Böllerwurf: Minderjähriger Preußenfan erhält Jugendstrafe
Zu zwei Jahren Jugendstrafe wurde am heutigen Dienstag ein 17-jähriger Anhänger des SC Preußen Münster verurteilt. Dies berichtet der "Sport-Informations-Dienst" (SID). An die, zur Bewährung ausgesetzte, Strafe ist außerdem ein vierwöchiger Dauerarrest gekoppelt. Die 1. Große Jugendstrafkammer des Landgerichts Münster sieht keine Zweifel daran, dass der Jugendliche in der vergangenen Saison beim Auswärtsspiel der Preußen beim VfL Osnabrück einem anderen Mann einen Böller überreicht hatte. Dieser wurde infolgedessen im Stadion gezündet und führte zur, teils schweren, Verletzung von mindestens 33 Personen. Der Mann, der den Böller gezündet hatte ist bereits vom Landgericht Osnabrück verurteilt worden. Es bestehe kein Zweifel daran, dass dem Angeklagten bewusst gewesen sei, dass der Sprengkörper gezielt in Richtung der VfL-Fans geworfen werden sollte und das es dabei unweigerlich zu Verletzungen von Menschen kommen würde. Auf eine Berufung verzichtete der Angeklagte.
Hauptangeklagter muss fünf Jahre in Haft
Bereits vor einem Jahr wurde der Haupttäter, Juri C., zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Italiener gab zu, einen Sprengstoff in den ehemaligen Spielertunnel der Osnabrücker osnatel-Arena geworfen zu haben. Gerade dass Juri C. aus Italien stammt, sollte sich laut der Verteidigung strafmildernd auf das Urteil auswirken – denn in Italien sei Pyrotechnik ein wichtiger Bestandteil der Fankultur. Wie Juri C. angab, habe er bewusst auf das Dach des ehemaligen Spielertunnels geworfen – nur durch einen unglücklichen Zufall sei der Sprengstoff durch einen Schlitz in den Spielertunnel gefallen. Nachdem die Tat im Stadion nachgestellt wurde, war klar: Gerade im alkoholisierten Zustand ist es kaum möglich, auf das sechs Meter breite Dach zu werfen. Dass der 24-Jährige Kontakt zur ehemaligen Münsteraner Ultra-Gruppierung “Curva Monasteria” hatte, wurde durch die bei den Verhandlungen ständige Anwesenheit von eben diesen ehemaligen Ultras klar.
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