Carl Zeiss Jena pocht auf Stadionneubau
Das Stadion-Projekt hält den FC Carl Zeiss Jena weiter in Atem. Die wieder aufgeflammte Grundsatz-Debatte in der lokalen Politik über den geplanten Neubau einer reinen Fußball-Arena für die Thüringer hat vor der womöglich entscheidenden Sitzung des Stadtrates in der Frage des Erhalts der Südkurve für die eigenen Fans in dem künftigen Stadion am Mittwochabend die Vereinsführung nochmals auf den Plan gerufen.
FCC äußert Unverständnis
"Wir finden es unverständlich, dass nach nun langjährigen Bemühungen für ein neues Stadion neue Irritationen aufkommen und das gemeinsame Projekt teilweise infrage gestellt wird“, teilte der Klub in einer offiziellen Erklärung mit. Zugleich pochte der FCC auf Einhaltung der bereits getroffenen Absprachen: "Alle Gremien sprechen sich dafür aus, die bisherigen Beschlüsse des Stadtrates konsequent umzusetzen, die sorgfältig und professionell durchgeführte Projektplanung in Sachen Stadionneubau erfolgreich fortzuführen."
Zuletzt hatten Bündnis 90/Die Grünen sich für die Verwerfung der schon weit gediehenen Pläne für den mit 52 Millionen Euro veranschlagten Neubau ausgesprochen. Stattdessen soll nach den Vorstellungen der Partei das altehrwürdige Ernst-Abbe-Sportfeld inklusive der vorhandenen Leichtathletik-Anlagen nunmehr doch erhalten werden und auch weiterhin als Spielstätte des FCC dienen.
Der Verein sieht darin ein Manöver zur nachträglichen Durchsetzung von politischen Positionen. "Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren", schrieb die FCC-Spitze, "dass die Gegner des Projekts nun das Thema Südkurve als Anlass nehmen, um eine Grundsatzdiskussion zu führen."
Vertagung der "Südkurve"-Entscheidung angeregt
In der zur Abstimmung stehenden "Südkurven-Frage" regt der Klub eine Vertagung der endgültigen Entscheidung an. "Dass das Thema Südkurve eine Herausforderung – sowohl baulich aber eben auch unter Betrachtung der Fankultur – ist, wissen wir", leitete der FCC seinen Vorschlag an die Stadträte ein
Weiter heißt es: "Wir sind deshalb der Meinung, dass erst zu einem späteren Zeitpunkt der Ausschreibung – zum Beispiel im Rahmen der Ausführungsplanung – entschieden werden sollte, ob dieses herausfordernde Projekt realisierbar ist. Dann liegen belastbare Fakten vor, die aufzeigen, unter welchen Voraussetzungen es planerisch gelöst werden könnte und welche konkreten Mehraufwendungen damit verbunden sind."