Bittes Déjà-vu für Carl Zeiss Jena: "Das ist zu schlecht"

Duplizität der Ereignisse: Wie schon am vergangenen Samstag beim 4:5 gegen die SpVgg Unterhaching lag Carl Zeiss Jena auch in Würzburg zweimal in Führung, kassierte aber wieder fünf Gegentore und bleibt nach der 2:5-Pleite im Tabellenkeller hängen. Sören Eismann legte den Finger nach Spielende in die offene Wunde.

"Ein bisschen auseinander gebrochen"

Als Trainer Mark Zimmermann zur Pressekonferenz kam, waren seine Blicke leer. Zehn Gegentore in den letzten beiden Spielen – das tut weh. Dabei hatte der FCC-Coach nach der Pleite gegen Unterhaching noch gewarnt: "Wie wir uns defensiv anstellen – ganz ehrlich: Das ist nicht drittligareif." Deutliche Worte, die bei der Mannschaft offenbar aber nur teilweise Gehör fanden. Denn in der Schlussphase fielen die Thüringer regelrecht auseinander und kassierten allein in den letzten 20 Minuten durch Ademi (69. / Elfmeter), Baumann (73.) und Mast (90.) drei Gegentore. "In dieser Phase sind wir ein bisschen auseinander gebrochen", musste Zimmermann einräumen.

Knackpunkt war der Gegentreffer zum 2:2 nach 63 Minuten, der nach einem Freistoß fiel. "Danach hat man gemerkt, dass es Unterschiede zwischen Jena und Würzburg gibt." Damit spielte der FCC-Coach nicht nur auf die spielerische Überlegenheit, sondern auch auf die mentale Stärke der Kickers an: "Würzburg hat sich – anders als wir – mit der ersten Führung auch Selbstvertrauen geholt." Dass unter dem Strich eine 2:5-Niederlage steht, "ist in unserer Situation sehr, sehr bitter", so Zimmermann.

Ärgerlich war die Niederlage vor allem auch deswegen, weil Jena eine starke erste Halbzeit spielte, nach Toren von Kapitän René Eckardt (15.) und Philipp Tietz (30.) gleich zweimal in Führung lag und diese auch mit in die Halbzeit nahm. Allein: Kurz nach Wiederanpfiff verpassten Wolfram (49.) und Günther-Schmidt (50.) innerhalb kürzester Zeit das 3:1. "Da haben wir falsche Entscheidungen vor dem Tor getroffen", haderte Zimmermann, ehe das Unheil seinen Lauf nahm. "Am Ende hat auch ein wenig der Mut gefehlt."

Elfmeter sorgt für Diskussionen

Auch Sören Eismann ärgerte sich: "Wir müssen nach der Pause das 3:1 machen." Für Diskussionen sorgte unterdessen die Elfmeterszene in der 69. Minute. "Für mich ist das kein Elfmeter", sagte Eismann am "Telekom"-Mikrofon zu der Situation, in der er Dominic Baumann im Strafraum zu Fall gebracht hat. "Da geht Körper an Körper, er fädelt ein und keiner spielt den Ball." Auch Zimmermann konnte in der Situation kein Foulspiel erkennen. Die Niederlage auf den Schiedsrichter zu schieben, wäre jedoch zu einfach: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", wusste auch Eismann. "Zehn Gegentore in zwei Spielen – das ist zu schlecht", lautete das Fazit des 30-Jährigen.

Mit insgesamt 34 Gegentoren in 17 Spielen stellt Jena nach Schlusslicht Braunschweig die schwächste Abwehr der 3. Liga und wird es so schwer haben, die Klasse zu halten. Immerhin: Da auch Zwickau und Cottbus verloren haben, ist der Rückstand zum rettenden Ufer bisher nicht weiter angewachsen und beträgt vor den Sonntagsspielen nur einen Punkt. Am kommenden Freitag kommt es zum Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Meppen. Dann sollten die Thüringer besser nicht wieder fünf Gegentore kassieren.

   
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