Boyd hadert: "Bin gefühlt der einzige Verlierer in diesem Derby"

Zwar nicht gewonnen, dafür aber einen Konkurrenten auf Abstand gehalten und nun seit zwölf Spielen ungeschlagen: Mit dem 0:0 im Derby beim SV Waldhof Mannheim konnte der 1. FC Kaiserslautern durchaus leben – zumindest bis auf Terrence Boyd, der nach der Partie mächtig haderte. Sorgen gibt es derweil um Felix Götze.

"Bin richtig angepisst"

Es lief die 55. Minute: Über Philipp Hercher und Marlon Ritter landete der Ball bei Terrence Boyd, der aus elf Metern nur noch einschieben musste. Doch anstatt die Roten Teufel in Führung zu bringen, verzog der US-Amerikaner deutlich – und vergab damit die Riesenchance. Eine Tatsache, an der auch nach Abpfiff noch mächtig zu knabbern hatte: "Ich bin richtig angepisst gerade", sagte er im Interview mit "MagentaSport" und meinte: "Gefühlt bin ich der einzige Verlierer in diesem Derby, weil ich das Spiel hätte entscheiden können. Einfach schade, dass der nicht reingeht. Ich hätte eine ganze Region, die Fans und die Mannschaft stolz machen können. Aber so ist Fußball."

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannheimer ebenfalls drei richtig gute Möglichkeiten hatten. Doch die Defensive der Pfälzer hielt Stand und blieb zum 16. Mal in dieser Saison ohne Gegentor. "Das war defensiv wieder eine überragende Leistung", lobte Boyd. Auch Trainer Marco Antwerpen hob die defensive Stabilität seiner Mannschaft hervor und spielte damit unter anderem auf eine Szene in der 89. Minute an, in der Kevin Kraus im letzten Moment gegen Dominik Kother blocken konnte. Unter dem Strich sei das Unentschieden "verdient, wir nehmen den Punkt gerne mit".

Gleichwohl musste der 50-Jährige zugeben, dass der FCK schon bessere Spiele in dieser Saison gezeigt hatte: "In der ersten Halbzeit haben wir es oft verpasst, die Spielverlagerung hinzubekommen." Zudem erlaubten sich die Roten Teufel eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Fehlpässen, setzten zu oft auf lange Bälle und wirkten in einigen Szenen fast schon lethargisch. Im Mittelfeld fehlte zudem eine Anspielstation, woran sich auch nach der Hereinnahme von Daniel Hanslik für den verletzten Felix Götze nach 17 Minuten nichts änderte. "Das hat nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben." Entsprechend nahm Antwerpen den Stürmer in Minute 70 wieder vom Platz, stellte sich im Nachgang aber ein Stück weit schützend vor ihn: "Er ist aus einer Erkrankung reingekommen, und ohne Aufwärmen ist es immer schwierig. Wir waren nicht komplett unzufrieden mit ihm, aber er weiß, dass er besser kann."

Lob an Aytekin, Sorgen um Götze

Ein Lob sprach Antwerpen unterdessen an FIFA-Schiedsrichter Deniz Aytekin aus, der die Partie souverän leitete. "Das war eine richtig starke Leistung und eine klasse Vorstellung. Du merkst direkt, dass er eine Ausstrahlung hat. Da traust du dich auch nicht, sofort etwas zu sagen." Nötig war das ohnehin nicht, gingen die 90 Minuten doch vergleichsweise fair über die Bühne. Antwerpen sprach diesbezüglich von einer "guten Verhaltensweise" seitens der Spieler auf beiden Seiten.

Sorgen bereitete ihm allerdings die Auswechslung von Felix Götze, der umgeknickt war und nicht mehr weitermachen konnte. "Sein Fuß ist direkt angeschwollen. Es ist so bitter für den Jungen, der immer wieder Anschluss findet. Jetzt fällt er wieder aus. Das ist richtig scheiße." Allein sieben Spiele in dieser Saison verpasste der 24-Jährige aufgrund von zwei Kopfverletzungen, hinzukamen Rückenprobleme und eine Adduktorenverletzung. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus. Beim anstehenden Heimspiel gegen den SC Verl am nächsten Samstag wird er aber wohl ebenso fehlen, wie Boris Tomiak, der für einen Rempler mit dem Pausenpfiff seine zehnte gelbe Karte gesehen hat. Nach zwei Unentschieden in Folge sollen dann wieder drei Punkte her.

   

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