Chemnitzer FC: Pfiffe gegen Marius Gersbeck

Der Chemnitzer FC hat im ersten Heimspiel nach der Winterpause gegen den 1. FC Magdeburg den eingeforderten Sieg verpasst. Als Erfolg kann das torlose Remis dennoch gefeiert werden, denn der CFC spielte nach einer Tätlichkeit durch Daniel Frahn fast 50 Minuten in Unterzahl. Pfiffe gegen Torhüter Marius Gersbeck hinterließen derweil jedoch einen faden Beigeschmack. 

Chemnitz macht das Spiel – Magdeburg nicht mehr als nötig

Die Himmelblauen waren nach der herben 2:5 (1:4)-Klatsche in Kiel auf Wiedergutmachung aus und wollten im ersten Heimspiel nach der Winterpause unbedingt einen Sieg einfahren. Ohne den zuletzt noch gesetzten Stefano Cincotta, dafür aber mit Neuzugang Eke Uzoma in der Startaufstellung, ging der CFC vor 8.278 Zuschauern in die Partie. Die ebenfalls im Winter neu verpflichteten Alexander Bittroff und Keeper Marius Gerbseck erhielten trotz ihrer zuletzt arg kritisierten Leistung eine zweite Chance und durften erneut von Beginn an spielen. Und zumindest Bittroff nutzte die Bewährungsprobe. Über die linke Außenbahn legte der 27-Jährige einige sehenswerte Flügelläufe hin und setzte die rechte Magdeburger Abwehrseite um Christopher Handke und Michel Niemayer gut unter Druck. Ansonsten besaßen Offensivaktionen der Heine-Elf Seltenheitswert. Ein 30-Meter-Freistoß von Anton Fink (13.) und ein Endres-Kopfball nach Freistoßflanke von Fink sollten bis zur Halbzeitpause die einzigen Möglichkeiten bleiben. Der ansonsten beschäftigungslose Jan Glinker parierte aber beide Bälle.

Pfiffe gegen Marius Gersbeck 

Gegenüber Marius Gersbeck brauchte einige Zeit, um richtig ins Spiel zu finden. Für den Geschmack der Fans agierte der von Hertha BSC ausgeliehene Schlussmann nicht sonderlich souverän. Einer Flanke von Steffen Puttkammer sah Gersbeck regungslos hinterher und hatte Glücksgöttin Fortuna zu danken, dass der Ball nur an den Innenpfosten klatschte und nicht im Tor landete (26.). Kurz darauf dann die nächste Unsicherheit des noch jungen Torhüters: Einen Schuss von Christian Beck konnte der 20-Jährige nur nach vorne abklatschen lassen (28.). Ein ähnlicher Fehler unterlief Gersbeck schon in Kiel, doch diesmal führte der Blackout nicht zu einem Gegentreffer. Die Fans hatten aber schon jetzt die Nase voll und quittierten die Leistung ihres Keepers mit Pfiffen und lauten Rufen nach der alten Nummer eins Kevin Kunz. Die Frage, ob ein solches Verhalten den eigenen Spieler aufbaut oder doch eher als Bärendienst dem eigenen Team gegenüber zu werten ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Immerhin, die Reaktion von Marius Gersbeck verdient Respekt. Bis zum Schluss zeigte er, dass er doch ein verlässlicher Rückhalt sein kann und gute Paraden auf Lager hat.

Und dies war auch nötig, denn nach einer Tätlichkeit von Daniel Frahn agierte Chemnitz in Unterzahl (42.). Nachdem Sebastian Ernst Fabian Stenzel auf der Außenbahn rüde „umsenste“, gerieten Niklas Brandt und Daniel Frahn aneinander. Obwohl sich beide Spieler über Gebühr an die Wäsche gingen, sah nur der CFC-Spieler Rot. Es sollte nicht die einzige strittige Entscheidung von Schiedsrichter Frank Willenborg sein. Denn für das Einsteigen von Ernst gab es nur Gelb.

Fans und Mannschaft gemeinsam gegen Magdeburg und den Unparteiischen

Fragwürdige Entscheidungen durch das Schiedsrichtergespann brachten nicht nur Tim Danneberg auf die Palme, der später in der Partie für Reklamieren Gelb sah, sondern auch die Zuschauer der Heimelf. Aber es half nichts, der CFC musste alles aufbieten, um die Unterzahl zu kompensieren. Ein jeder Spieler musste ein paar Meter mehr laufen und die Lücken schließen, die durch die Herunterstellung von Frahn gerissen wurden. "Wir haben offensiv und aggressiv verteidigt und uns nicht hinten reindrücken lassen. Wir haben mit sehr viel Druck und Leidenschaft gespielt und hätten gerne gewonnen. Aber für die lange Unterzahl war das eine sehr starke Leistung“, kommentierte Karsten Heine die Leistung seiner Schützlinge. Mit seiner Bewertung dürfte er den Nerv der Fans getroffen haben! Denn die feierten ihre Mannschaft trotz torlosem Remis. Vor dem Spiel als ungenügend erachtet, erwies sich das Unentschieden nach der Partie aufgrund des Spielverlaufs als Punktgewinn, denn als Verlust von zwei Zählern. Allerdings warten nun mit dem SV Wehen Wiesbaden (A), Ligaprimus SG Dynamo Dresden (H) und dem SC Preußen Münster (A) drei richtig schwere Prüfungen auf die Heine-Truppe. Was die Sieg-Pflicht anbelangt, dürfte zudem gelten: Aufgeschoben bedeutet nicht aufgehoben!

   

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