Chemnitzer FC: Mittelmaß statt Spitzengruppe

Der personell geschwächte Chemnitzer FC hat ohne Punkte im Gepäck die Rückreise aus dem Ruhrgebiet antreten müssen. Bei Tabellenführer MSV Duisburg unterlagen die Himmelblauen nach einem groben Abwehrschnitzer mit 0:1 (0:1).

Ein früher Blackout bringt die Gäste auf die Verliererstraße

Jan Koch heißt der Unglücksrabe der Partie. Der erst 21-jährige Deutsch-Tscheche ließ sich von Simon Brandstetter an der Strafraumkante zu leicht austanzen und der MSV-Stürmer konnte ohne Probleme zur frühen Führung einschieben (8.). Den Gastgebern spielte die Führung perfekt in die Karten. Bis dato hatte der MSV vier von fünf Partien, in der der Zweitliga-Absteiger in Führung gegangen war, auch gewonnen. Mit einer routinierten und abgeklärten Vorstellung schaukelten die Meidericher den Vorsprung die restlichen 82 Spielminuten plus dreiminütiger Nachspielzeit über die Runden. Für die Minimalisten der Liga war es bereits der fünfte 1:0-Sieg. Chemnitz mühte sich vergebens, kam kaum zu Torchancen. Sturm-Leihgabe Mario Rodriguez hing komplett in der Luft und auch der zweitbeste Ligatorschütze Anton Fink (6 Tore) blieb ohne nennenswerte Chance.

Personell arg gebeutelt – Köhler muss umstellen

Der Abwehrchef verletzt, der etatmäßige Stoßstürmer hütete krankheitsbedingt das Bett: Sven Köhler musste vor dem schweren Auswärtsauftritt in Duisburg auf zwei wichtige Korsettstangen seines Teams verzichten. Marc Endres fehlte mit einer Rückenblockade, Daniel Frahn laborierte an einem HNO-Infekt. Zudem mussten auch die Reservisten Florian Hansch (Grippe) und Stefano Cincotta (Wadenprellung) passen. Die freigewordenen Startplätze übernahmen Jan Koch und Mario Rodriguez. Für beide sollte es ein gebrauchter Nachmittag werden. Koch ließ sich vor dem Gegentreffer austanzen und Rodriguez bekam nie Bindung zum Spiel. Der US-Boy mit mexikanischen Wurzeln, eine Leihgabe von Zweitligist Dynamo Dresden, feierte endlich sein Ligadebüt für den CFC, blieb aber vollkommen blass. Keine echte Torchance für den CFC, so war kein Staat zu machen. Besonders nicht nach dem Rückstand. Und der hätte durchaus noch höher ausfallen können. Allerdings scheiterte Fabian Schnellhardt mit per Freistoß am Außennetz (45.) sowie nach Vorarbeit von Zlatko Janjic an der Querlatte (47.).

Eine Lehrstunde

Der MSV Duisburg hat dem CFC eine Lehrstunde erteilt. Zwar nicht mit feuerwerkartigem Offensivfußball, dafür aber in punkto Abgeklärtheit. Wie die Zebras das Spiel dominierten, das war schon großes Kino. Genau so spielt ein Team, das sich insgeheim den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben hat. Zwar haben die Zebras in zehn Spielen nur zwölf Tore erzielt, dafür aber sechs Siege und drei Unentschieden geholt. Alleine fünfmal gewann der MSV mit dem knappsten aller Ergebnisse – einem 1:0. Mehr Punkte als Tore, die Devise. Frei nach dem Motto: „Offensive gewinnt Spiele, Defensive Meisterschaften“, schickt sich der MSV an, am Wiederaufstieg zu arbeiten. Der CFC dagegen ist mit nur einem geschossenen Tor weniger bereits neun Punkte hinter dem Tabellenführer und selbst als Tabellenvierzehnter nur graues Ligamittelmaß.

 

   

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