"Da fehlen mir die Worte": War es das schon für den SV Meppen?

Was für ein herber Rückschlag für den SV Meppen! Statt sich nach dem Erfolg gegen Aue noch einmal richtig im Abstiegskampf anzumelden, gingen die Emsländer beim 0:3 in Bayreuth regelregelrecht unter und werden nach dem Spieltag sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer liegen. War es das schon?

Ärger über einfache Gegentore

Es passte zu diesem Abend und auch generell zur aktuellen Situation des SV Meppen, dass Trainer Ernst Middendorp nach Schlusspfiff im strömenden Regen stand. Im Stich gelassen von seiner Mannschaft musste er die dritte Niederlage im fünften Spiel unter seiner Leitung hinnehmen – und im Interview mit "MagentaSport" eine Erklärung dafür suchen. Diese war jedoch relativ schnell gefunden: "Alle drei Gegentore waren total vermeidbar." Vor allem das 0:1 nach 20 Minuten sei auf "relativ naive Weise" gefallen, monierte der 64-Jährige die fehlende Robustheit in dieser Situation. "Wir waren absolut in der Lage das zu verhindern. Das darf nicht passieren."

Auch Kapitän David Blacha konnte es nicht fassen, wie einfach die SpVgg Bayreuth in dieser Situation mit wenigen Pässen und einem Kullerball zum Torerfolg kam. "Da fehlen mir die Worte, Wahnsinn." Ärgerlich war das Gegentor auch deshalb, weil der SVM bis zu diesem Zeitpunkt durchaus gut im Spiel war. "Die Mannschaft hat das gezeigt, was wir sehen wollten", so Middendorp. Das änderte sich danach jedoch, und spätestens mit dem 0:2 kurz nach der Pause war der Ofen endgültig aus. Keine Ideen, keine Chancen: So lässt sich der zweite Durchgang aus Sicht des SV Meppen zusammenfassen, der kurz vor Ende noch ein weiteres Gegentor bereithielt. "Wir waren nicht zwingend genug und hatten viele Standards, die alle nicht richtig gefährlich waren", analysierte Blacha. Oder wie es Tobias Kraulich in der "NOZ" formulierte: Einfach schlecht. So kannst du nicht gewinnen. Und defensiv, viel zu einfach die Tore. Ich hatte das Gefühl, in der zweiten Halbzeit wurden wir hier hergespielt. Unfassbar."

"Müssen irgendwie das Wunder schaffen"

Die Folge der herben Niederlage: Statt mit einem Sieg bis auf drei Punkte an das rettende Ufer heranzurücken, liegt der SVM nun sechs Zähler hinter Rang 16. Und weil Dortmund II und Halle am Samstag im direkten Duell aufeinandertreffen, wird der Rückstand noch um einen weiteren Punkt anwachsen. "Das ist natürlich ein Brett", war Blacha sich der Lage bewusst. "Aber wir können nicht aufgeben und sagen, wie spielen nur noch La Paloma. Wir müssen weitermachen und irgendwie das Wunder schaffen." Zumal es schon viele Wunder gegebenen hätte. "Wir müssen daran glauben, auch wenn es nicht mehr viele tun."

Realistisch gesehen ist die Chance auf den Klassenerhalt nach der Niederlage in Bayreuth nur noch minimal. Schließlich müssten die Emsländer mindestens sechs der noch acht ausstehenden Partien gewinnen, um am Ende wenigstens 42 Punkte auf dem Konto zu haben. Und selbst das könnte nicht reichen. Dass der SVM, der nächste Woche den FC Ingolstadt empfängt, zudem noch gegen Saarbrücken, Wiesbaden, Osnabrück, Dresden und Freiburg II spielen muss, macht das Unterfangen noch aussichtsloser. Allein viermal sind die Emsländer bis zum Saisonende auswärts gefordert, wo bislang kein einziger Sieg gelang. "Die Anzahl der Spiele ist noch da", übte Middendorp sich in Durchhalteparolen und forderte: "Wir müssen die Fehlerquote unterbinden." Doch das allein wird wohl nicht genügen. Das wissen auch die Fans, die das Team nach Spielschluss am Zaun zur Rede stellten. Viele der mitgereisten Anhänger waren zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr im Stadion. Zu enttäuschend war die Leistung ihrer Mannschaft. Der strömende Regen, der sinnbildlich für die aktuelle Lage stand, tat sein Übriges dazu.

   
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