein aufopferungsvoller Kampf, Kompliment an die Mannschaft. Defensiv war das hervorragend. Wir haben das Spiel trotz der Unterzahl lange offen gehalten und waren uns in der Halbzeit sicher, dass wir noch drehen können." Dem Waldhof-Coach nach hätte es seine Mannschaft verdient gehabt, "dass ein Ding noch irgendwie reinrutscht". Auch Bahn sprach von einer "Riesenmoral" und hob hervor: "Selbst mit neun Mann sind wir noch nach vorne gelaufen und sind angerannt, bis die Lunge gebrannt hat. Man hat gesehen, dass wir ein starkes Kollektiv haben. Am Ende hat es nicht sein sollen."
Den Grund dafür suchte Rehm aber ausschließlich bei seiner eigenen Mannschaft und nicht etwa bei Schiedsrichter Timo Gansloweit, der den Zorn der Fans auf sich gezogen hatte: "Den Schuh müssen wir uns anziehen, weil wir das Spiel aus der Hand gegeben und die falschen Entscheidungen getroffen haben." Nun gelte es, die Wunden zu lecken, weil die Niederlage vermeidbar gewesen sei. "Mund abwischen, nächste Woche geht es weiter", blickte Bahn auf das Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken am kommenden Samstag voraus. "Im Derby machen wir es wieder gut", kündigte der 31-Jährige an. Dann jedoch ohne Jans und Riedel, der für mehrere Spiele gesperrt werden dürfte.