"Bodenloser Auftritt": Krise beim SSV Ulm 1846 spitzt sich zu

Sie spitzt sich weiter zu, die Krise beim SSV Ulm 1846. Mit dem 1:3 gegen Stuttgart II kassierten die Spatzen die vierte Niederlage in Folge und sind in der Tabelle noch weiter abgerutscht. Kapitän Dennis Dressel fand klare Worte. 

Glasbrenner vermisst die Emotionen

Laute Pfiffe und "Thiele raus"-Rufe: Der Unmut der Fans nach der neuerlichen Niederlage war groß. Kapitän Dennis Dressel konnte die Reaktionen verstehen, zumal die Leistung "wirklich" nicht gut gewesen sei, wie er bei "MagentaSport" sagte. Der 27-Jährige sprach von einem "bodenlosen Auftritt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir wollten eine Reaktion zeigen nach letzter Woche. Das ist uns gar nicht gelungen". Auch, weil die Spatzen gleich zweimal Geschenke verteilten. Vor dem 1:2 etwa patzte Dressel, als er einen Rückpass genau in die Füße von Ouro-Tagba spielte.  "Es darf mir in so einer Situation nicht passieren, dass ich da den Rückpass spiele", zeigte sich der Mittelfeldspieler selbstkritisch. Und beim 1:3 bekam Ulm den Ball in Person von Jan Boller nicht geklärt. Die Fehler vor den Gegentore waren laut Dressel aber nicht das einzige Problem an diesem Samstag: "Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, zudem hat die Gier gefehlt."

Trainer Moritz Glasbrenner vermisst zudem die Emotionen und sprach davon, dass seine Mannschaft lediglich eine "Reaktiönchen" gezeigt habe. "Das ist einfach zu wenig." Selbst die frühe Führung durch Becker (19.) habe keine Kraft gegeben. "Da müssen wir mehr Energie draus ziehen." Dass auch eine "emotionale Ansprache" zur Pause eine Wirkung erzielt hatte, machte Glasbrenner wiederum an möglicherweise fehlenden Leadern in der Mannschaft fest, wollte damit aber nicht die Kapitänsfrage stellen.

"Wir wissen, was uns fehlt"

Zudem fehlte vorne die Durchschlagskraft. "Wir tun uns schon schwer im letzten Drittel", meinte Glasbrenner, der aber weiterhin um Geduld warb: "Wir wissen, was uns fehlt. Wir müssen wieder aufstehen und dürfen uns von der Unruhe nicht anstecken lassen." Zwar tue es weh, hier zuhause so ein Spiel abzuliefern, aber wir kommen da nur gemeinsam raus". Der Zusammenhalt sei Dressel zufolge jedenfalls "zu 100 Prozent" vorhanden: "Wir waren gerade in der Kurve. Die Fans haben uns Mut zugesprochen, denn die wissen ja auch, dass wir es können. Sie glauben immer an uns. Zusammen kommen wir da raus."

Viermal in Folge zu verlieren, sei für die Fans "vielleicht ein bisschen ungewohnt, aber es gehört zum Fußball dazu". Es gelte nun, "irgendwie diese Wende einleiten". Der 27-Jährige zeigte sich "zuversichtlich, dass wir das auch schaffen". Dafür müsse das Team am nächsten Samstag in einem weiteren Heimspiel gegen Hansa Rostock aber "mal unbedingt ein anderes Gesicht zeigen". Das wird auch dringend nötig sein, schließlich sind die Ulmer mittlerweile auf den drittletzten Platz abgerutscht. Nur Havelse und Schweinfurt sind noch schwächer.

   

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