Braunschweig steigt auf, Münster muss runter
Der 37. Spieltag der 3. Liga spitzte die Situation im Aufstiegskampf der Liga noch einmal deutlich zu. Während Eintracht Braunschweig mit einem wahren Kraftakt gegen Mannheim gewann und durch einen Last-Minute-Treffer der Bayern direkt aufsteigt, wird das Rennen um die beiden verbleibenden Plätze immer spannender. Da Duisburg spät noch in München den Ausgleich kassierte, bleiben fünf weitere Teams oben dran. Im Tabellenkeller sicherten sich Magdeburg und Halle den Klassenerhalt. Durch den Zwickauer Derby-Sieg gegen Chemnitz ist gleichzeitig Preußen Münster abgestiegen.
Braunschweig steigt auf, fünf Teams kämpfen weiter
Bayern II 2:2 Duisburg: Duisburg fehlen Sekunden zum Sieg
Das Topspiel des Spieltags bot Chancen auf beiden Seiten. Auf Münchner Seite scheiterte Jeong in der 26. Minute an der Latte. Eine halbe Stunde dauerte es, ehe auch die Gäste aus Duisburg offensiv auftauchten. Im Anschluss an ein starkes Solo von Daschner legte Mickels das Leder von der Grundlinie zurück an den Fünfer, wo Vermeij den Ball frei ins Tor schieben konnte (30.). Nur drei Minuten später vergab Daschner gar die Riesenchance auf 2:0 zu stellen (33.). Erneut am Aluminium scheiterte Bayern II über Kühn aus 17 Metern in der 44. Minute.
Die Bayern drängten weiter und weiter auf den Ausgleich. Dieser fiel auch 20 Minuten vor dem Ende. Nach einer hohen Flanke in den Strafraum war es Kern, der aus der Drehung und im Fallen den Ball unter Weinkauf hindurch zum 1:1 einstocherte (70.). Sechs Minuten vor dem Ende holte sich Duisburg durch Daschner sogar noch den 2:1-Siegtreffer. Tief in der Nachspielzeit zog Leon Dajaku noch einmal mit voller Wucht aus 22 Metern ab und fand mit seinem Schuss den Weg ins Tor zum 2:2-Endstand. Direkt aufsteigen kann der MSV nicht mehr, liegt aber nur einen Zähler hinter Rang vier, der zur Relegation berechtigt.
Braunschweig 3:2 Mannheim: BTSV steigt auf
Für Braunschweig begann die Partie gegen den Waldhof perfekt. Keine vier Minuten waren auf der Uhr, da ging Biankadi über die linke Seite bis zur Grundlinie und legte zurück an den Fünfer, wo Martin Kobylanski das Leder problemlos im Tor unterbrachte (4.). Lange hielt die Führung allerdings nicht. Nach einer Ecke von Gouaida von der linken Seite drückte Gerrit Gohlke den Ball wuchtig an Engelhardt vorbei über die Linie (13.). Der BTSV drängte anschließend wieder auf die Führung. Nehrigs Kopfball in der 35. Minute klatschte aber nur an den Pfosten. Kurz vor der Pause ging die Eintracht wieder in Front. Nach einer Ecke brachte Pfitzner das Leder nochmal an den Fünfer, wo Schwenk per Kopf zur Stelle war und frei einköpfte (44.).
Der Waldhof ließ sich wieder nicht verunsichern. Nach einer Kombination über Korte und Schuster landete der Ball am Fünfer bei Sulejmani, der ihn aus der Drehung flach und platziert ins lange Eck zum 2:2 setzte (58.). Ein drittes Mal ging die Eintracht eine Viertelstunde vor dem Ende in Führung, obwohl der Waldhof nach einen Aluminiumtreffer verbuchen konnte. Nach einer kurzen Kopfballabwehr der Gäste im Anschluss an eine Flanke von links nahm Kobylanski das Leder volley und traf links unten zum 3:2 (74.). Durch den Last-Minute-Treffer der Bayern gegen Duisburg steht Eintracht Braunschweig damit als Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest. Vor dem letzten Spieltag beträgt der Vorsprung zum vierten Platz vier Punkte. Mannheim verabschiedet sich dagegen aus dem Aufstiegsrennen.
