Braunschweig verpasst bei Carl Zeiss Jena den "Dolchstoß"

Es ist schon lange her, dass Eintracht Braunschweig gegen eine Mannschaft antreten musste, die in der Tabelle hinter dem BTSV lag – in diesem Fall der FC Carl Zeiss Jena. Im Kellerduell konnte die Elf von Trainer André Schubert den direkten Konkurrenten mit einem 0:0-Unentschieden auf Distanz halten und den Abstand zu den Nicht-Abstiegsplätzen wahren.

"Insgesamt ein gerechtes Unentschieden"

Es hätte eines dieser wegweisenden Wochenenden werden können, denn im Tabellenkeller der Dritten Liga kam es Samstag und Sonntag gleich zu vier direkten Duellen der Kellerkinder. Bis auf den Erfolg der Sportfreunde aus Lotte gab es jedoch keinen dreifachen Punktsieg, womit sich das Tabellenbild kaum veränderte – somit auch nicht durch das 0:0-Unentschieden der Braunschweiger Eintracht beim FC Carl Zeiss Jena. Zum ersten Mal seit dem 10. Spieltag trat der BTSV zwar gegen eine Mannschaft an, die in der Tabelle unter den Löwen stand, einen Big Point konnten sie aber auch in den Schlussminuten nicht landen.

"Es war klar, dass es heute eine ganz enge Partie werden würde, weil es für beide Mannschaft um viel ging", erklärte Bernd Nehrig nach dem Spiel auf der vereinseigenen Homepage den Umstand, dass im Kellerduell niemand einen Fehler machen will. Gleichzeitig möchte er den Punktgewinn nicht unterbewerten: "Insgesamt ein gerechtes Unentschieden – wir haben zu Null gespielt, können damit leben." Auch Abwehrmann Niko Kijewski stimmte seinem Vordermann zu: "Im Abstiegskampf ist jeder Punkt wichtig. Wir wissen auch, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können."

Keine "Big Points" im Tabellenkeller

Beinahe wäre der Linksverteidiger zum Protagonisten des Spiels geworden, denn bei einem Zuspiel von Kijewski auf Torwart Jasmin Fejzic entschied Schiedsrichter Jonas Weickenmeier zur Überraschung der Braunschweiger auf einen kontrollierten Rückpass und damit indirekten Freistoß für Jena – in der Bundesliga wurden durch solche Entscheidungen immerhin schon Meisterschaften entschieden. "Am Ende ist nichts passiert, deshalb können wir es abhaken", spielte Kijewski die Situation bewusst herunter, denn mehr wurde aus der Situation tatsächlich nicht. Dennoch fand Trainer André Schubert: "Eine absolut lächerliche Rückpass-Entscheidung."

Im Gegenzug hätte Braunschweig die Partie auch kurz vor Schluss für sich entscheiden können, doch man habe es verpasst, den Jenaern den symbolischen "Dolchstoß" zu verpassen, wie es Nehrig und auch Benjamin Kessel metaphorisch darstellten. Drei Punkte wären aus Sicht des BTSV sicherlich sogenannte "Big Points" gewesen, denn die weiteren Konkurrenten aus Cottbus, Großaspach, Köln und Kaiserslautern spielten allesamt ebenfalls Unentschieden. Für Schubert allerdings kein Grund zur Aufregung: "Es ging heute viel um Zweikämpfe, um das Dagegenhalten. Es gab wenig richtige Torsituationen – die besten dann in den letzten fünf Minuten. Beide Mannschaften haben das defensiv sehr gut gemacht." Am Ende sei man auch mit dem einen Punkt zufrieden, der die Brisanz im Tabellenkeller zumindest ausgewogen hält. Am nächsten Samstag kann Braunschweig die Abstiegsplätze mit einem Sieg gegen Würzburg verlassen.

   

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