CFC am Abgrund: Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand

Muss der Chemnitzer FC nach nur einem Jahr zurück in die Regionalliga? Nach der 1:2-Niederlage im Endspiel gegen den FSV Zwickau deutet vieles darauf hin. In eigener Hand haben die Himmelblauen den Klassenerhalt jedenfalls nicht mehr.

"Viel zu ängstlich"

Geschockt standen sie nach Abpfiff auf dem Platz: die Spieler des Chemnitzer FC. Sie wussten: Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten hätte bereits den Klassenerhalt bedeutet, da Münster zeitgleich mit 0:3 gegen Meppen verlor. Auch mit einem Unentschieden wäre Chemnitz vor dem letzten Spieltag in der Position gewesen, den Liga-Verbleib aus eigener Kraft schaffen zu können. Doch mit der Pleite haben die Himmelblauen nun alle Trümpfe aus der Hand gegeben. "Wir hätten heute Zwickau verabschieden können. Jetzt schlagen sie uns mit ihrem Fußball. Das ist natürlich bitter", haderte Niklas Hoheneder bei "Magenta Sport".

Auch Trainer Patrick Glöckner war nach dem Schlusspfiff sichtlich niedergeschlagen: "Es ist einfach ärgerlich." In seiner Analyse der bitteren Niederlage beklagte der Coach einen "viel zu ängstlichen Auftritt" seiner Mannschaft: "Wir haben es nicht geschafft, den Gegner aus der Ordnung zu bringen." Nach dem Ausgleichstreffer durch Pascal Itter in der 74. Minute "waren wir besser im Spiel", stellte Glöckner fest. Doch was bringt es, wenn Chemnitz derart schwach verteidigt wie nur sechs Zeigerumdrehungen später beim erneuten Gegentreffer. "Da waren wir viel zu weit weg", kritisierte der CFC-Trainer. Und am Ende reichte dann die Kraft nicht mehr.

Hoffnung bei Glöckner lebt

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag ist klar: Während Chemnitz gegen Hansa Rostock drei Punkte braucht, muss Zwickau in Mannheim verlieren. Auch ein Remis des FSV würde Chemnitz bei einem eigenen Sieg mit mindestens vier Toren Differenz in der Liga halten. "Der Fußball schreibt immer wieder verrückte Geschichten", hat Glöckner die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. "Ich muss schauen, dass ich die Jungs wieder aufbaue." Einfach wird die Aufgabe gegen die Kogge allerdings nicht, schließlich kämpfen die Rostocker ihrerseits noch um die Relegation.

Sollte es nicht reichen, wäre das in der Gesamtabrechnung überaus bitter. Zwar erwischten die Sachsen einen schwachen Saisonstart, stabilisierten sich unter Glöckner aber und kassierten in den ersten 19 Spielen unter der Leitung des 43-Jährigen nur drei (!) Niederlagen. Entsprechend war Chemnitz kurz nach dem Re-Start bereits auf den zwölften Platz vorgerückt und lag zu diesem Zeitpunkt immerhin vier Punkte vor Rang 17. Doch nach nur vier Zählern aus den letzten acht Partien droht nun der direkte Wiederabstieg. "Wir hatten es bis jetzt immer selbst in der Hand, jetzt müssen wir den anderen die Daumen drücken", weiß Hoheneder.

   
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