Cottbus empfängt Magdeburg: Verkehrte Welt in der Lausitz
Aufstiegsaspirant und Kellerkind begrüßen sich am Samstagnachmittag im Stadion der Freundschaft, wenn der 1. FC Magdeburg bei Energie Cottbus gastiert. Hätte vor dieser Saison aber jemand Geld darauf verwettet, dass der FCE vor dem Regionalliga-Abstieg steht und Aufsteiger Magdeburg ganz oben mitspielt? Wohl kaum. Klar ist nun aber, dass die Favoritenrolle eindeutig an die Gäste aus Sachsen-Anhalt geht.
Fast 2.500 FCM-Fans erwartet
Es war eine überraschend ruhige Woche beim FC Energie Cottbus – der nicht zu erwartende, aber gerne mitgenommene 2:1-Auswärtssieg bei Holstein Kiel hat die Lage im Lager der Lausitzer zumindest vorübergehend entspannt. Da der Sprung von einem Abstiegsplatz aber trotz des Erfolges nicht glückte, muss die Mannschaft von Vasile Miriuta in den nächsten Wochen nachlegen. Die Aufgabe FCM wird alles andere als einfach, das weiß in der 3. Liga mittlerweile wohl jeder Verein – allein die fast 2500 Anhänger der Blau-Weißen, die auf den Tribünen für ein mindestens ebenbürtiges Duell sorgen werden, können die Überraschungsmannschaft der Liga zu weiteren Höchstleistungen pushen. Außerdem haben die Magdeburger das Saisonziel von 45 Punkten mit dem 4:1-Sieg über Hansa Rostock erreicht und können nun ohne Druck in die letzten Wochen der Spielzeit gehen. "Träumen ist erlaubt“, so lautet die Devise des FCM mit Blickrichtung auf einen möglichen Zweitliga-Aufstieg.
Miriuta: "Haben noch nichts erreicht“
Friede, Freude, Eierkuchen – davon ist Energie Cottbus derzeit meilenweit entfernt. Das Abstiegsgespenst schwebt weiter über der Lausitz. Wer es mit dem FCE hält, der weiß: Den Erfolg in Kiel verdankt Cottbus zu weiten Teilen einer Effizienz in der Chancenausbeute, die es in dieser Spielzeit so nicht oft gegeben hatte. Keiner weiß, ob diese Kaltschnäuzigkeit einem Strohfeuer gleichzusetzen ist oder ob die Rot-Weißen tatsächlich den Grundstein zur Wende gelegt haben. Im Hinterkopf bleibt gleichzeitig, dass weite Teile der engsten Konkurrenz um den Klassenerhalt – Werder Bremen II, der Chemnitzer FC, Hansa Rostock und die Stuttgarter Kickers – ebenfalls am Wochenende Heimspiele besitzen. Energie Cottbus muss liefern. "Wir haben noch nichts erreicht“, wird Miriuta auf der Vereinshomepage zitiert, gleichzeitig spricht der Rumäne dem kommenden Gegner reichlich Komplimente aus: "Die Mannschaft aus Magdeburg ist konstant, aggressiv und kommt mit tollen Fans im Rücken sowie einer sehr guten Saison.“
Energie verlor zwei Punkte im Hinspiel
Das Hinspiel war gerade für Miriuta ein besonderes Spiel: Es war seine erste Partie auf der Trainerbank von Energie Cottbus, und fast hätte er sich sogleich mit einem Auswärtssieg belohnt. Einzig eine äußerst umstrittene Elfmeterentscheidung sorgte für den späten 2:2-Ausgleich des FCM in der Nachspielzeit. "Das interessiert aber niemanden mehr, wir leben in der Gegenwart“, bekräftigt Miriuta das Vorhaben, nur noch nach vorne schauen zu wollen. Das letzte Heimspiel gegen Erzgebirge Aue – ein hochverdientes 0:0 mit Tendenz zu mehr aus Sicht der Cottbusser – sowie der angesprochene Sieg in Kiel bilden dafür eine gute Basis.