Chemnitzer FC: Über Dortmund II zurück an die Tabellenspitze?

Wie sich die Zeiten ändern können. Noch in der letzten Saison schlichen die Himmelblauen nach einer desolaten Vorstellung gesenkten Hauptes vom Rasen des altehrwürdigen Stadion Rote Erde. Dabei trug keinesfalls nur der 90 Minuten anhaltende Dauerregen Schuld daran, dass die damalige Chemnitzer Elf beim 0:3 richtig nass gemacht wurde. Seither hat sich jedoch eine Menge getan, könnten die Vorzeichen nicht unterschiedlicher sein. Steckte der CFC als 18. damals noch tief im Abstiegsschlammassel, besteht jetzt gar die Chance zum dritten Mal die Tabellenspitze zu erklimmen. Voraussetzung hierfür ist ein dreifacher Punkterfolg gegen die U23 der Dortmunder Borussia, die ihrerseits erst einen Heimsieg auf der Habenseite vorweisen kann. Der Chemnitzer FC hingegen reist mit der besten Abwehr der Liga sowie der Empfehlung von zwei Siegen in Serie an. Da aufgrund der anschließenden Auswärtspartie gegen Stuttgart II gleich für längere Zeit Quartier in Westfalen bezogen wird, ehe es nach Schwaben weitergeht, ist ein Erfolg das beste Mittel, um eventuellem Lagerkoller vorzubeugen.

Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften

Trainer Karsten Heine wird nicht müde zu betonen, wie wichtig die nötige Balance zwischen Defensive und Offensive für das Spiel der Chemnitzer ist. Nun könnte die letzte Partie gegen Rostock als Sinnbild dieser taktischen Ausprägung gelten. Im ersten Durchgang war es die Abteilung Attacke um Kapitän Anton Fink und Neuzugang Tim Danneberg, die für die nötigen Tore sorgte und nach dem Seitenwechsel das Abwehrbollwerk um Marc Endres, welches die Szenerie dominierte. Und heraus kam ein souveränes 2:0 gegen Hansa Rostock. Kaum ein Gegner, der sich bisher nicht am Abwehrverbund des Tabellenzweiten die Zähne ausbiss. Lediglich die Stuttgarter Kickers und Fortuna Köln vermochten es vor eigenem Publikum, dem Ball den Weg ins Pentke-Tor zu weisen. In den restlichen sechs Partien konnte der CFC-Schlussmann seine weiße Weste hingegen bewahren. Mit erst drei Gegentoren besitzen die Sachsen die mit Abstand beste Abwehr der 3. Liga und zugleich mit +8 die beste Tordifferenz aller Teams. „Unser Ziel ist es, in jedem Spiel dominant aufzutreten und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Dies ist uns, die Partie bei den Stuttgarter Kickers ausgenommen, bisher auch sehr gut gelungen.“, lobte Karsten Heine seine Mannschaft für die bisher dargebotene taktische Diszipliniertheit.

Einstellung gegen spielerisch starke U23 muss stimmen

Auch wenn die zweite Mannschaft des BVB aktuell erst zweimal siegreich vom Platz gegangen ist, mahnt Heine zur Vorsicht vor dem kommenden Gegner: „U23 Mannschaften verfügen generell über technisch und taktisch gut ausgebildete junge Kerle, die nicht ins Spiel kommen dürfen.“ Nicht zuletzt der eingangs erwähnte letztjährige Auftritt in der Roten Erde sollte den Worten des Trainers Nachdruck verleihen. Die spielerische Klasse der Schwarz-Gelben ist ohnehin unbestritten, wie ein Blick in deren Kader verrät. Ob Marian Sarr oder Julian Derstroff, erneut weißt der Kader von David Wagners Mannschaft Spieler mit Bundesligaerfahrung auf und hat zudem in Tammo Harder einen würdigen Sturmnachfolger von Marvin Duksch. „Gerade die Dortmunder zeichnen sich durch sehr gutes Kombinationsspiel aus. Trotzdem müssen wir auf uns schauen und unsere Leistung bringen.“, erwartet Karsten Heine von seiner Mannschaft ein Anknüpfen an die letzten Erfolge. Grund zu Änderungen in der Startelf sieht Heine indes nicht, zumal weiterhin nur Markus Ziereis und Felix Junghan länger ausfallen. Sebastian Glasner, am Wochenende noch mit der CFC U23 auf Reisen, wird allerdings nicht dem vorläufigen 20er-Kader angehören, mit dem es am Dienstag auf die Reise ging.

FOTO: Chris Lässig

   

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