0:1 in Freiburg: 1860 kassiert die vierte Pleite in Folge

Der SC Freiburg II hat im späten Samstagsspiel für eine faustdicke Überraschung gesorgt und den TSV 1860 München mit 1:0 geschlagen. Dadurch hält der Sportclub die Mini-Chance auf den Klassenerhalt am Leben, während die Löwen die vierte Pleite in Folge hinnehmen mussten und nur noch sechs Punkte vor den Abstiegsrängen liegen.

Lakenmacher scheitert an der Latte

Bei Freiburg kehrte der eigentliche Stammtorwart Sauter nach fast sechsmonatiger Verletzungspause zurück zwischen die Pfosten, Schneller musste für ihn weichen. Zudem rückten Ogbus, Lungwitz und Lienhard nach dem 2:2 gegen Halle für Stark, Fallmann und Breunig in die Startelf. Sechzig-Trainer Giannikis baute nach dem 1:2 gegen Münster dreimal um: Verlaat, Starke und Vrenezi nahmen die Plätze von Glück, Steinhart und Nankishi ein. Nach drei Minuten hätte sich die Heimelf beinahe die erste Chance erspielt, als Al Ghaddioui für Ambros durchsteckte, doch die 1860-Abwehr klärte im letzten Moment. Der Tabellenletzte versteckte sich nicht, ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, während die Gäste in Lauerstellung gingen. Plötzlich aber ein Schockmoment für den SCF: Ogbus setzte sich auf den Rasen und brauchte medizinische Versorgung. Kurz darauf verließ er mit einem bandagierten rechten Oberschenkel den Platz und wurde durch Marino ersetzt (11.).

In der 14. Minute folgte eine weitere Unterbrechung, weil Schröter im Luftduell mit Lang zusammengeprallt war. Nach kurzer Behandlung konnten beide die Partie fortsetzen. Wenige Augenblicke später wäre Freiburg fast in Führung gegangen, als Baur einen Querpass von Kwadwo vor dem Strafraum abfing und der Ball zu Al Ghaddioui gelangte, der an dem herausgeeilten Hiller scheiterte (16.). Die forschen Breisgauer beschäftigten ihren Gegner mit variablem Angriffsspiel und flüssigen Ballstafetten. Die Löwen wiederum verloren den Ball zu leicht und taten sich äußerst schwer, ihre Angriffe zu Ende zu spielen. In der 27. Minute leistete sich Bichsel eine Unaufmerksamkeit im Spielaufbau, Lakenmacher schnappte sich die Kugel, setzte Schröter in Szene, dessen Abschluss zum Eckball geblockt wurde. Und dieser wurde brandgefährlich: Verlaat kam doppelt zum Schuss, aber Rüdlin rettete jeweils vor der Linie, der Ball flipperte durch zu Rieder, dessen Versuch geblockt wurde.

Nur wenige Sekunden später flankte Ludewig auf Lakenmacher, der das Leder mit der Brust annahm und sehenswert aus der Drehung an die Latte knallte (29.). Quasi aus dem Nichts zwei dicke Chancen für den Gast. Die Hausherren schafften es aber, das Geschehen wieder zu beruhigen und über lange Ballbesitzphasen die Spielkontrolle zu übernehmen. Sechzig lief zwar gelegentlich früh an, zog sich aber schnell zurück, wenn der Gegner sich von hinten herausspielen konnte. In der 45. Minute wurde Schröter durch einen frühen Ballverlust erneut eingeladen, machte aber nichts draus. Eine über weite Strecken ereignisarme erste Halbzeit, in der die Löwen die besseren Möglichkeiten verbuchten, endete ohne Tore.

Marinos Direktabnahme bringt den Sieg

Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich ein unverändertes Bild: Freiburg forcierte den Vorwärtsgang und hatte auch wieder der erste Chance, als Lungwitz den Ball scharf von links vor das Tor gab und Greilinger vor dem einschussbereiten Lienhard klärte (53.). Nach Ballverlust zog sich der Gastgeber in der Regel schnell zurück, und konnte so in der 56. Minute einen Konterangriff der Sechziger im Sechzehner verteidigen. In der 58. Minute hatte Al Ghaddioui das 1:0 auf dem Fuß, als Baur einen Fehler im Spielaufbau der Löwen nutzte und den Stürmer bediente, der aus sechs Metern freistehend über den Kasten schoss. Vier Zeigerumdrehungen später setzten sich die Münchener mal am Strafraum fest, und über Umwege landete die Kugel vor den Füßen von Güler, doch sein Schussversuch wurde von Lang geblockt. Die Gäste brachten Zwarts und Steinhart für Lakenmacher und Starke auf den Platz.

Kurz darauf nahm Güler den Ball nach einer Schröter-Flanke aus vollem Lauf direkt, aber Sauter parierte mit einem sensationellen Reflex (65.). Anschließend folgte eine Reihe an Eckbällen für die Sechziger, von denen eine richtig gefährlich wurde: Nach einer kurzen Variante flankte Schröter scharf in Richtung Tor und Sauter lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über den Querbalken. In dieser Druckphase hätten sich die Löwen ein Tor verdient. Mit einem Dreifachwechsel läutete Freiburgs Trainer Stamm die Schlussphase ein, und wenig später ging seine Mannschaft in Führung: Johansson hob den Ball von der Grundlinie in die Mitte, Verlaat köpfte ihn heraus und an der Sechzehnerkante lauerte Marino und schweißte die Kugel volley in die Maschen zum 1:0 (71.). Nur zwei Minuten später hätte der eingewechselte Yilmaz nachlegen können, zielte aber nach einer starken Hacken-Vorlage von Baur am langen Eck vorbei.

Der SCF blieb am Drücker: Joker Sturm dribbelte von links in den Strafraum, verzog seinen Schuss in Richtung rechter Winkel aber um ein ganzes Stück (78.). Die Löwen hingegen fanden keine passende Antwort, liefen sich permanent in der aufmerksamen Deckung fest. Freiburg brachte das knappe Ergebnis souverän über die Zeit und konnte den dritten Heimsieg in Folge einfahren. In der Tabelle bleiben sie aber unverändert auf dem letzten Rang mit zehn Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Mit einem Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue geht es am nächsten Samstag weiter. 1860 kassierte die vierte Niederlage in Folge und liegt nur noch sechs Punkte vor den Abstiegsrängen. Für sie steht nun ein Heimspiel gegen Viktoria Köln auf dem Programm.

   

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