"Brauchen nicht mehr träumen": Dynamo hakt Aufstieg endgültig ab

Sie geht einfach ungebremst weiter, die Talfahrt von Dynamo Dresden. Gegen den SC Verl kassierten die Sachsen am Samstag die dritte Heimpleite in Folge und sind nun insgesamt seit sieben Partien sieglos. Den Aufstieg hat die SGD nun endgültig abgehakt.

"Das bricht uns das Genick"

Nein, nichtmal Interimstrainer Heiko Scholz, der sich zuletzt trotz ausbleibender Ergebnisse weiterhin zuversichtlich mit Blick auf den Aufstieg gezeigt hatte, wollte sich nach Spielende Illusionen hingeben: "Wir brauchen nicht mehr träumen", sagte er bei "MagentaSport". Rechnerisch wäre der Aufstieg zwar weiterhin möglich, doch dass die SGD den Rückstand von fünf Punkten auf Platz 3 in den verbleibenden beiden Partien noch aufholt, ist – auch angesichts der aktuellen Verfassung und der Tatsache, dass Dynamo inzwischen das schlechteste Rückrundenteam ist – wenig wahrscheinlich. Sollte Münster am Sonntag gegen Saarbrücken punkten, würde der Rückstand gar auf sechs Zähler anwachsen. Besonders ärgerlich: Mit einem Sieg wäre Dresden bis auf drei Zähler an Regensburg, das zeitgleich in Freiburg verloren hat, herangerückt.

Dass es jedoch erneut nicht zu drei Punkten gereicht hat und Dynamo damit nun seit zwei Monaten sieglos ist, lag einmal mehr an der schwachen Chancenverwertung. "Das bricht uns das Genick, wird denken zu viel nach", haderte Torhüter Kevin Broll. "Wir müssen unsere Chancen einfach machen. Es fehlt uns derzeit die Kaltschnäuzigkeit." Hinzukam zum wiederholten Male Pech bei einer Schiedsrichter-Entscheidung, als es in der 22. Minute keinen Elfmeter gab, nachdem Hauptmann zu Fall gekommen war. "Er grätscht von hinten rein und hat keine Chance auf den Ball", meinte Broll. "Es gibt Schiedsrichter, die da Elfmeter geben."

Doch der Keeper zeigte nicht nur auf andere, sondern gestand beim Gegentor in Minute 17 auch selbstkritisch ein: "Da sehe ich aus wie eine Bratwurst." Er habe darauf spekuliert, dass Verl einen flachen Pass spiele und er diesen abfangen könne. Eine Fehleinschätzung, wie sich letztlich herausstellte. Generell sei das Abwehrverhalten an diesem Tag "nicht konsequent genug gewesen".

"Müssen Eier in der Hose haben"

Einen Vorwurf machte Scholz seiner Mannschaft trotz der bereits 14. Niederlage in dieser Saison aber nicht: "Wir haben alles versucht, an der Moral hat es nicht gelegen." Für die Pfiffe der Anhänger nach Spielende hatte der 58-Jährige dennoch Verständnis: "Dass die Fans enttäuscht sind, ist doch klar und was ganz normales. Das war ein bitterer Nachmittag."

Die Saison ist nun gelaufen, doch einfach so abschenken will Dynamo diese nicht: "So lange noch etwas drin ist, sollte man bis zur Haarspitze motiviert sein", meinte Broll und machte deutlich: "Es hört sich zwar dumm an, aber wir müssen weitermachen und Eier in der Hosen haben, das Ding bis zum Ende durchzuziehen". Es bringe nichts, den Kopf in den Sand zu stecken." Zumal es noch um Platz 4 und die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal geht.

Denn weil auch Rot-Weiss Essen (4.) verloren hat, bleibt es beim Rückstand von zwei Punkten auf den Ruhrpott-Klub. Im letzten Auswärtsspiel der Saison muss Dynamo am kommenden Samstag nach Unterhaching. Scholz kündigte derweil an, im Training "ganz genau" hinschauen zu wollen, "wer noch zu 100 Prozent da ist. Denn wir können nichts abschenken": Möglicherweise wird der eine oder andere Nachwuchsspieler Einsatzzeiten erhalten. Am Samstag durften bereits Dmytro Bohdanov (17) und Emil Zeil (18) in der Schlussphase ran.

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