Ingolstadt 0:2 Magdeburg: FCM sichert sich Klassenerhalt
Die beste Chance der ersten Hälfte hatte der heimische FCI nach gut einer halben Stunde. Kayas Kopfball nach einem Schuss von Thalhammer wurde von Behrens pariert und nur wenige Sekunden später scheiterte Kaya erneut am Schlussmann des FCM (35.).
Magdeburg wiederum hätte in der 48. Minute die Führung erzielen können, allerdings reagierte Buntic klasse gegen einen von Beck noch aufs Tor gelenkten Schuss. Nach einer Stunde überschlugen sich die Ereignisse im Sportpark. Zuerst musste Behrens in höchster Not gegen Thalhammer den FCM vor dem Rückstand bewahren (59.) und im direkten Gegenzug versuchte sich Jacobsen mit einem Distanzschuss. Abgefälscht von eben jenem Thalhammer landete der Ball mittig im Tor (60.). Sieben Minuten vor dem Ende wurde das Spiel entschieden. Beck bediente Kvesic in der Mitte, der die Ruhe behielt und das Leder rechts ins Tor schlenzte (83.). In der dritten Minute der Nachspielzeit scheiterte Kutschke sogar noch mit einem Elfmeter an Behrens im FCM-Tor (90.+3). Durch den Sieg ist Magdeburg gerettet.
Köln 5:1 Würzburg: Kickers zeigen Nerven im Aufstiegskampf
Aufstiegsanwärter Würzburg wäre in Köln nach einer halben Stunde beinahe sehenswert in Führung gegangen. Robert Herrmann zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern an die Unterkante der Latte, von wo der Ball wieder aus dem Torbereich sprang (28.).
Gegen den überlegenen Spielverlauf der Kickers ging jedoch die Viktoria in Führung. Nachdem Hägele im eigenen Strafraum einen Schuppan angeschossen hatte, flipperte das Leder zu Gottschling, der den Ball nur noch aus vier Metern über die Linie drücken musste (55.). Die Kölner legten keine zwei Minuten später nach. Carls setzte sich im Sprint gegen Ronstadt durch, behielt vor Müller die Nerven und schob flach links unten ein (59.). Wieder nur vier Minuten später erhöhte Köln sogar auf 3:0 durch Seaton und entschied die Partie bereits (63.). Erst 20 Minuten vor dem Ende kamen die Kickers über Fabio Kaufmann noch zum 1:3 (71.). Quasi mit der letzten Aktion des Spiels machten Wunderlich mit dem 4:1 und Höck mit dem 5:1 in der Nachspielzeit die überraschend hohe Niederlage der Gäste für die Kickers perfekt. Trotz der Niederlage bleiben die Kickers auf einem direkten Aufstiegsplatz und haben die Relegation sicher.
Rostock 1:0 Uerdingen: Hansa wahrt Aufstiegschance
Die kleine Chance auf den Relegationsrang wollte sich Hansa zuhause gegen Uerdingen nicht verbauen. Nach einer gut gesetzten Flanke von Neidhart von der rechten Strafraumkante nickte Hanslik den Ball als Aufsetzer in die Maschen (19.).
Hansa hätte nach der Pause beinahe erhöht, aber Vollath war gegen einen Direktschuss von Verhoek auf dem Posten (48.). Uerdingen selbst hatte nach 64 Minuten Pech, als Girdvainis per Kopf nur die Latte traf. Auch die nächste Großchance vergab wiederum die Heimelf leichtfertig, als Breier frei vor dem Tor das Abspiel verpasste und nur Vollath anschoss (67.). Mit dem Sieg und den Ergebnissen auf den anderen Plätzen bleibt Hansa in Schlagdistanz zum vierten Platz, der zur Relegation berechtigt. Nur ein Punkt fehlt.
Großaspach 2:4 1860: Löwen bleiben in Lauerstellung
Keine zehn Minuten waren auf der Uhr, da setzten die Münchner Löwen gleich das erste Ausrufezeichen. Sascha Mölders hatte im Strafraum das Auge für den mitgelaufenen Daniel Wein, der das Leder aus zehn Metern abgefälscht im Tor unterbrachte (10.). Lange sollte die Führung aber nicht halten. Eine Flanke aus dem linken Halbfeld landete am Fünfer auf dem Kopf von Brünker, der das Leder per Flugkopfball rechts unten unter brachte (17.). Knapp zehn Minuten später drehte Aspach das Spiel komplett. Erneut war es Brünker, der nach einem Solo über rechts zum 2:1 vollendete (30.). Die Löwen glichen postwendend aus. Mölders legte von links vor dem Strafraum quer für Rieder, der ins leere Tor einschieben konnte (37.).
