Chemnitzer FC: Ein Sieg für die Fans

Die Fans des Chemnitzer FC hatten ihrer Mannschaft die Derbyniederlage gegen den FC Erzgebirge Aue noch immer nicht verziehen. Zu groß war der Frust nach der Demütigung, die der Erzrivale den Himmelblauen durch das 1:2 im eigenen Stadion beifügte. Auch wenn die Versöhnung mit dem eigenen Anhang noch etwas dauern dürfte, haben Anton Fink & Co. im Heimspiel gegen den S.C. Fortuna Köln mit einem 3:1(0:1)-Sieg erste Wiedergutmachung betrieben.

Wiedergutmachung geglückt

"Wenn wir das heute wieder vergeigt hätten….“, mochte Anton Fink gar nicht an die Konsequenzen denken, die eine neuerliche Niederlage mit sich gebracht hätte. Zu tief saß noch immer der Stachel nach der bitteren Niederlage gegen Lila-Weiß. "Die Fans haben jahrelang auf das Derby gegen Aue gewartet“, so Fink. Da man die Partie seiner Meinung nach kläglich verlor, müssten in den restlichen Spielen vor der Winterpause Erfolge her, um die eigenen Anhänger wieder zu besänftigen. Zwar vermochten es am Sonntag zunächst eher die im Stadionbereich angebotenen Heißgetränke als die Leistung der himmelblauen Kicker das Fanherz zu erwärmen, der 3:1-Heimsieg gegen die Kölner Fortuna darf dennoch als eine Art Versöhnungsangebot wahrgenommen werden. Nachdem Markus Pazurek die Rheinländer per Bogenlampe in Führung schoss (22.), drehten Kristoffer Andersen (Eigentor/47.), Tim Danneberg (64.) und Anton Fink (81.) die Partie. "Mit dem 1:1 war die Befreiung förmlich zu spüren. Das Selbstvertrauen kehrte zurück. Und es gelang uns auch fußballerisch wieder Einiges. Meine Mannschaft hat den Sieg gewollt, und ich bin froh, dass wir ihn eingefahren haben“, resümierte Karsten Heine nach der Partie. Für den CFC-Coach dürften die drei Punkte und der damit verbundene Sprung auf Platz 8 nicht nur Balsam für die Seele sondern auch Argumente für den internen Diskurs gewesen sein. Nachdem ein Großteil der aktiven Fanszene ihren Unmut unter der Woche mit dem Fernbleiben an einer, vom Verein initiierten Aussprache zum Ausdruck brachten, quittierte ein weiterer, nicht minder zu unterschätzender Teil der Fans, die teils indisponierte Leistung gegen Fortuna Köln mit lautstarken „Heine-Raus“-Rufen. Dem Gegner spielte diese Gemengelage natürlich in die Karten. "Auch in Köln ist es uns nicht verborgen geblieben, dass es in Chemnitz eine gewisse Unruhe gibt“, berichtete Fortuna-Coach Uwe Koschinat.

Chemnitz an der Moral gepackt

Jener Koschinat musste allerdings konsterniert feststellen, dass seine Mannschaft nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage, wobei immerhin drei Siege gefeiert wurden, die Heimreise ohne Zählbares antreten musste. "Chemnitz wollte diesen Sieg mehr, und das ist für mich als Trainer nur schwer zu akzeptieren, denn es wäre heute leicht gewesen, in Chemnitz zu punkten.". Mag sein, dass Koschinat Recht hat und es für sein Team ein Leichtes gewesen wäre, den CFC zu besiegen. Konjunktiv alleine bringt aber keine Punkte. Und so kann der CFC trotz einer überschaubaren Leistung den sechsten Saisonsieg bejubeln. Doch auch Anton Fink weiß, dass dieser Erfolg nur als ein Etappenschritt auf dem Weg zur Versöhnung mit dem eigenen Anhang gewertet werden kann. "Wir müssen auswärts nachlegen, um unsere Fans zurück in die Reihen zu bekommen“, richtete der Kapitän den Fokus auf die kommende Partie beim VfL Osnabrück.

   

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