"Dann geht eine Geburt vor": MSV ohne Kapitän Hahn zu 1860?

Als Tabellenführer reist der MSV Duisburg am Sonntag (16:30 Uhr) zum vermeintlichen Top-Favoriten 1860 München. Im Vergleich zur Saisonprognose wurden die Vorzeichen der Partie ein bisschen umgekehrt, denn die Münchner Löwen treten nach einem unbefriedigenden Start nun mit einem neuen Cheftrainer gegen die Hirsch-Elf an. Kapitän Alexander Hahn steht bei den Zebras auf Abruf.
"Haben schon gegen alles gespielt"
Vor der Saison wurde der TSV 1860 München von vielen Seiten als Top-Favorit auf den Aufstieg genannt. Das war für MSV-Coach Dietmar Hirsch nicht verwunderlich. "Wenn man sich den Kader anguckt, dann werden sie zurecht dazugezählt. Die Einzelspieler sind überragend", bewertete der 53-Jährige die Qualität des kommenden Gegners seiner Zebras. "Ein neuer Trainer bringt jetzt zusätzlich Schwung und neues Leben rein." Denn Markus Kauczinski übernahm in der Länderspielpause auf Giesings Höhen, weil die Löwen ihr Potential bislang nicht auf den Platz bekommen hatten. Hirsch plädierte dagegen auf die eigenen Stärken.
"Wir haben schon gegen alles gespielt", schätzte der MSV-Coach die Unwägbarkeiten ab, die der Trainerwechsel bei den Münchnern mit sich bringen wird. Ob Dreier- oder Viererkette, ob personelle Veränderungen oder andere Maßnahmen. "Ich glaube, dass sie nicht alles komplett umwerfen. Sie können nicht die ganze Mannschaft austauschen", überlegte Hirsch. "In einer Woche kann man schon einiges machen, aber nicht alles." Daher wird bei den Duisburgern auch die eigene Qualität wieder im Vordergrund stehen, schließlich haben die Zebras bislang nicht viel falsch gemacht – sodass sich die Vorzeichen vor dem Traditionsduell zwischen dem MSV und 1860 ein bisschen umgekehrt haben.
Hahn in Erwartung von Nachwuchs
"Bisher war alles gut, was wir gemacht haben. Also gehen wir unseren Weg weiter", machte sich Hirsch für seine Mannschaft stark, die auch mental an den neuen Aufgaben gewachsen war. "Wir haben nicht immer geführt. Wir haben auch Rückstände aufgeholt. Wir haben Widerstände gehabt und das macht die Brust breiter." So wird sich das Zebra auch nicht vor dem Löwen scheuen – und personell wird Hirsch beinahe aus dem Vollen schöpfen können.
Abgesehen von Dennis Borkowski (muskuläre Probleme) und Omar Hanin (Blessur) werden alle Spieler zur Verfügung stehen. Kapitän Alexander Hahn wird in Erwartung des Nachwuchses auf Abruf stehen. "Wenn er spielen kann, dann wird er spielen. Wenn nicht, dann geht eine Geburt vor einem Fußballspiel", so Hirsch. Eine Prognose konnte der Cheftrainer naturgemäß dafür aber nicht abgeben. In jeder Situation stünde mit Ben Schlicke jedoch ein Ersatzmann für den Kapitän parat.