Schweinsteiger nach Debüt sauer: "Da gibt es nichts schönzureden"

Sein Debüt an der Seitenlinie des VfL Osnabrück hatte sich Tobias Schweinsteiger ganz anders vorgestellt. Trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung unterlag er mit den Niedersachsen beim VfB Oldenburg mit 3:4 – und fand im Anschluss deutliche Worte.

Drei Gegentore binnen 23 Minuten

Risikoreichen und wilden Fußball hatte Schweinsteiger bei seiner Antrittspressekonferenz am Dienstag angekündigt. Wild war die Partie in Oldenburg in der Tat. Doch dass die Lila-Weißen dabei als Verlierer vom Platz gehen, war freilich nicht Teil des Matchplans. Besonders ärgerlich: Durch Tore von Ba-Muaka Simakala (6. / 46.) und Robert Tesche (19.) lag der VfL kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit mit 3:1 vorne und gab damit die perfekte Antwort auf den frühen Rückstand (3.).

Doch binnen 23 Minuten schlug es gleich dreimal im Tor von Philipp Kühn ein, sodass Osnabrück den nächsten Rückschlag in dieser Saison hinnehmen musste. "Da gibt es nichts schönzureden", bemängelte Schweinsteiger bei "MagentaSport" das schwache Defensivverhalten seiner Mannschaft im zweiten Durchgang. Vor allem das Umschalten nach Ballverlusten habe "nicht geklappt wie besprochen". Auch Robert Tesche kritisierte: "Defensiv haben wir zu viel zugelassen. Dass wir nach einem 3:1 noch drei Tore kassieren, darf nicht passieren." Dass der VfL beim vierten Gegentreffer kurzzeitig in Unterzahl war, weil Timo Beermann behandelt wurde musste, erschwerte das Verteidigen zusätzlich.

"Katastrophale Entscheidung"

Bitter zudem: Den Lila-Weißen ist nach 17 Minuten ein Treffer zu Unrecht aberkannt worden, wie die TV-Bilder zeigten. Anders als vom Linienrichter wahrgenommen, befand Marc Heider sich nach einem Volley von Noel Niemann hauchdünn nicht im Abseits. Schweinsteiger sprach von einer "katastrophalen Entscheidung" des Linienrichters, "vor allem, weil er sehr spät die Fahne gehoben hat. Wahrscheinlich war er sich unsicher. Aber in der 3. Liga haben wir keinen Video-Assistenten, also müssen wir die Entscheidung akzeptieren."

Am Referee wollte 40-Jährige die Niederlage aber ohnehin nicht festmachen: "Wir führen 3:1 und haben es verpasst, das Spiel zu killen." Chancen dazu waren in der Tat reichlich vorhanden. Eines wollte Schweinsteiger der Mannschaft aber nicht absprechen: "Der Wille war da." Dennoch müsse sich der VfL in der Abwehr "definitiv" verbessern. "Wir werden daran arbeiten und gegen Essen hoffentlich ein anderes Gesicht zeigen", blickte der VfL-Coach dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen am kommenden Freitag voraus und ließ durchblicken, möglicherweise personelle Änderungen vorzunehmen: "Wir müssen aus dem Abwärtsstrudel raus und im Kopf klarer werden." Schon seit sechs Partien sind die Lila-Weißen sieglos. Die Folge: In der Tabelle belegt Osnabrück einen enttäuschenden 14. Platz – mit bereits neun Punkten Rückstand auf Rang 3. Gelingt gegen RWE, das am Freitag den ersten Sieg gefeiert hat, die Wende? Der Einsatz von Beermann scheint fraglich, nachdem die Wade am operierten Sprunggelenk zugemacht hat.

   

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