Chemnitzer FC: Drei Punkte durch Hilfe von außen und oben
Mit Unterstützung der Fans, einem Psycho-Trick der Spieler-Familien und offenbar zumindest gefühlt mit Beistand von oben hat der Chemnitzer FC im Abstiegskampf ein wichtiges Lebenszeichen gesendet. Zwar bescherte nur ein Eigentor in der Schlussminute den Sachsen den glücklichen 1:0-Heimerfolg gegen den Rivalen Preußen Münster, doch stiegen die Aktien der Himmelblauen auf den Klassenerhalt dadurch wieder erheblich.
"Frauen haben den Männern Druck gemacht“
Der erste Sieg nach vier Pleiten in Folge und derzeit drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone versetzten die Gastgeber geradezu in Euphorie. "Wenn es einen Fußball-Gott gibt, dann war er im Stadion“, kommentierte Stürmer Philipp Hosiner am "Telekom“-Mikrofon den Erfolg durch das Missgeschick von Münsters Pechvogel Simon Scherder überschwänglich. Hochgefühle durften Hosiner und seine Kollegen schon vor dem Anpfiff genießen. Einerseits bereiteten viele Fans den Spielern einen motivierenden Empfang am Stadion.
Andererseits munterten vor allem die Partnerinnen und Kinder der CFC-Profis die Mannschaft durch ein selbstgedrehtes Mutmacher-Video auf ganz besondere Weise auf. Trainer Patrick Glöckner wertete beide Aktionen als wichtige Puzzleteilchen für den geradezu überlebenswichtigen Sieg. "Im Abstiegskampf“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz dazu, "braucht man für 100 Prozent auch einen Push von außen.“ Neben dem "wichtigen Beitrag der Fans" lobte Glöckner mit einem Augenzwinkern besonders die Video-Botschaft: "Die Frauen haben ihren Männern wohl so viel Druck gemacht, dass sie sich nicht nach Hause getraut hätten, wenn es wieder nicht geklappt hätte."
Glöckner hofft auf Schub
Der 43-Jährige erhofft sich nun von dem Erfolg einen Schub für das schwere Auswärtsspiel am Freitag bei Aufstiegsanwärter Würzburger Kicker und den nachfolgenden Saisonendspurt. "Es war sicher kein gutes Fußballspiel, sondern viel Krampf, weil jeder etwas zu verlieren hatte. Aber für uns ist psychologisch wichtig, dass wir die 40-Punkte-Marke erreicht und auch einmal solch einen dreckigen Sieg eingefahren haben", meinte der gebürtige Rheinländer: "Ich wünsche mir, dass wir den Aufschwung mitnehmen können."
Dafür setzt Glöckner schon für Würzburg wieder auf die Tugenden wie im Duell mit Münster: "Wir haben in den vergangenen Spielen oft kein Glück gehabt. Dieses Mal haben wir es aber erzwungen, und es ist gut, dass wir uns mal wieder belohnen konnten. Aber wir müssen nachlegen.“