"Brilliant!" Eindrucksvolle Hansa-Explosion

Nur fünf Tage nach der herben 0:3-Niederlage bei Energie Cottbus hat sich der F.C. Hansa Rostock am Freitagabend zurückgemeldet – und wie! Gegen Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig setzte sich die Kogge nach einer starken Leistung hochverdient mit 2:0 durch. Trainer Pavel Dotchev war nach Abpfiff begeistert.
Starke Reaktion
Nicht wenige prophezeiten dem F.C. Hansa nach der schwachen Vorstellung in Cottbus einen kompletten Fehlstart in die neue Saison. Doch mit einem begeisternden Auftritt gegen Braunschweig ließ der FCH seine Kritiker umgehend verstummen. "Die Reaktion war brillant", jubelte Trainer Pavel Dotchev unmittelbar nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon und bescheinigte seiner Mannschaft einen starken kämpferischen Auftritt.
Erlaubte sich die Kogge beim 0:3 in Cottbus noch drei haarsträubende Defensiv-Patzer, so stand die Abwehr nun felsenfest. Ein Grund: Rückkehrer Kai Bülow gehörte dieses Mal zur Startelf, spielte aber nicht erwartet in der Innenverteidigung, sondern neben Wannenwetsch im defensiven Mittelfeld. Eine taktische Maßnahme, die voll aufging. Für Joshua Nadeau, der am Freitag nichtmal im Kader stand, rückte Nico Rieble ins Abwehrzentrum – und erledigte seine Aufgabe ebenfalls mit Bravur.
"Hätte auch 5:1 ausgehen können"
Und offensiv? Da erwischte Hansa einen ganz starken Abend. Bereits nach 14 Minuten traf Neuzugang Cebio Soukou nach sehenswerter Vorarbeit von Antreiber Merveille Biankadi zum 1:0, sechs Zeigerumdrehungen später legte Soukou nach einer Rankovic-Flanke nach – das Ostseestadion stand Kopf. "Das war richtig stark", analysierte Dotchev nach Spielende. Schon vor der Pause hätte die Kogge durch Königs (30.) und erneut Soukou (38.) alles klar machen können.
Es war eine Offensiv-Explosion, die nach dem harmlosen Auftritt bei Energie Cottbus nicht unbedingt erwartet worden war. Und auch in der zweiten Halbzeit zeigte Hansa vor 17.400 euphorischen Zuschauern Zauberfußball, ließ gegen schwache Braunschweiger in Person von Soukou (50.) und Königs (71.) aber erneut beste Chancen liegen – der einzige Kritikpunkt an diesem Abend. "Das Spiel hätte auch 5:1 ausgehen können", wusste Dotchev, war mit der Leistung seiner Mannschaft letztlich aber hochzufrieden. "Von so einer Reaktion habe ich geträumt." Und nicht nur er.
Auftritt weckt Hoffnung
Vor allem die Art und Weise, wie Hansa zu den Toren kam und sich anschließend weitere hochkarätige Chancen herausspielte, war eindrucksvoll – und weckt die Hoffnung, das der angepeilte Aufstieg in dieser Saison tatsächlich gelingen könnte. Die offensiv wie defensiv schwache Vorstellung in Cottbus ist vergessen, jetzt geht Hansa mit breiter Brust in die Englische Woche. Schon am Mittwoch steht gegen Wehen Wiesbaden das nächste Heimspiel an, ehe es am darauffolgenden Samstag nach Unterhaching geht. Zwei echte Standortbestimmungen, in denen Rostock an die Leistung gegen Braunschweig anknüpfen will und die eigenen Ambitionen untermauern möchte.