Chemnitzer FC: Eine Niederlage – Viele Fragezeichen

Ohne Torjäger und ohne Fortune – so präsentierte sich der Chemnitzer FC in seinem Heimspiel gegen den SC Preußen Münster. Vor 6.100 Zuschauern offenbarten die Himmelblauen einmal mehr große Schwächen im Offensivspiel und mussten sich durch einen Treffer von Mehmet Kara (71.) 0:1 geschlagen geben.

"Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu“, formulierte einst Jürgen „Kobra“ Wegmann. Die etwas skurrile Äußerung des in den 80er-Jahren gefeierten Bundesliga-Stürmers des BVB und Bayern Münchens besitzt durchaus Aktualität. Denn auch der CFC zeigte sich beim Heimauftritt gegen den SC Preußen Münster glücklos. Erneut gelang es nicht, trotz guter spielerischer Akzente und einem Mehr an Spielanteilen, Zählbares zu verbuchen. Wie schon in Magdeburg oder zuletzt in Dresden hätte der Schiedsrichter anstatt weniger Minuten noch eine halbe Stunde Nachspielzeit draufpacken können. Am Spielausgang hätte sich freilich nichts geändert. Dabei hatten Tim Danneberg (6./27.), Ronny König (80.) und Alexander Dartsch (82.) gute Chancen, scheiterten aber am glänzend aufgelegten Niklas Lomb oder im Fall von Dartsch, an der Querlatte. Im Gegenzug nutzte Mehmet Kara die beste Gelegenheit zur Führung für die Münsteraner. Die CFC-Abwehr ließ dem Torschützenbesten des SCP viel zu viel Freiraum, den dieser für einen Schuss aus 15 Metern nutzte. Pech für die Gastgeber, dass Marc Endres den Ball zu allem Überfluss auch noch ungünstig abfälschte und somit das Debüt von Keeper Daniel Batz trübte.

Offensive weiter ohne Durchschlagskraft

Die eigentliche Krux ist aber nicht der unglückliche Gegentreffer. Gegentore sind nun einmal bisweilen nicht zu vermeiden und für einen Sieg muss sowieso selbst getroffen werden. Und da ist das Problem! Vielmehr ist es die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive, die bedenklich stimmen muss. Natürlich fehlten mit Frank Löning und Anton Fink zwei Stürmer der Spitzenklasse, doch stehen mit Ronny König und Martin Fenin auch noch zwei starke Offensivspieler in den Reihen der Himmelblauen. Allerdings gelang es auch gegen Preußen Münster nicht, die beiden entscheidend in Szene zu setzen. Oftmals fehlt es am finalen Pass und der Entschlossenheit im Abschluss. "Es war heute eine vermeidbare Niederlage. Allein in Halbzeit eins hatten wir drei Riesenchancen, die wir trotz eines sehr kompakt stehenden Gegners hätten zur Führung nutzen müssen“, wusste Karsten Heine zu berichten. Trainerkollege Ralf Loose sah im Ergebnis noch das Beste, was Halbzeit eins für seine Mannschaft bereithielt. "In der ersten Halbzeit war das Beste das 0:0. Wir hatten wenig Spielanteile“, so Loose. Da der Ball auch in der zweiten Halbzeit nicht den Weg ins SCP-Tor fand, durften Looses Schützlinge nach Karas Tor den Platz gar als Sieger verlassen. "Am Ende haben wir gewonnen, weil wir wenig zugelassen haben und etwas konsequenter in der Chancenverwertung waren“, resümierte Loose. Mit seiner Analyse dürfte Loose zugleich nochmals, wenn auch ungewollt, den Finger in die Wunde der Himmelblauen gelegt haben. Ein Torverhältnis von 7:7 und vier Spiele ohne eigenen Torerfolg stehen nach dem 7. Spieltag zu Buche. In Großaspach besitzt die Mannschaft von Karsten Heine die Möglichkeit, diese Bilanz aufzubessern.

   

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