Chemnitzer FC: Gemischte Gefühle nach BVB-Generalprobe

Der Chemnitzer FC musste sich in seinem ersten Heimspiel der laufenden Saison mit einem 1:1 (0:0) gegen den F.C. Hansa Rostock begnügen. 9.100 Zuschauer sahen ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe, das zwar von vielen gelben Karten geprägt war, letzten Endes aber keinen Sieger hervorbrachte. Nachdem Anton Fink (48.) die Gastgeber per verwandeltem Handelfmeter in Führung schoss, gelang Tobias Jänicke (50.) der postwendende Ausgleich.

Tore – das Salz in der Suppe

Wenn Tore das Salz in der Suppe sind, dürfte ein 1:1 eigentlich nicht als fades Spiel durchgehen. Doch genau dieser Eindruck drängte sich so manchem Zuschauer nach Abpfiff der Partie auf. Der Sturm beider Teams glich über die gesamten 90 Minuten eher einem lauen Lüftchen. Auf keiner von beiden Seiten schafften es die Akteure, Druck zu entfachen und durch schnelles Spiel hinter die gegnerische Abwehrreihen zu gelangen. Lange Bälle, Ungenauigkeiten im Spielaufbau und eine robuste, sehr körperbetonte Spielweise ließen zudem keinen Platz für Kombinationsfußball. Außerdem fehlten sowohl dem CFC als auch dem FCH die zündenden Ideen, um den Gegner jeweils in Verlegenheit zu bringen. "Die erste Halbzeit war sehr hektisch und kampfbetont. Wir haben zwar insgesamt viel Aufwand betrieben, aber es hat leider nicht zum Sieg gereicht“, wusste CFC-Trainer Karsten Heine im Anschluss an die Partie zu berichten. Auch sein Gegenüber Karsten Baumann hätte gerne mehr als nur einen Punkt mit auf die Heimreise genommen, als Trainer des Auswärtsteams kann er mit der Punkteteilung aber sicherlich besser leben. "Wir nehmen einen verdienten Punkt mit nach Rostock“, so Baumann.

Türpitz fehlt – Tempo fehlt

Philip Türpitz, der nach Magen-Darm-OP immer noch ausfällt und mit dessen Rückkehr wohl frühestens gegen Cottbus zu rechnen ist, fehlt dem Spiel des CFC. Was schon gegen Aalen auffiel, setzte sich gegen Rostock fort. Zwar versuchte der athletisch sehr gut veranlagte Türpitz-Vertreter Reagy Ofosu Dynamik ins Spiel zu bringen, doch war keiner seiner Vorstöße von Erfolg gekrönt. Da auch Neuzugang Christian Cappek über links keine Torgefahr erzeugen konnte, musste ein ruhender Ball herhalten, damit die Himmelblauen zu ihrem ersten Saisontor kommen konnten. Nach Handspiel von Markus Gröger durfte sich Anton Fink den Ball zurecht legen und aus elf Metern ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bereiten. Mr. Zuverlässig, der am Samstag seinen 28. Geburtstag feierte, verwandelte gewohnt sicher ins rechte untere Eck. Die Führung im Rücken und die Fantribüne vor sich, hätte man meinen müssen, der CFC könnte nun befreit aufspielen und die Hansa-Kogge schnell mit einem weiteren Treffer versenken. Doch eine Unaufmerksamkeit in der Defensive machte dieses Gedankenspiel zunichte. Keine 120 Sekunden nach Finks Führungstreffer glich Tobias Jänicke per 18-Meter-Schuss aus. Pikant: Der Hansa-Neuzugang tanzte vor seinem Treffer CFC-Neuzugang und Ex-Wiesbaden-Kollege Alex Nandzik am Strafraum aus, ehe er trocken abschloss. „Man sollte es schon vermeiden, vom Anstoß weg direkt den Ausgleich zu bekommen“, bemerkte Karsten Heine. Die Generalprobe für das BVB-Spiel dürfte er mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben. Zwar bleiben die Himmelblauen weiter ungeschlagen und im Klassement hat es aufgrund der vielen Unentschieden am 2. Spieltag kaum Bewegung gegeben, aber dennoch darf die Frage gestellt werden, wie die Tore gegen die Dortmunder Borussia erzielt werden sollen.

 

   

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