"Dann lief alles gegen uns": Große Tristesse beim FCS

Absolut gebrauchter Tag für den 1. FC Saarbrücken! Statt mit einem Sieg gegen Elversberg bis auf acht Punkte an den Tabellenführer heranzurücken, liegt der FCS nach der herben 0:4-Pleite nun satte 14 (!) Zähler hinter dem schwarz-weißen Nachbarn. Während sich Tobias Jänicke in Sarkasmus flüchtete, kritisierte Trainer Rüdiger Ziehl vor allem das Abwehrverhalten.

"Vielleicht kann ich ihn sogar festhalten"

Nein, lange überlegen musste Cheftrainer Rüdiger Ziehl nach Abpfiff nicht, als er im Interview mit "MagentaSport" nach dem Knackpunkt der Partie gefragt wurde. Es war natürlich die rote Karte gegen Tobias Jänicke, der einen Ball nach 26 Minuten in Torwartmanier mit beiden Händen auf der Linie abwehrte. "Das ist eine klare Situation, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren", sagte der Mittelfeldspieler, der zum ersten Mal in seiner Karriere Rot sah. "Vielleicht kann ich ihn sogar festhalten", flüchtete er sich in Sarkasmus.

Das war kurz darauf Torhüter Daniel Batz vorbehalten, der das Handspiel Jänickes so wieder ausbügeln konnte. "Danach war das Momentum auf unserer Seite, mit den Fans im Rücken hätte es ein richtiger harter Fight werden können." Wurde es aber nicht, weil die SVE in Überzahl anschließend aufdrehte und innerhalb von nur zwölf Minuten ein 3:0 bis zur Pause herausschoss. "Das 1:0 hat uns den Stecker gezogen, es ist zu früh gefallen", analysierte Jänicke. "Dann lief alles gegen uns. Elversberg hat einfach eine brutale Qualität", haderte der 33-Jährige einerseits und lobte andererseits den Gegner. Sein Fazit: "Wir können nur punkten, wenn wir am absoluten Limit spielen. Das haben wir zu wenig geschafft. Wir wussten, dass so eine Niederlage passieren kann, aber es ist natürlich scheiße. Ein sehr, sehr gebrauchter Tag."

Ziehl sieht "zu viele einfache Fehler"

Exakt die ähnliche Formulierung verwendete auch Ziehl, der vor allem das Abwehrverhalten seiner Mannschaft kritisierte – gerade beim 0:2 und 0:3: "Es war zu einfach, wie Elversberg die Tore macht. Das ist schlecht von uns verteidigt, und da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht." Hätte das 0:0 in Unterzahl länger Bestand gehabt, "wäre vielleicht etwas möglich gewesen. Aber nach dem 0:3 war der Abstand einfach zu groß", meinte Saarbrückens Coach. Und auf der anderen Seite nutzte der FCS selbst beste Chancen nicht, als Günther-Schmidt nach 83 Minuten einen Elfmeter verschoss. "Das passt ins Bild", sagte ein sichtlich niedergeschlagener Ziehl. Seine klare Forderung: "Wir müssen uns schütteln und einfach unsere Leistung bringen." Das gelang angesichts von drei Niederlagen in vier Spielen im Jahr 2023 bislang zu selten. Jänicke gab sich dennoch kämpferisch: "Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir auch bei einer Niederlage nicht raus sind und mit einem Sieg nicht aufgestiegen wären."

Platz 3 sind die Saarländer durch die Niederlage und den Sieg des SC Freiburg II am Freitagabend zwar los, doch weil die Breisgauer nicht aufsteigen dürfen, würde Saarbrücken der aktuelle vierte Tabellenplatz für die Relegation reichen. Elversberg ist allerdings nun schon auf 14 Punkte enteilt. Ob das noch aufzuholen ist? Erstmal wird es nun darum gehen, wieder in die Spur zu kommen. Bestenfalls am kommenden Samstag in Dortmund. Dann allerdings ohne den gesperrten Jänicke und den verletzten Boné Uaferro, der bereits nach 15 Minuten vom Platz musste. "Irgendwas im Knöchel", lautete die erste Diagnose, wie Ziehl berichtete. Eine MRT-Untersuchung am Montag soll Aufschluss liefern. Spätestens dann wird auch die Aufarbeitung der herben Pleite beginnen.

   

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