Chemnitzer FC: Derby-Revanche misslingt

Der Chemnitzer FC wollte dem FC Erzgebirge Aue die Aufstiegssuppe kräftig versalzen. Auch wenn viel Würze in der Partie war, die Zweikämpfe leidenschaftlich und energisch geführt wurden, viel Fleisch in Form von Toren hatte sie nicht zu bieten. Den Gastgebern war es egal, sie gewannen durch Tore von Pascal Köpke und Simon Skarlatidis 2:0 (1:0).

Im Duell der Serientäter werden Köpke und Skarlatidis zum Serienkiller

Sticheleien und Psychotricks gehören im Vorfeld eines Derbys einfach dazu. So auch beim Gipfeltreffen in Südwestsachsen. Chemnitz gegen Aue – der ewig junge Klassiker sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Würde der CFC in Solargrün auflaufen? Jener Trikotfarbe, die den Himmelblauen zuletzt so gut zu Gesicht stand und mit der die letzten fünf Spiele bestritten und zugleich allesamt gewonnen wurden. Oder würde der CFC im Derby mit den Auer Veilchen wieder auf die traditionellen Jerseys in Himmelblau-Weiß zurückgreifen. Immerhin sind die Anhänger des Erzrivalen für viele Chemnitzer nur „Die Unblauen“. Als Sportdirektor Stephan Beutel vage eine Änderung andeutete, zeigte sich die Mannschaft daraufhin irritiert, sodass Trainer Sven Köhler als Vermittler gefordert war. "Mir ist die Farbe egal. Wenn es den Spielern hilft, dann sollen sie in Neongrün auflaufen. Letztlich ist entscheidend, was diejenigen, die in den Trikots stecken, auf den Rasen bringen“, gab sich Köhler auf Anfrage von "mopo24.de" diplomatisch. In Aue hingegen legte man Wert auf klare Worte. Immerhin haben die Erzgebirger selbst neongrüne Trikots und als Gastgeber das Recht auf die Wahl der Trikotfarbe: "Wir beenden die Chemnitzer Serie in Lila-Weiß“, so Helge Leonhardt vor der Partie gegenüber "mopo24.de". Und der Präsident des FC Erzgebirge Aue sollte Recht behalten. Denn die „Solargrünen“ hatten über 90 Minuten wenig entgegenzusetzen. Nachdem Pascal Köpke den Tabellenzweiten früh in Führung brachte (8.), rannte der CFC diesem Rückstand vergeblich hinterher. Simon Skarlatidis sorgte noch kurz vor Ultimo für die Entscheidung (82.). Während der Zweitliga-Absteiger auch im 18. Heimspiel der Saison ungeschlagen blieb, beendeten Köpke und Skarlatidis die jüngste Chemnitzer Siegesserie.

Defensive gewinnt Spiele und Meisterschaften

„Offensive gewinnt Spiele, Defensive Meisterschaften“, lautet eine vielzitierte Fußballweisheit. Im Falle von Erzgebirge Aue trifft wohl beides zu. Fast zumindest, denn die Drittliga-Meisterschaft wird sich wohl Dynamo Dresden sichern. An 22 Spiele ohne Gegentor kommt aber selbst der Ligakrösus nicht heran. Auch die Chemnitzer Offensive um Anton Fink und Daniel Frahn biss sich vergeblich die Zähne an der Auer Defensive aus. Erst vier Gegentore hat diese im eigenen Stadion zugelassen. Und dennoch hätten Tim Danneberg und Philip Türpitz für Gegentreffer Nummer fünf sorgen können, nein sogar müssen. Über eine Hereingabe von der rechten Außenbahn senste Danneberg in bester Position freistehend vor dem Tor. Der Ball rutschte zum langen Pfosten durch, wo Türpitz aus halblinker Position am glänzend parierenden Martin Männel scheiterte (56.). Es war neben einem Fernschuss von Alexander Bittroff (50.) die beste Gelegenheit für die ansonsten blasse CFC-Offensive. Da zeigten sich die Gastgeber um einiges kaltschnäuziger, wenngleich Köpke und Co. einige gute Gelegenheiten ungenutzt ließen. Nach seinem frühen Führungstor hätte Köpke zweimal nachlegen können (27.), scheiterte aber jeweils an Kevin Kunz im CFC-Tor. So dauerte es bis in die Schlussphase, ehe Skarlatidis nach einem Ballverlust von Jamil Dem von der Mittellinie aus in den Strafraum spazieren und überlegt zum 2:0 einschieben durfte. Damit kann die Dotchev-Elf weiter vom direkten Wiederaufstieg träumen. Chemnitz hingegen verharrt mit 46 Punkten im Tabellenmittelfeld. Doch das kann im Hinblick auf die turbulenten Wochen, die sich von Jahresbeginn bis zur Entlassung von Karsten Heine hinzogen, dennoch als Erfolg gewertet werden.

 

   

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