BTSV mit neuem Mut: Schubert hat den Ansatz gefunden
Sieben Spiele ohne Niederlage, nur eine Pleite in den letzten zwölf Partien: Die Braunschweiger Eintracht ist wieder da und über dem Strich. Doch der Tabellenkeller liegt eng zusammen, deswegen können und dürfen sich die Löwen nicht ausruhen. Trainer André Schubert verrät, dass ihm die aktuelle Situation trotzdem deutlich lieber ist, als sein Start in Niedersachsen.
Schubert fand keine Ansatzpunkte
Er startete mit sieben Spielen ohne Sieg, nun freut er sich über sieben Spiele ohne Niederlage: André Schubert hat in seiner kurzen Amtszeit bei Eintracht Braunschweig schon vieles erlebt. Viele Außenstehende belächelten den ehemaligen Champions-League-Trainer, als die Braunschweiger nach der Hinrunde am Ende zu sein schienen – und auch Schubert gesteht sich ein, dass der Anfang äußerst schwierig war. "Das hört sich jetzt komisch an, aber es gab für mich wenig Ansatzpunkte." Schubert übernahm die Eintracht vor dem Hinspiel gegen 1860 München, die Löwen waren bereits Letzter.
"In keinem Bereich war irgendwo Stabilität. Ob das jetzt spielerisch – defensiv, offeniv – oder im Mannschaftsgefüge oder auch im Umfeld war… Es waren alles sehr instabile Situationen", erklärte der Cheftrainer über die Anfänge, die er mittlerweile meistern konnte. Neues Personal, neue taktische Ausrichtung, neues Selbstvertrauen: Der Weg aus dem Tabellenkeller heraus war schwieriger, als es die aktuelle Situation der Braunschweiger vermuten lässt – schließlich konnte niemand von 22 Punkten in elf Spielen ausgehen.
"Wir sind nicht chancenlos"
Die Serie des BTSV bleibt auch vor dem Spiel gegen den TSV 1860 München bestehen, das wird der Elf von Schubert auch weiterhin neues Selbstvertrauen geben. "Wenn man jetzt mal in den ganz höchsten Bereich schaut: Pep Guardiola und Manchester City fiedeln alles weg im ganzen Jahr und dann haben die plötzlich ein Unentschieden, dann noch eins. Und dann sagt auch Pep irgendwann: Der Mannschaft fehlt Selbstvertrauen", lässt sich laut Schubert im Fußballgeschäft vieles auf Gedankenspiele im Kopf zurückführen. "Es geht immer wieder darum, mutig zu sein, konzentriert zu sein, unter Druck zu funktionieren", lautet das Fazit des Coaches, der mit seiner Mannschaft die Wende geschafft hat.
Nun müssen die Braunschweiger aber dranbleiben, der Vorsprung beträgt schließlich nur einen Punkt. "Wir sind nicht chancenlos, in dieser Liga ist niemand chancenlos", blickt Schubert auf die Partie gegen den Aufsteiger voraus, der ebenfalls eine starke Rückrunde spielt und sich dadurch bis auf den fünften Tabellenplatz vorschob. Frustration käme bei den Braunschweigern angesichts ihrer eigenen Tabellensituation aber nicht auf: "Wir sind seit sieben Spielen ungeschlagen. Warum sollen wir frustriert sein? Das wäre ja völlig absurd", so der Coach. Und er setzt noch einen drauf, denn vor der Rückrunde war immerhin Braunschweig abgeschlagenes Schlusslicht: "Da müssten die anderen viel frustrierter sein, weil wir diese Punkte aufgeholt haben." In einem halben Jahr hat der Fußballlehrer dann wohl doch den einen oder anderen Ansatz gefunden.