"Brutale Enttäuschung": Fehlstart des Halleschen FC perfekt
Zweites Spiel, zweite Niederlage und der letzte Tabellenplatz: Der Fehlstart des Halleschen FC ist nach der 0:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden perfekt. Doch auch wenn die Enttäuschung bei den Saalestädtern entsprechend groß war, sah Trainer André Meyer "weitaus mehr positive Dinge".
Ein "Riesenspiel" gemacht
Durchaus ernst war sie, die Mine von André Meyer, als er einige Minuten nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam. "Mich ärgert das Ergebnis", sagte der 38-Jährige, nachdem sein Team erneut als Verlierer vom Platz gegangen war. Dass sich der HFC-Coach so ärgerte, lag vor allem daran, dass mehr möglich gewesen wäre: "Wir hatten viel Spielkontrolle gegen den Top-Favoriten dieser Liga und haben ein Riesenspiel hingelegt", sah Meyer einen "sehr, sehr guten" Auftritt seiner Mannschaft, während Dresden keinen Zugriff gehabt habe. Somit stellte der Übungsleiter seinen Mannen trotz der Niederlage ein "Kompliment" aus.
Doch bei aller Freude waren Meyer auch die Problemfelder nicht verborgen geblieben: "Beim ersten Gegentor haben wir zwei große Fehler gemacht, zudem haben wir aus unserer Spielkontrolle heraus zu wenig klare Torchancen erarbeitet." Zwar habe der HFC die Qualität, wie der 37-Jährige befand, "allerdings müssen wir in den entscheidenden Momenten einfach besser und effektiver sein. Wir haben tollen Fußball gespielt, aber es ist eben auch ein Ergebnissport. Daran werden wir arbeiten." Seine Mannschaft habe "zwei gute Halbzeiten gespielt". Der nächste Schritt werde es sein, "ein perfektes Spiel zu zeigen, wo am Ende auch das Ergebnis stimmt".
Gibt "weitaus mehr positive Dinge"
Niklas Kreuzer offenbarte nach der Partie gegen seinen Ex-Verein ebenfalls gemischte Gefühle: "Wir haben spielerisch keine schlechte Partie gemacht. Aber am Ende waren wir einfach zu harmlos." Der 29-Jährige sprach von einer "brutalen Enttäuschung, jetzt wieder ohne Punkte dazustehen". Ein Eigentor von Jonas Nietfeld brachte Halle schon nach 14 Minuten in Rückstand, bevor Patrick Weihrauch in der Schlussphase für die Entscheidung sorgte. "Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Aber vorne fehlte es einfach an Abschlüssen und gefährlichen Situationen. Je weiter vor es bei uns geht, desto schlechter wird es", fand der Verteidiger klare Worte. Trotz viel Ballbesitz komme einfach zu wenig dabei herum. "Dresden hat gezeigt, wie man mit einfachen Mitteln in dieser Liga Erfolg haben kann. Wir wollten es spielerisch lösen, haben es aber nur bis zum Strafraum gut gemacht."
Viel Zeit zum Hadern bleibt aber nicht, schon am Dienstag geht es in Freiburg weiter. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt stehen die Hallenser dann schon etwas unter Druck, wobei Meyer abwiegelte: "Der Druck ist immer da, den machen wir uns auch selbst. Wir werden das sachlich beurteilen. Und da gibt es weitaus mehr positive Dinge, als Dinge, die wir kritisieren werden."