Chemnitzer FC: Sieg gegen Cottbus sorgt für Feierlaune
Der Chemnitzer FC hat am Gründonnerstag gegen den FC Energie Cottbus in überzeugender Manier gewonnen. In der Nachholpartie des 22. Spieltages setzten sich die Himmelblauen vor eigenem Publikum klar mit 4:0 (1:0) durch. Ein Spieler, der eigentlich nicht mehr ganz so sehr im Fokus stehen wollte, ragte besonders heraus.
Die Leichtigkeit ist zurückgekehrt
Es scheint, als wäre eine zentnerschwere Last von Anton Fink abgefallen, als er vor anderthalb Wochen freiwillig die Kapitänsbinde an Kevin Conrad übergab und somit von seinem Amt als Spielführer des CFC zurücktrat. Anstatt als Kapitän ständig im Rampenlicht zu stehen, wollte Fink nur noch durch Leistung auf sich aufmerksam machen. Und das war auch bitternötig, traf der Stürmer zuvor in 13 Partien nur einmal. In Spiel eins ohne Kapitänsbinde zeigte der 28-Jährige gegen Erfurt eine starke Vorstellung und bereitete beide Treffer zum 2:0-Auswärtssieg in Thüringen vor. Durch den dreifachen Punkterfolg im Steigerwaldstadion sendete der CFC nach zuvor zehn Spielen ohne Sieg wieder ein Lebenszeichen und kämpfte sich aus der Abstiegszone zurück in die „sichere Zone“. Im Nachholer gegen Cottbus galt es, diesen Etappenerfolg zu veredeln und, im Fußballjargon ausgedrückt, nachzuwaschen. Vor 10.300 Zuschauern im sehr gut gefüllten Gellertstadion gelang dies auch eindrucksvoll. Und im Mittelpunkt stand Anton Fink. Mit einem schönen Schuss aus spitzem Winkel eröffnete er den Torreigen (26.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte der gebürtige Bayer mit einer Vorlage für Stürmerkollege Daniel Frahn (55.) sein Scorer-Konto auf 18 Punkte (12 Tore/6 Vorlagen). Auch am dritten CFC-Treffer hatte Fink eine Aktie. Mit einem schönen Pass bediente er Philip Türpitz und dieser wiederum Junioren-Spieler Tom Baumgart, der aus Nahdistanz den Sack endgültig zumachte (61.). Die Messe schien gelesen und Anton Fink durfte sich nach 64 Minuten den verdienten Applaus der Zuschauer abholen. Er wurde von Trainer Sven Köhler durch Matti Steinmann ersetzt und konnte von der Bank aus mitverfolgen, wie seine Teamkollegen den Vorsprung unaufgeregt über die Runden brachten und Daniel Frahn mit seinem dritten Saisontreffer gar noch einen drauf legte (86.).
Schon vor Ostern zum Feiern aufgelegt
Eine solche Stimmung wie Donnerstagabend hatte in letzter Zeit Seltenheitswert. Gab es doch zuletzt unter Ex-Trainer Karsten Heine auch wenig Grund zum Jubeln. Unter Nachfolger Sven Köhler hat sich diese Tristesse innerhalb kürzester Zeit quasi in Luft aufgelöst. Nicht nur zwei Siege in Folge geben allen Grund zur Zuverischt, sondern auch die Art und Weise, wie der CFC agiert. Anstatt des Angsthasenfußballs wird der Kopf nach oben genommen und in "Jetzt erst Recht“-Manier die Mission Abstiegskampf angenommen. Was die Himmelblauen gegen Cottbus boten, war Dominanz pur. Die Gäste aus der Lausitz mussten nach Ende der Partie mit vier faulen Eiern im Gepäck resigniert die Heimreise antreten. Und dabei konnten die Kicker von Energie Cottbus noch froh sein, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Chancen besaß der CFC in Hülle und Fülle, einzig die Genauigkeit verhinderte in Halbzeit zwei eine noch höhere Torausbeute. Immerhin könnte am Ende die Tordifferenz über Abstieg und Klassenerhalt entscheiden. Den Fans des CFC war es zumindest egal. Sie konnten freudig "Oh wie ist das schön“ anstimmen. "Nach dem 3:0 merkte man uns die innere Befreiung an. Auch fußballerisch gelang uns dann wieder einiges“, zeigte sich Sven Köhler ebenfalls mehr als zufrieden. Während Energie Cottbus im Klassement um zwei Plätze auf Rang 16 abrutscht, klettert der CFC von Platz 16 auf 13 und besitzt mit 37 Punkten nun drei Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist die gute Tordifferenz von nur -3, gegenüber -12 und -15 von Werder Bremen II auf Platz 17 beziehungsweise den Stuttgarter Kickers auf Rang 18.