Zwar war das Spiel nach der Pause längst nicht mehr so unterhaltsam, dennoch holten sich die Löwen die eigene Führung eine Viertelstunde vor dem Ende durch Bekiroglu wieder zurück (76.). Nur vier Minuten später machte wiederum Bekiroglu mit dem 4:2 endgültig den Deckel auf die Partie (80.), sodass 1860 immer noch eine kleine Chance auf den Aufstieg behält. Der Rückstand auf Rang vier beträgt zwei Punkte.
Münster steigt ab, FSV gewinnt Derby,
Zwickau 2:1 Chemnitz: Könnecke bringt dramatischen Derbysieg
Beim Abstiegsderby in Zwickau hätte der FSV zehn Minuten vor der Pause in Führung gehen müssen. Schröter setzte den Stürmer am Fünfer in Szene, der aus der Drehung abschloss und den linken Pfosten nur um Zentimeter verfehlte (35.). Auf der Gegenseite scheiterte Chemnitz über Tallig (38.) und Bozic (42.) gleich zweimal am Aluminium.
Das erste Tor des Spiels fiel nach 50 Minuten. Wieder war es eine gut gesetzte Flanke von Coskun, die Elias Huth schulbuchmäßig per Kopf neben den rechten Pfosten setzte. Zwickau drängte im Anschluss auf das zweite Tor und fing sich dabei den Ausgleich. Einen strammen, aber haltbaren Distanzschuss von Itter konnte Brinkies mit dem Oberarm nur unter die eigene Torlatte abfälschen (74.). Nur eine Minute später musste der Schlussmann mit einer starken Flugeinlage nach einem Garcia-Schlenzer gar das 1:2 verhindern (75.). Wieder entgegen dem Spieltrend schlug diesmal der FSV zu. Nachdem Viteritti das Leder technisch hochwertig verarbeitet und abgelegt hatte, wuchtete es Könnecke aus 20 Metern trocken ins Tor (85.). Die Dramatik spitzte sich zu. Chemnitz warf alles nach vorne. Vitteriti traf aus 50 Metern nur das leere Tor des CFC-Tores und auch Huth brachte den Rebound nicht ins Tor. Mit dem hauchzarten Sieg tauschen Zwickau und Chemnitz die Plätze in der Liga und die Schwäne holen drei Big-Points.
Halle 1:1 Kaiserslautern: Remis reicht Halle zum Klassenerhalt
Je eine gute Chance zur Führung bekamen Halle und Lautern in der ersten Hälfte. Eisele musste einen Volley von Schad parieren (17.) und auf der Gegenseite verpasste Sohm den linken Torposten nur haarscharf (33.). Mit der letzten Aktion vor der Pause ging Halle noch in Führung. Einen Freistoß aus 17 Metern zirkelte Nietfeld rechts zum 1:0 in die Maschen (45.).
Lautern ließ sich von dem Rückstand nicht beirren und kam in der 2. Hälfte verdient zum Ausgleich. Eine Flanke von der rechten Seite drückte Thiele aus sieben Metern über die Linie (67.). Auch das Remis reichte dem HFC letztlich zum Klassenerhalt, da Münster zeitgleich gegen Meppen verlor.
Münster 0:3 Meppen: Münster steigt ab
Einen wahren Nackenschlag im Abstiegskampf bekamen die heimischen Preußen nach gerade einmal fünf Minuten. Eine Flanke von der rechten Seite drückte Simon Scherder im Duell mit René Guder über die eigene Torlinie zum 0:1 (5.). Münsters Antwort wäre beinahe nach einer halben Stunde geglückt, aber Cueto traf nur die Latte des Gästetores (33.).
Auch die zweite Hälfte begann für Münster extrem schlecht. Über links wurde Kleinsorge auf die Reise geschickt, der gegen Schulze Niehues die Nerven behielt und ins kurze Eck einschob (50.). Nur zwei Minuten später war das Spiel entschieden. Kleinsorge passte quer durch die Box an den zweiten Pfosten, wo El Helwe nur noch per Lupfer einschieben musste (52.). Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Sieg Zwickaus gegen Chemnitz stand auch der Abstieg der Preußen aus der 3. Liga fest.
Zudem spielte Unterhaching 2:2 Jena