Caprettis Ärger über Gegentore: "Ganz, ganz schlecht verteidigt"

Viel Aufwand für wenig Ertrag – das ist die Bilanz des SC Verl nach der 1:2-Niederlage gegen Osnabrück. Im Nachbarschaftsduell gingen die Ostwestfalen leer aus, weil der Gegner nach Ansicht von Cheftrainer Guerino Capretti den reiferen Auftritt zeigte. Am Ende der Analyse ging es ihm schlichtweg um das Zweikampfverhalten.

"Was soll ich dazu sagen?"

Guerino Capretti ist kein Mann für Verschwörungstheorien, das stellte der SCV-Cheftrainer sowohl in der Pressekonferenz als auch bei "MagentaSport" klar. Dennoch war sich der 39-Jährige ziemlich sicher: "Am Ende kann der Schiedsrichter durchaus einen Elfmeter für uns pfeifen. Aber das lasse ich so stehen." In einer Szene, die sich in der Nachspielzeit abspielte, bekam VfL-Akteur Ulrich Taffertshofer den Ball aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm. Die Pfeife von Schiedsrichter Max Burda blieb stumm. "Was soll ich dazu sagen? Ich glaube, das hat jeder gesehen. Die Hand hat da überhaupt nichts zu suchen, die ist neben dem Kopf."

Laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati war die Entscheidung, nicht auf den Punkt zu zeigen, allerdings richtig, wie er in seiner Analyse festhält. Hätte es dennoch Elfmeter gegeben, wäre die Chance zum zweiten Treffer und damit zum Ausgleich gewesen, doch auch ohne Elfmeterpfiff sah Capretti genügend Chancen, um das Spiel nicht zu verlieren. "Wir sind zum elften Mal in Rückstand, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", ärgerte sich der 39-Jährige. "Es ist dann so ein Schlagabtausch, in dem du viele Zweikämpfe in der eigenen Hälfe führst. Irgendwo ist Osnabrück dann eine Mannschaft, die richtig reife Spiele hat, die das auch konsequent ausnutzen." Dagegen fand Verl an diesem Abend keine Mittel.

Capretti hält an Offensivstil fest

Besonders die Abwehrarbeit ärgerte den Übungsleiter. "Ganz, ganz schlecht verteidigt", lautete das fast schon unüblich harte Fazit. "Diese Luftkämpfe waren immer bei Osnabrück, viele zweite Bälle auch. Wir haben es nicht geschafft, diese langen Bälle zu verteidigen." Dabei wollte der Sportclub den Gegner gerade zu diesen Bällen zwingen, weil schon im Vorfeld klar war, dass Osnabrück am Boden "super Fußball" spielen kann. "Das wollten wir alles verhindern", sprach Capretti von den vielen Dingen, die er sich mit seiner Mannschaft vorgenommen hatte.

Am Ende fuhr Verl die sechste Saisonniederlage ein, steht nun auf Platz 15 – punktgleich mit dem SC Freiburg II auf dem ersten Abstiegsplatz, aber mit dem besseren Torverhältnis. Obwohl der Sportclub insgesamt schon 27 Gegentore schlucken musste. Doch am Offensivstil will Capretti festhalten. "Wenn man es am Ende des Tages herunterbricht, dann gibt es überall auf dem Platz Zweikämpfe, die du auch gewinnen musst. Wenn du die nicht gewinnst, dann kriegst du Gegentore. Das hat nichts mit Taktik oder System zu tun", legte sich der Cheftrainer fest. Im nächsten Duell beim Tabellenführer aus Magdeburg (Sonntag, 14 Uhr) will der SCV wieder zeigen, dass das klappen kann.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button